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2.1. Vorbereitungen, Menschwerdung und Erniedrigung - Christologie

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menschliche oder der göttliche Verstand ist, der sich äussert: s. Joh.10,30;<br />

17,5; vgl. Matt.27,46; Joh.19,28. Manchmal werden der mit einem göttlichen<br />

Titel versehenen Person menschliche Eigenschaften <strong>und</strong> Handlungsweisen<br />

zugeschrieben: Apg.20,28; 1.Kor.2,8; Kol.1,13.14. Und manchmal<br />

werden der mit einem menschlichen Titel versehenen Person göttliche Eigenschaften<br />

<strong>und</strong> Handlungsweisen zugeschrieben: Joh.3,13; 6,62;<br />

Röm.9,5" 119 .<br />

2.4.5. Die Notwendigkeit der beiden Naturen Christi<br />

Viele Theologen heute sehen die Notwendigkeit der Zwei-Natuern-Lehre<br />

nicht mehr. Für sie ist Jesus nur ein Mensch. Die Notwendigkeit der zwei<br />

Naturen Christi folgt aus dem, was notwendig ist für die biblische Lehre<br />

von der Versöhnung.<br />

a) Die Notwendigkeit seines Menschseins<br />

Weil die Menschen sündigten, war es notwendig, dass die Strafe von Menschen<br />

getragen wurde. Zudem beinhaltet die Bezahlung der Strafe sowohl<br />

Leiden des Körpers als auch der Seele, so dass nur ein Mensch fähig war, sie<br />

zu bezahlen. Joh.12,27; Apg.3,18; Hebr.2,14; 9,22. Es war nötig, dass<br />

Christus von einer menschlichen Natur ausgehen konnte nicht nur mit all<br />

ihren wesentlichen Eigenschaften, sondern auch mit ihren Schwächen, zu<br />

denen sie seit dem Sündenfall neigt. Und so sollte er hinabsteigen zur Tiefe<br />

der Degradierung, in die der Mensch gefallen war Hebr.2,17.18. Gleichzeitig<br />

musste er ein sündloser Mensch sein, denn ein Mensch, der selber Sünder<br />

war <strong>und</strong> sein Leben verwirkt hatte, konnte sicher nicht für andere wiedergutmachen<br />

Hebr.7,26. Nur ein solcher wirklich menschlicher Mittler,<br />

der selbst experimentelle Kenntnis des Leids der Menschheit hatte <strong>und</strong> alle<br />

Versuchungen überstanden hatte, konnte echtes Mitleiden empfinden in all<br />

den Erfahrungen, den Problemen <strong>und</strong> den Versuchungen der Menschen<br />

Hebr.2,17.18; 4,15-5,2 <strong>und</strong> ein vollkommenes menschliches Beispiel für<br />

seine Nachfolger sein Mt.11,29; Mk.10,39; Joh.13,13-15; Phil.2,5-8;<br />

Hebr. 12,2-4; 1.Petr.2,21.<br />

b) Die Notwendigkeit seiner Göttlichkeit<br />

Für den göttlichen Rettungsplan war es absolute Voraussetzung, dass der<br />

Mittler auch ganz Gott sein musste. Dies war notwendig, damit (1) er ein<br />

Opfer von unendlichem Wert bringen konnte <strong>und</strong> dem Gesetz Gottes gegenüber<br />

absolut gehorsam sein konnte; (2) damit er den Zorn Gottes versöhnend<br />

auf sich nehmen konnte oder anders formuliert, dass er andere vom<br />

Fluch des Gesetzes befreien konnte <strong>und</strong> (3) damit er die Früchte seiner getanen<br />

Arbeit denen zurechnen konnte, die ihn durch Glauben angenommen<br />

hatten. Der Mensch mit seinem bankroten Leben kann weder die Strafe für<br />

die Sünde bezahlen, noch Gott absoluten Gehorsam entgegen bringen. Er<br />

muss den Zorn Gottes tragen, es sei denn die versöhnende Gnade Gotte<br />

würde es ewig auf sich nehmen, aber dies kann er nicht tun, indem er einen<br />

anderen Ausweg öffnet (Ps.49,7-10; 130,3). 120<br />

119<br />

Berkhof, "Gr<strong>und</strong>riss", aaO, S.45.<br />

120<br />

Berkhof, "Systematic Theology", aaO, S.319.

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