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Der Scout - Igelity

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Expedition und Redaction befanden sich in demselben Hause. In<br />

der Ersteren kaufte ich mir ein Exemplar und ließ mich sodann bei<br />

der Redaction melden, wo ich erfuhr, daß ich sehr richtig vermuthet<br />

hatte. Ein gewisser William Ohlert hatte das Gedicht am Tage<br />

vorher persönlich gebracht und um schleunige Aufnahme gebeten.<br />

Da das Verhalten des Redacteurs ein ablehnendes gewesen war,<br />

so hatte der Dichter zehn Dollars deponirt und die Bedingung<br />

gestellt, daß es in der heutigen Nummer erscheine und ihm die<br />

Revision zuzuschicken sei. Sein Benehmen sei ein sehr anständiges<br />

gewesen, doch habe er ein wenig verstört drein geschaut und wiederholt<br />

erklärt, daß das Gedicht mit seinem Herzblute geschrieben<br />

sei – übrigens eine Redensart, deren sich begabte und unbegabte<br />

Dichter und Schriftsteller gern zu bedienen pflegen. Wegen der<br />

Zusendung der Revision hatte er seine Adresse angeben müssen,<br />

und ich erfuhr dieselbe natürlich. Er wohnte oder hatte gewohnt<br />

in einem als fein und theuer bekannten Privatkosthause in einer<br />

Straße des neueren Stadttheiles.<br />

Dorthin verfügte ich mich, nachdem ich mich in meiner Wohnung<br />

unkenntlich gemacht hatte, was mir nach meiner Ansicht<br />

sehr gut gelang. Dann holte ich mir zwei Polizisten, welche sich<br />

vor der üre des gedachten Hauses aufstellen sollten, während ich<br />

mich im Innern befand.<br />

Ich war so ziemlich überzeugt, daß mir die Festnahme des<br />

gesuchten Spitzbuben und seines Opfers gelingen werde, und in<br />

ziemlich gehobener Stimmung zog ich die Hausglocke, über welcher<br />

auf einem Messingschilde zu lesen war: »First class pension for<br />

Ladies and Gentlemen.« Ich befand mich also am richtigen Orte.<br />

Haus und Geschäft waren Eigenthum einer Dame. <strong>Der</strong> Portier<br />

öffnete, fragte mich nach meinem Begehr und erhielt den Auftrag,<br />

mich bei der Dame zu melden; auch übergab ich ihm eine Visitenkarte,<br />

welche auf einen andern Namen lautete als den meinigen.

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