25.09.2013 Aufrufe

Der Scout - Igelity

Der Scout - Igelity

Der Scout - Igelity

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ist blind und sein Ohr taub, und er wird niemals würdig sein, das<br />

Zeichen des Kriegers zu tragen.«<br />

Er sagte das in so traurigem Tone, daß er mir wirklich leid that.<br />

Ich konnte zwar nicht alle seine Worte verstehen, denn er sprach<br />

ein sehr mit indianischen Ausdrücken gespicktes Englisch; aber<br />

was ich nicht verstand, das suchte ich zu errathen.<br />

»Unser rother Bruder trägt keine Schande auf seinem Haupte,«<br />

sagte ich schnell, ehe Old Death antworten konnte. »Von einem<br />

berühmten Bleichgesichte, wie Koscha-pehve, überlistet zu werden,<br />

ist keine Schande, und übrigens werden die Krieger der Comanchen<br />

es nie erfahren, daß Du unser Gefangener gewesen bist. Unser<br />

Mund wird darüber schweigen.«<br />

»Und wird Koscha-pehve dies besthätigen?« fragte der Indianer.<br />

»Sehr gern,« stimmte der Alte bei. »Wir werden thun, als ob wir<br />

uns ganz friedlich getroffen hätten. Ich bin Euer Freund, und es<br />

ist kein Fehler von Dir, wenn Du offen zu mir trittst, sobald Du<br />

erkannt hast, daß ich es bin.«<br />

»Mein weißer, berühmter Bruder spricht Worte der Freude für<br />

mich. Ich traue seiner Rede und kann mich erheben, denn ich werde<br />

nicht mit Schimpf zu den Kriegern der Comanchen zurückkehren.<br />

Den Bleichgesichtern aber werde ich für ihre Verschwiegenheit<br />

dankbar sein, so lange meine Augen die Sonne sehen.«<br />

Er erhob sich in sitzende Stellung und that einen tiefen, tiefen<br />

Athemzug. Seinem dick beschmierten Gesichte war keine Gemüthsbewegung<br />

anzusehen, aber doch bemerkten wir sofort, daß<br />

wir ihm das Herz sehr erleichtert hatten. Natürlich überließen wir<br />

es dem erfahrenen <strong>Scout</strong>, die Unterhaltung mit ihm fortzusetzen.<br />

<strong>Der</strong> Alte zögerte auch gar nicht, dies zu thun. Er sagte:<br />

»Unser rother Freund hat gesehen, daß wir es gut mit ihm meinen.<br />

Wir hoffen, daß auch er uns als seine Freunde betrachten und<br />

also meine Fragen aufrichtig beantworten werde.«<br />

»Koscha-pehve mag fragen. Ich sage nur die Wahrheit.«

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!