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Der Scout - Igelity

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Was mich betrifft, so machte auch ich die Erfahrung, daß die<br />

United-States nicht einen Jeden mit offenen Armen empfangen.<br />

Doch gelang es mir, grad als meine geringen Mittel erschöpft<br />

waren, eine Anstellung zu finden, welche allerdings mit meinem<br />

früheren Berufe ganz und gar nichts zu thun hatte. Ich wurde<br />

nach einer sehr heißen Prüfung als Mitglied des damals berühmten<br />

Privatdetective-Corps des sehr honourablen Master Josy Tailor<br />

aufgenommen und verpflichtet. Ich war der einzige Deutsche unter<br />

den Collegen. <strong>Der</strong> Chef hielt die Deutschen nicht für sehr brauchbar<br />

für seinen Beruf, doch gelang es mir, durch einige gute Erfolge,<br />

welche ich aber mehr dem Zufalle als meinem Scharfsinn zu<br />

verdanken hatte, sein besonderes Vertrauen zu erwerben, so daß er<br />

mir in einer schwachen Stunde sogar die vertrauliche Mittheilung<br />

machte, daß er eigentlich deutscher Abkunft sei. Sein Großvater<br />

hatte Schneider geheißen, diesen schönen Namen aber in das englische<br />

Tailor umgewandelt.<br />

Das Wohlwollen, welches dieser Herr mir entgegenbrachte, verleitete<br />

ihn doch nicht, zu vergessen, daß ich ein Greenhorn war.<br />

Mit recht schwierigen Sachen betraute er mich nicht; dazu war ich<br />

ihm noch lange nicht »smart« genug. Gab es aber einen Auftrag,<br />

welcher sichern Erfolg und dazu eine gute Gratification verhieß, so<br />

theilte er mir denselben zu und hatte dabei die besondere Freundlichkeit,<br />

mir durch besondere und eingehende Instruction so zu<br />

sagen die Nase auf die Spur zu legen.<br />

So mochte ich vielleicht ein halbes Jahr lang für das gute Renommée<br />

seines Bureau’s thätig gewesen sein, als er mich eines Tages<br />

nach dem Appell in sein Kabinet kommen hieß, wo ein sorgenvoll<br />

dreinschauender Herr auf uns wartete. Bei der Vorstellung wurde<br />

er mir als ein Bankier Ohlert genannt, der gekommen sei, sich in<br />

einer Privatangelegenheit unseres Beistandes zu bedienen. <strong>Der</strong> Fall<br />

war für ihn ebenso betrübend wie für sein Geschäft gefährlich.

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