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2.1. Vorbereitungen, Menschwerdung und Erniedrigung - Christologie

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Mt. 16,22.23 (ska/ndalo/n mou ei>). Jesus behauptet seinen auf unsere Errettung<br />

abzielenden Willen. Ganz so handelt er in Gethsemane Mt. 26,39<br />

<strong>und</strong> bei der Gefangennahme 26,53.54; Joh. 18,8. Auch am Kreuz stirbt Jesus<br />

freiwillig; er neigt zuvor das Haupt <strong>und</strong> stirbt sodann, Joh. 19,30. Da<br />

erfüllte sich sein Wort: ”Niemand nimmt das Leben von mir; – er selber ist<br />

es, der seinen Geist in die Hände des Vaters übergibt, Joh. 10,17.18. Den<br />

gesamten Zustand der <strong>Erniedrigung</strong> fasst der Hebräerbrief auf Gr<strong>und</strong> von<br />

Ps. 8,5-7 in das Wort zusammen, dass Jesus geringer gemacht sei, als die<br />

Engel, auf dass er den Tod schmecke für alles (ihm Gegebene) Hebr. 2,9. In<br />

dieser Weise hat er von seinem Lebensanfang bis zum Ende desselben am<br />

Kreuze seinen Willen gehorsam dem Willen des Vaters untergeordnet, Phil.<br />

2,8. Worauf nun dieser Wille des Vaters im letzten Gr<strong>und</strong>e abzielte – daran<br />

wollen wir hier mit den Worten Jesajas nur erinnern Kap.53,10: ”Wenn seine<br />

Seele ein Schuldopfer wird gebracht haben, so wird er Samen sehen <strong>und</strong><br />

der Rat des Herrn wird Fortgang haben durch ihn.” Vgl. Bernhard, In ascensione<br />

Domini Sermo III,2: Singularis illa maiestas voluit mori, ut viveremus,<br />

servire ut regnaremus, exsulare ut repatriemur et usque ad servilissima<br />

opera inclinari, ut constitueret nos super ornnia opera sua.<br />

Bernhard hat die Weise, wie die göttliche Natur an der <strong>Erniedrigung</strong> teilgenommen,<br />

treffend angedeutet, nach dem Vorgang von Cyrill (§ 58) <strong>und</strong><br />

Hilarius in der alten Kirche. Der Erlöser hat alle göttlichen Eigenschaften an<br />

sich,<br />

aber wie Bernhard treffend bemerkt, er übt sie im Werke der Erlösung mit<br />

Anstrengung, was von dem Werke der Schöpfung nicht zu sagen ist. 124 In<br />

der Tat: was kann hier auch die maiestas ausrichten, wo nur die humilitas<br />

das Feld behauptet. Die Beweise für das Wirken der göttlichen Natur, sie<br />

liegen in der Krippe; sie begegnen uns dort, wo der Erlöser leidet <strong>und</strong> bezahlen<br />

muss, was er nicht geraubt hat (Ps 69,5); wo er sich durch Geisseln<br />

den Rücken aufreissen, beleidigen <strong>und</strong> ans Kreuz nageln lässt; wo er ruft:<br />

”Mich dürstet!”; wo er stirbt <strong>und</strong> drei Tage im Schoss der Erde liegt! Wir<br />

sagen, in diesen Werken hat der Erlöser stärker seine Gottheit bewiesen, als<br />

es durch lange Beweisreden über dieselbe je hätte geschehen können. Er tut<br />

hier in der Tat nur dasjenige, was er als Schöpfer <strong>und</strong> Erhalter der Welt je<br />

<strong>und</strong> je getan, wie solches Bernhard in sehr zutreffender Weise hervorhebt in<br />

s. Canticum canticorum, sermo VI,3: ”Dum in carne et per carnem facit opera<br />

non carnis sed Dei, naturae utique imperans superansque fortunam, stultam faciens<br />

sapientiam hominum daemonumque debellans tyrannidem, manifeste ipsum<br />

se esse indicat, per quem eadem et ante fiebant, quando fiebant. In carne, inquam,<br />

et per carnem potenter et patenter operatus mira, locutus salubria, passus<br />

indigna, evidenter ostendit, quia ipse sit, qui potenter sed invisibiliter secula condidisset,<br />

sapienter regeret, benigne protegeret. Denique dum evangelizat ingratis,<br />

signa praebet infidelibus, pro suis crucifixoribus orat, nonne liquido ipsum se esse<br />

124 Bernhard, Sermo XX,2: Multum quippr laboravit in co salvator, ncc in amni m<strong>und</strong>i fabrica tantum<br />

fatigationis auctor assumsit. IDa dcniquc dixit, ct facta sunt, mandavis et creata sunt (Ps 33,9). At vrio hic<br />

rt in dictir suis sussinuit cont- radictorcs e t in factis obscrvatorcs ct in tormcn6s illusons rt iu morte<br />

cxprobmton.s. Ecce quomodo dikxit. Ferner vgl. sermo in Ferin IV. Hebdomadae sanctae $ 13. Vidc<br />

rrgo quam magnificaverit faccre t e cum ilLt maicstas. Dc omnibus, quar in roek ct sub roslo sunt, dixit, et<br />

facta sunt (Ps 148,5). Et qaid facilius dictu.’ S ~ d nunquid solo v e rbo factum cst, mm tc qunn fic e rat<br />

refccit.’ Triginta et tribm annis supra tcrram visus, rt cum hominibus conversatus, etiam habuit m factis<br />

calumniatorts, in dictis iinsultatons ctc. Quarr hoc. ~ Quia vcrbum a sua subtilitate descenckrar ct grossius<br />

accepc rat indummsum. Nam vcrbum caro factum crat, ct icko grossiori rt morosiori opcrc utebatur.

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