2.1. Vorbereitungen, Menschwerdung und Erniedrigung - Christologie
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oren werde. Deshalb könne es kein Glaube sein, der durch jüdische Leichtgläubigkeit<br />
begünstigt wurde. Gleichzeitig jedoch bedeutet »almah« im gewöhnlichen<br />
Sinne Jungfrau. Luther bot einh<strong>und</strong>ert Taler für einen einzigen<br />
Beweis der Verwendung des Wortes für eine verheiratete Frau, »obwohl«,<br />
wie er hinzufügte, »nur Gott weiss, woher ich das Geld nehmen soll«. Wenn<br />
der Gedanke einer Jungfrauengeburt nicht unter den Juden entstanden ist,<br />
entstand er noch viel weniger unter den Heiden. Weber sagt, dass er nicht<br />
Teil der geläufigen Messiaserwartung war. Es ist darum um so bemerkenswerter,<br />
dass die damalige Heilige Schrift von Matthäus zitiert wurde, als sei<br />
sie in der Geburt unseres Herrn vollkommen erfüllt.<br />
Frauen <strong>und</strong> Erbschaft<br />
Ich komme jetzt zu einem Beweis, der — wie ich annehme — viele überraschen<br />
wird. In Mt.2,2 lesen wir: »Wo ist der neugeborene König der Juden?«<br />
Nun, keine Frau konnte erben. Der Thron Davids hätte Maria zufallen<br />
können, aber Maria konnte ihn nach der üblichen Gesetzesauffassung<br />
nicht ererben. Er würde demgemäss dem nächsten männlichen Verwandten<br />
zufallen. Daher scheint es auf jeden Fall so zu sein, dass Jesus nicht der Erbe<br />
des Thrones von David sein konnte, weder durch Josef, denn Er war kein<br />
Nachkomme des Josef, noch durch Maria, denn eine Frau konnte ihn nicht<br />
erben. Somit würde es Ihm ein bemerkenswerter Umstand besonders unmöglich<br />
machen, der König der Juden zu sein. Eigentlich ist die Jungfrauengeburt<br />
selber ein Gr<strong>und</strong>, Ihn vom Thron auszuschliessen. Bei den Autoren<br />
der Bibel, den Verfassern dieser Buchreihe von sechs<strong>und</strong>sechzig Büchern,<br />
haben wir ohnehin ungefähr fünfzig Einzelpersonen vor uns. Dennoch<br />
kann man immer den führenden Geist hinter ihnen, den »Dirigenten«<br />
von ihnen allen, aufspüren, der sie alle in Harmonie zusammenwirken <strong>und</strong><br />
somit das Oratorium des Wortes Gottes erkennen lässt. Um eine Lösung<br />
dafür zu finden, dass Jesus auf dem Thron Davids sitzen kann, müssen wir<br />
zurückgehen zu 4.Mose 27,1-8. Hier steht die einzige Lösung dieses Problems.<br />
Mose hatte, wie Sie wissen, tausende von Wortgefechten unter der<br />
streitsüchtigsten Nation der Welt, den Israeliten, zu beschwichtigen (während<br />
der Strafzeit von vierzig Jahren, die er mit ihnen in der Wüste verbrachte).<br />
Aber von all den rechtlichen Fragen <strong>und</strong> Spitzfindigkeiten, die vor<br />
Mose gebracht wurden, unterweist uns nur eine in unserer speziellen Angelegenheit.<br />
Diese finden wir im 4. Buch Mose. Es ist eine bemerkenswerte<br />
Tatsache, dass hier fünf Frauen vor Mose kommen, deren Namen sogar angegeben<br />
werden — Machla, Noa, Hogla, Milka <strong>und</strong> Tirza. Diese fünf Frauen<br />
— ihr Vater Zelophhad, ein sehr reicher Mann, war gestorben — fragten,<br />
warum sein Name, wie es Brauch war, untergehen sollte, weil er keine<br />
Söhne hatte. Denn bis zu dieser Zeit konnten Frauen nicht erben. In normalen<br />
Fällen konnte Mose die Fragen, die an ihn gerichtet wurden,<br />
beantworten. Aber in diesem Fall spürte er, dass diese Sache so<br />
ausserordentlich wichtig war, dass er es nicht konnte. Darum brachte er sie<br />
vor Gott. Gott antwortete ihm wie folgt (V. 8): „Und sage den Kindern<br />
Israel: ‚Wenn jemand stirbt <strong>und</strong> keinen Sohn hat — (wie z.B. auch im Fall des<br />
Eli, des Vaters der Maria) — so sollt ihr sein Erbe seiner Tochter zuwenden“<br />
(Num.27,8). Dieses Gesetz wurde dort (von Gott) zum ersten Mal erlassen,<br />
<strong>und</strong> wäre es nicht geschehen, hätte Maria nicht erben können. Darum<br />
beruht die Stellung Christi, Seine Erbfolge auf den Thron Davids, auf<br />
einer uralten rechtlichen Entscheidung im Pentateuch (5 Bücher Mose).