2.1. Vorbereitungen, Menschwerdung und Erniedrigung - Christologie
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Festmahl zur Verfügung. Diese freudige Gemeinschaft stellte die Fre<strong>und</strong>schaft<br />
zwischen Gott <strong>und</strong> dem Menschen dar.<br />
Es gab drei Arten von Dankopfern. Sie unterschieden sich je nach Beweggr<strong>und</strong><br />
des Opfernden. Wurde das Opfer als Dank für unverdiente <strong>und</strong> unerwartete<br />
Segnungen dargebracht, nannte man es Lobopfer. Die zweite Möglichkeit<br />
war, dass das Opfer zur Einlösung eines Gelübdes dargebracht wurde.<br />
Brachte man das Opfer dar, um seine Liebe zu Gott auszudrücken, wurde<br />
es als freiwilliges Opfer bezeichnet. Jedes dieser Opfer wurde von einem<br />
vorgeschriebenen Speisopfer begleitet. Das Lobopfer dauerte einen Tag<br />
lang, während die zwei anderen Opfer auf zwei Tage ausgedehnt wurden<br />
<strong>und</strong> die Verordnung bestand, dass alle Reste am dritten Tage verbrannt<br />
werden sollten. Der Israelit hatte hier das Vorrecht, sich der Verbindung<br />
mit Gott, die durch den B<strong>und</strong> bestand, auf praktische Art zu erfreuen.<br />
3. Das Sündopfer<br />
Sünden, die versehentlich begangen wurden, erforderten ein Sündopfer<br />
(3.Mose 4,1-35; 6,17-23). Die Übertretung von bestimmten Verboten, die<br />
mit dem Tod bestraft werden sollte, konnte durch ein vorgeschriebenes Opfer<br />
berichtigt werden. Obwohl Gott nur einen moralischen Massstab hat,<br />
unterschied sich das Opfer je nach der Verantwortlichkeit des einzelnen.<br />
Kein religiöser oder bürgerlicher Führer war so bedeutend, dass seine Sünde<br />
entschuldigt werden konnte, <strong>und</strong> kein Mann war so unbedeutend, dass seine<br />
Sünde übersehen wurde. Die vorgeschriebenen Opfer waren abgestuft: ein<br />
junger Stier für den Hohenpriester oder das Volk Israel, ein Ziegenbock für<br />
Stammesfürsten, eine junge Ziege für den Privatmann. Die Riten unterschieden<br />
sich ebenfalls. Für den Priester oder das Volk Israel wurde das Blut<br />
siebenmal vor dem Eingang zum Allerheiligsten versprengt. Für Stammesfürsten<br />
oder einfache Bürger wurde das Blut auf die Hörner des Altars gestrichen.<br />
Da es ein Opfer zur Sühnung war, durfte der Schuldige nicht von<br />
dem Tier essen. Daher wurde dieses Opfer entweder auf dem Altar verzehrt<br />
oder vor dem Lager verbrannt. Es bestand jedoch eine Ausnahme -- der<br />
Priester erhielt einen Teil, wenn er für einen Stammesfürsten oder einen<br />
Bürger opferte.<br />
Das Sündopfer wurde auch bei speziellen Sünden verlangt, zum Beispiel<br />
wenn jemand sich weigerte, Zeugnis abzulegen, sich verunreinigte, oder versehentlich<br />
fluchte (3.Mose 5,1-13). Obwohl diese Sünden als beabsichtigt<br />
betrachtet werden können, stellen sie keine vorsätzliche Schmähung Gottes<br />
dar, deren Strafe der Tod ist (4.Mose 15,27-31). Jeder Sünder, der seine Tat<br />
bereute, konnte ohne Berücksichtigung seines Standes Tilgung für seine<br />
Sünde erlangen. Wenn ihm die Mittel für ein Schaf oder eine Ziege nicht<br />
zur Verfügung standen, konnte er eine Turteltaube oder eine andere Taube<br />
zum Opfer bringen. Im Falle extremer Armut sollte selbst eine Portion<br />
feinstes Mehl, die einer Tagesration entsprach, dem Schuldigen die Sicherheit<br />
geben, dass er von Gott angenommen worden war. (Siehe 3.Mose<br />
12,6-8; 14,19-31; 15,25-30 <strong>und</strong> 4.Mose 6,10-14 für weitere Anlässe, die<br />
ein Sündopfer verlangten.)<br />
4. Das Schuldopfer<br />
Die Rechte <strong>und</strong> das Eigentum Gottes <strong>und</strong> der Mitmenschen wurden deutlich<br />
in den Anordnungen über das Schuldopfer dargelegt (3.Mose 5,14-26;<br />
7,1-7). Unterliess ein Mensch, Gott die Erstgeburt, den Zehnten oder ande-