2.1. Vorbereitungen, Menschwerdung und Erniedrigung - Christologie
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der Heiligen Schrift verfolgen, werden wir uns der Beschränkungen bewusster,<br />
die es auf verschiedenen Stufen von Israels Geschichte gab, was das Verstehen<br />
anging. Insbesondere gibt es keinen Weg, aus den fünf Büchern des<br />
Gesetzes allein zu erkennen, dass der Messias sterben muss. Das wurde erst<br />
etwa im 8. Jahrh<strong>und</strong>ert v. Chr. offenbart, nämlich durch den Propheten Jesaja.<br />
Das Gesetz stellt den Messias hauptsächlich in Gestalt eines Königs <strong>und</strong><br />
Erlösers dar, aber nicht als einen sterbenden Retter. Es ist nicht wahr, dass<br />
die alttestamentlichen Heiligen auf den Tod des Messias vorausgeschaut hätten:<br />
Für den grössten Teil der alttestamentlichen Geschichte wussten sie gar<br />
nicht, dass dies zu geschehen hatte. Wir sollten vorsichtig sein, den Glaubensinhalt<br />
der alttestamentlichen Gläubigen nicht zu sehr zu vereinfachen.<br />
Auslegen der Prophetien über das zweite Kommen<br />
Die Prophetien über das erste Kommen <strong>und</strong> ihre Erfüllungen zu verstehen,<br />
hilft uns, auch diejenigen über das zweite Kommen richtig zu begreifen <strong>und</strong><br />
korrekt auszulegen. Weil alle Prophetien über das erste Kommen sich auf<br />
wörtliche Art <strong>und</strong> Weise erfüllt haben <strong>und</strong> nicht «allegorisch» oder «geistlich»,<br />
sollten wir von denen über das zweite Kommen erwarten, dass sie sich<br />
in derselben Art <strong>und</strong> Weise erfüllen.<br />
Evangelisation unter Juden<br />
Wie bereits zu sehen war, haben die alttestamentlichen Prophetien der hebräischen<br />
Schriften die Basis zum Evangelisieren im Neuen Testament gebildet.<br />
Zuerst Jesus mit seinen Jüngern <strong>und</strong> danach die Jünger selbst haben das<br />
Alte Testament benutzt, um Jesu Anspruch, der Messias zu sein, zu bestätigen.<br />
Wenn die messianischen Erwartungen der hebräischen Prophetie verstanden<br />
werden, dann wird klar, dass Jesus <strong>und</strong> nur Jesus diese Anforderungen<br />
erfüllen kann. Das sind also die Schriften, die wir jetzt studieren wollen,<br />
wobei wir uns mit ihnen in denselben Kategorien beschäftigen, wie es Jesus<br />
<strong>und</strong> die Apostel getan haben: Im Gesetz, in den Propheten <strong>und</strong> in den<br />
Schriften.<br />
1. Teil: Das Gesetz<br />
Gen.3,15 - Der Same der Frau<br />
„Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir <strong>und</strong> der Frau, zwischen deinem Samen <strong>und</strong> ihrem Samen;<br />
der wird dir den Kopf zermalmen, <strong>und</strong> du, du wirst ihm die Ferse zermalmen“.<br />
Messianische Prophetie beginnt schon im dritten Kapitel des Buches Genesis.<br />
Es ist kein W<strong>und</strong>er, dass die allererste messianische Prophetie im Kontext<br />
des Sündenfalls auftaucht. Wenn die Sünde nicht in die Welt eingedrungen<br />
wäre, hätte es niemals die Notwendigkeit für einen erlösenden<br />
Messias gegeben. Gott verflucht die Schlange nach dem Fall, den sie verursacht<br />
hat <strong>und</strong> erklärt Feindschaft zwischen der Schlange <strong>und</strong> der Frau. Diese<br />
Feindschaft soll sich bis auf den Samen der Frau <strong>und</strong> der Schlange erstrecken.<br />
Der «Same der Frau» bezieht sich auf Christus, den Messias, <strong>und</strong> der<br />
Same der Schlange wird der Antichrist sein. (Eine Untersuchung des Antichristen<br />
würde den Rahmen dieser Studie sprengen, vgl. «Handbuch der<br />
biblischen Prophetie» für weitere Details.)<br />
Anderer Ansicht in Bezug auf diese Stelle ist Prof. Samuel Külling. Vgl. hierzu seine ausführliche Exegese<br />
des sog Protevangeliums oben auf Seite 2ff.<br />
Die Prophezeiung