2.1. Vorbereitungen, Menschwerdung und Erniedrigung - Christologie
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e verlangte Opfer zu bringen, verlangte dies nicht nur eine Entschädigung,<br />
sondern auch ein Opfer. Der Sünder musste zusätzlich zu sechs Fünfteln der<br />
verlangten Abgaben einen Widder opfern, um Vergebung seiner Sünden zu<br />
erlangen. Dieses teure Opfer machte ihm den Preis der Sünde deutlich. Versündigte<br />
sich ein Mensch gegen seinen Nächsten, wurde das zusätzliche<br />
Fünftel ebenfalls zur Entschädigung verlangt. Wenn die Wiedergutmachung<br />
nicht an den Geschädigten oder einen nahen Verwandten entrichtet werden<br />
konnte, musste diese Entschädigung dem Priester übergeben werden<br />
(4.Mose 5,5-10). Die Verletzung der Rechte eines anderen Menschen stellte<br />
ebenso ein Vergehen gegen Gott dar. Daher war ein Opfer für diese Tat erforderlich.<br />
5. Das Speisopfer<br />
Dies ist das einzige Opfer, das nicht das Leben eines Tieres verlangte, sondern<br />
hauptsächlich aus Feldfrüchten bestand, die den Ertrag der Arbeit des<br />
Menschen darstellten (3.Mose 2,1-16; 6,7-16). Dieses Opfer konnte auf<br />
verschiedene Arten dargebracht werden, immer mit Öl, Weihrauch <strong>und</strong> Salz<br />
vermengt, aber ohne Sauerteig <strong>und</strong> Honig. Bestand ein Opfer aus Erstlingsfrüchten,<br />
sollten die Ahren des neuen Getreides am Feuer geröstet werden.<br />
Nachdem das Getreide gemahlen worden war, konnte es dem Priester als<br />
feines Mehl oder in gebackenem Zustand (aus dem Ofen oder aus der Pfanne)<br />
übergeben werden. Anscheinend war ein zweitrangiger Bestandteil dieses<br />
Opfers eine angemessene Menge Wein zum Trankopfer (2.Mose 39,40;<br />
3.Mose 23,13; 4.Mose 15,5,10). Es scheint eine vertretbare Schlussfolgerung<br />
zu sein, dass das Speisopfer nie allein dargebracht wurde. Es war<br />
hauptsächlich eine Zugabe zum Brand- <strong>und</strong> Dankopfer. Für diese beiden<br />
Opfer schien es die notwendige <strong>und</strong> angemessene Ergänzung gewesen zu<br />
sein (4.Mose 15,1-13). Dies traf auch auf das tägliche Brandopfer zu<br />
(3.Mose 6,7-16; 4.Mose 4,16). Wenn der Priester es für das Volk darbrachte,<br />
wurde das gesamte Opfer verzehrt. Wenn ein Bürger opferte, brachte der<br />
amtierende Priester nur eine Handvoll am Altar als Brandopfer dar <strong>und</strong> behielt<br />
den Rest für das Heiligtum zurück. Weder das Opfer noch das Ritual<br />
weist in irgendeiner Weise darauf hin, dass es Sühne oder Busse für Sünden<br />
darstellte. Durch dieses Opfer bot der Israelit die Früchte seiner Arbeit an<br />
<strong>und</strong> machte deutlich, dass sie Gott geweiht waren.<br />
Jesus <strong>und</strong> die Opfer<br />
Hebr.9,11-10,17<br />
Das einmalige <strong>und</strong> vollkommene Opfer Jesu.<br />
„Christus aber ist gekommen als Hoherpriester der zukünftigen Güter <strong>und</strong> ist durch das grössere <strong>und</strong><br />
vollkommenere Zelt - das nicht mit Händen gemacht, das heisst nicht von dieser Schöpfung ist - 12 <strong>und</strong><br />
nicht mit Blut von Böcken <strong>und</strong> Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für allemal in das Heiligtum<br />
hineingegangen <strong>und</strong> hat eine ewige Erlösung erf<strong>und</strong>en. 13 Denn wenn das Blut von Böcken <strong>und</strong> Stieren<br />
<strong>und</strong> die Asche einer jungen Kuh, auf die Unreinen gesprengt, zur Reinheit des Fleisches heiligt, 14 wieviel<br />
mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist als Opfer ohne Fehler Gott dargebracht<br />
hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient! 15 Und<br />
darum ist er Mittler eines neuen B<strong>und</strong>es, damit, da der Tod geschehen ist zur Erlösung von den<br />
Übertretungen unter dem ersten B<strong>und</strong>, die Berufenen die Verheissung des ewigen Erbes empfangen. 16 -<br />
Denn wo ein Testament ist, da muss notwendig der Tod dessen eintreten, der das Testament gemacht hat.<br />
17 Denn ein Testament ist gültig, wenn der Tod eingetreten ist, weil es niemals Kraft hat, solange der<br />
lebt, der das Testament gemacht hat. - 18 Daher ist auch der erste B<strong>und</strong> nicht ohne Blut eingeweiht worden.<br />
19 Denn als jedes Gebot nach dem Gesetz von Mose dem ganzen Volk mitgeteilt war, nahm er das<br />
Blut der Kälber <strong>und</strong> Böcke mit Wasser <strong>und</strong> Purpurwolle <strong>und</strong> Ysop <strong>und</strong> besprengte sowohl das Buch selbst<br />
als auch das ganze Volk 20 <strong>und</strong> sprach: ‘Dies ist das Blut des B<strong>und</strong>es, den Gott für euch geboten hat’. 21<br />
Aber auch das Zelt <strong>und</strong> alle Gefässe des Dienstes besprengte er ebenso mit dem Blut; 22 <strong>und</strong> fast alle Dinge<br />
werden mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, <strong>und</strong> ohne Blutvergiessen gibt es keine Vergebung. 23 Es