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Der Scout - Igelity

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ne sonst gebeugte Gestalt hatte sich hoch aufgerichtet; seine Augen<br />

leuchteten, und in seinem Gesichte lag ein Ausdruck überlegener<br />

Energie, der keinen Widerstand aufkommen ließ. Spaßhaft war es,<br />

zu sehen, wie kleinlaut die vorher so frech auftretenden Menschen<br />

auf einmal wurden. Sie brummten zwar einige halblaute Bemerkungen<br />

vor sich hin, doch setzten sie sich nieder, und selbst der<br />

Herr des todten Hundes wagte es nicht, zu dem iere zu treten,<br />

da er sonst ganz in meine Nähe gekommen wäre.<br />

Noch standen wir beide da, die Revolver drohend in den Händen,<br />

als ein weiterer Gast eintrat – – ein Indianer.<br />

Es gibt Menschen, welche gleich im ersten Augenblicke der Begegnung,<br />

noch ehe sie ein Wort gesprochen haben, einen tiefen,<br />

unauslöschlichen Eindruck auf uns machen. Ohne daß eine solche<br />

Person sich freundlich oder feindselig verhalten hat, fühlt man<br />

deutlich, ob man sie hassen oder lieben werde. Ein solcher Mensch<br />

war dieser Indianer.<br />

Er trug ein weißgegerbtes und mit rother, indianischer Stickerei<br />

verziertes Jagdhemde. Die Leggins waren aus demselben Stoffe<br />

gefertigt und an den Nähten mit dicken Fransen von Scalphaaren<br />

besetzt. Kein Fleck, keine noch so geringe Unsauberkeit war an<br />

Hemd und Hose zu bemerken. Seine kleinen Füße steckten in mit<br />

Perlen gestickten Moccassins, welche mit Stachelschweinsborsten<br />

geschmückt waren. Um den Hals trug er den Medizinbeutel, die<br />

kunstvoll geschnitzte Friedenspfeife und eine dreifache Kette von<br />

Krallen des grauen Bären, welche er mit größter Lebensgefahr dem<br />

gefürchtetsten Raubthiere der Felsengebirge abgewonnen hatte.<br />

Um seine Taille schlang sich ein breiter Gürtel, aus einer kostbaren<br />

Santillodecke bestehend. Aus demselben schauten die Griffe<br />

eines Messers und zweier Revolver hervor. In der Rechten hielt er<br />

ein doppelläufiges Gewehr, dessen Holztheile dicht mit silbernen<br />

Nägeln beschlagen waren. Den Kopf trug der Indianer unbedeckt.<br />

Sein langes, dichtes, blauschwarzes Haar war in einen hohen, helm-

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