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Der Scout - Igelity

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»Hm! Das ist nicht so ganz unrichtig, Sir. Grad der Umstand,<br />

daß wir die letzteren nicht sehen, macht mich für Winnetou<br />

besorgt. Sie schwärmen nicht mehr, sondern sie scheinen sich zusammengezogen<br />

zu haben. Das ist ein für die beiden Apachen sehr<br />

ungünstiges Zeichen. Vielleicht sind sie ergriffen worden.«<br />

»Was wäre in diesem Falle das Schicksal Winnetou’s?«<br />

»Das entsetzlichste, was sich nur denken läßt. Er würde nicht<br />

etwa getödtet oder während des Kriegszuges gemartert. Nein. Den<br />

berühmtesten Häuptling der Apachen gefangen zu haben, wäre<br />

für die Comanchen ein noch nie dagewesenes Ereigniß, welches<br />

in würdiger, das heißt fürchterlicher Weise gefeiert werden müßte.<br />

Er würde unter sicherer Bedeckung heimgeschafft nach den Weideplätzen<br />

der Comanchen, wo nur die Frauen, Knaben und Alten<br />

zurückgeblieben sind. Dort würde er außerordentlich gut gepflegt,<br />

so daß ihm nichts als die Freiheit fehlte. Die Frauen würden ihm<br />

jeden erfüllbaren Wunsch an den Augen ablesen. Wenn Ihr aber<br />

meint, daß es höchst freundlich von ihnen sei, den Gefangenen so<br />

gut zu pflegen, so irrt Ihr Euch ungeheuer. Man will den Gefangenen<br />

nur kräftigen, damit er später die Qualen so lange wie möglich<br />

zu ertragen vermag und nicht gleich bei der ersten Marter stirbt.<br />

Ich sage Euch, Winnetou müßte sterben, aber nicht schnell, nicht<br />

in einer Stunde, an einem Tage. Man würde seinen Körper mit<br />

wahrhaft wissenschaftlicher Vorsicht nach und nach zerfleischen,<br />

so daß viele Tage vergehen könnten, ehe der Tod ihn erlöste. Das<br />

ist ein eines Häuptlings würdiger Tod, und ich bin überzeugt, daß<br />

er bei all den ausgesuchten Qualen nicht eine Miene verziehen,<br />

sondern vielmehr seine Henker verspotten und verlachen würde.<br />

Es ist mir wirklich bange um ihn, und ich sage Euch aufrichtig,<br />

daß ich gegebenen Falls mein Leben wagen würde, ihn aus diesen<br />

Händen zu erretten, jedenfalls haben wir die Comanchen da<br />

westlich vor uns. Wir reiten etwas südlich ab, um zu meinem alten

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