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2.1. Vorbereitungen, Menschwerdung und Erniedrigung - Christologie

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Behauptungen im Vergleich mit dem genauen Wortlaut der Bibel als absichtlich<br />

gefälscht erweisen. Normalerweise ist das Wort Gottes absolut logisch<br />

<strong>und</strong> in Übereinstimmung mit anderen ebenfalls von Gott, dem Schöpfer,<br />

aufgestellten Naturgesetzen <strong>und</strong> anderen Ordnungen, die in der Schöpfung<br />

gelten.<br />

Was versteht man unter „Jungfrauengeburt"?<br />

Was versteht man eigentlich unter „Jungfrauengeburt"? Bevor wir den biblischen<br />

Bericht untersuchen, sei kurz erwähnt, was der Artikel in Band 11 der<br />

Brockhaus Enzyklopädie 109 enthält.<br />

Jungfrauengeburt, Parthenogenese, die in vielen Kulturen anzutreffende Vorstellung, dass Götter oder<br />

ausserordentl. Menschen (Heroen, Könige, Heilige) auf übernatürl. Weise, ohne vorhergehende<br />

geschlechtl. Zeugung, geboren werden. Oft ist damit eine Idealisierung der Jungfräulichkeit verb<strong>und</strong>en,<br />

<strong>und</strong> die Unversehrtheit der Gebärenden auch während <strong>und</strong> nach der Geburt wird betont. Nach einer<br />

Überlieferung ging Buddha in Gestalt eines weissen Elefanten in den Leib der Maya ein, aus ihrer Seite<br />

wieder aus; nach ägypt. Vorstellung wurden die Pharaonen durch Vereinigung des Gottes Amun-Re mit<br />

der Königin gezeugt; Alexander d.Gr. galt als durch einen Blitzstrahl empfangen. Die Vorstellung einer<br />

sowohl vater- als auch mutterlosen Zeugung findet sich in der griech. Religion für Dionysos, Pallas Athene<br />

<strong>und</strong> Aphrodite.- Im Christentum erhielt die Vorstellung einer J. in der Person der Mutter Jesu, Maria,<br />

eine besondere Bedeutung. Das Prädikat der Jungfräulichkeit bezeichnet nach den Glaubensbekenntnissen<br />

der Frühkirche die Zeit vor, in <strong>und</strong> nach der Geburt <strong>und</strong> bezieht sich auf die Kindheitsgeschichten Jesu.<br />

Die neuere Theologie versteht die Aussagen über Jungfräulichkeit nicht mehr als eine organisch-physische<br />

Zustandsbeschreibung, sondern primär heilsgeschichtlich-christologisch als Legitimierung der Gottessohnschaft<br />

Jesu.<br />

Dieser Artikel erwähnt einige Punkte, die wir bei unserer Studie im Auge<br />

behalten sollten: (1) Das Konzept der Jungfrauengeburt war offenbar bereits<br />

lange vor der Geburt Jesu Christi bei Völkern im Alten Orient Teil ihrer<br />

Religion; es hat also auf keinen Fall seinen Ursprung in dem Bericht<br />

über die Geburt Jesu. (2) Hinsichtlich der Bedeutung im Christentum ist<br />

ein interessanter Meinungswechsel unter den Theologen zu verzeichnen,<br />

denn die neuere Theologie will angesichts der vernünftigen <strong>und</strong> für viele<br />

Menschen verständlichen Argumente hinsichtlich des organisch-physischen<br />

Zustands einer Frau insbesondere in <strong>und</strong> nach der Geburt eines Kindes<br />

nicht als dumm dastehen, <strong>und</strong> sie hat sich nun darauf verlegt, der Sache einen<br />

anderen, wenn auch leicht nebulösen, Anstrich zu geben. Es scheint<br />

aber auch weiterhin nicht möglich zu sein, ein solches Kirchendogma<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich zu überdenken <strong>und</strong> im Lichte von Gottes Wort neu zu beurteilen.<br />

Biblische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Nun gilt es, sich mit den biblischen Berichten über die Geburt bzw. Empfängnis<br />

Jesu Christi zu beschäftigen, um zu sehen, wie die Bibel zu dieser<br />

Frage steht.<br />

Mt.1,18-25 (...) - Dieser Abschnitt aus Matthäus 1 berichtet über die Empfängnis<br />

<strong>und</strong> Geburt Jesu, <strong>und</strong> genau diese Verse werden von den Vertretern<br />

der Lehre der Jungfrauengeburt als positiver Beweis angeführt. Ist aber in<br />

diesen Versen denn von einer Jungfrauengeburt die Rede?<br />

Dieser Abschnitt der Schrift berichtet eigentlich leicht verständlich einige<br />

klare Punkte: (1) Eindeutig klar ist, dass diese Verse die göttliche Empfängnis<br />

lehren, denn Jesus wurde in Maria nicht von Josef empfangen, sondern<br />

von Gott empfangen – „von dem heiligen Geist". (2) Eindeutig klar ist<br />

auch, dass Maria zum Zeitpunkt der Empfängnis eine Jungfrau war. (3)<br />

109 Brockhaus Enzyklopädie, Bd. 11. Mannheim: F.A. Brockhaus, 1990.

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