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Der Scout - Igelity

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Ihr ein ausgemachtes Greenhorn seid, ein großes Vertrauen zu<br />

Euch habe. Und weil es mir in meinem Innern ganz so ist, als ob<br />

morgen etwas passiren werde, was den alten <strong>Scout</strong> verhindern wird,<br />

seine Sünden zu bekennen.«<br />

»Seid Ihr des Kukuks, Sir? Ihr habt doch nicht etwa gar eine<br />

Todesahnung?«<br />

»Ja, die habe ich,« nickte er. »Ihr habt gehört, was der Gambusino<br />

vorhin von dem Kaufmanne Harton erzählte. Was haltet Ihr von<br />

dem Bruder dieses Mannes?«<br />

Jetzt ahnte ich das Richtige; darum antwortete ich in mildem<br />

Tone:<br />

»Er war jedenfalls leichtsinnig.«<br />

»Pshaw! Damit wollt Ihr wohl ein mildes Urtheil sprechen? Ich<br />

sage Euch, der Leichtsinnige ist viel gefährlicher, als der wirklich<br />

boshaft Schlechte. <strong>Der</strong> Schlechte kennzeichnet sich bereits von<br />

weitem; der Leichtsinnige ist aber meist ein liebenswürdiger Kerl;<br />

darum ist er gemeingefährlicher als der erstere. Tausend Schlechte<br />

können gebessert werden, denn die Schlechtigkeit hat Charakter,<br />

bei welchem die Zucht anzufassen vermag. Unter tausend Leichtsinnigen<br />

aber kann kaum einer gebessert werden, denn der Leichtsinn<br />

hat keinen Halt, keine feste Handhabe, an welcher er zu fassen<br />

und auf bessere Wege zu bringen ist. Eigentlich schlecht bin ich<br />

nie gewesen, aber leichtsinnig, bodenlos leichtsinnig, denn jener<br />

Henry Harton, der seinen Bruder um Alles, Alles brachte, der war<br />

ich, ich, ich!«<br />

»Aber, Sir, Ihr habt mir einen andern Namen genannt!«<br />

»Ganz natürlich! Ich nenne mich anders, weil ich den Namen,<br />

den ich trug, entehrt habe. Kein Verbrecher spricht gern von dem,<br />

an dem er sich versündigt hat. Könnt Ihr Euch besinnen, was ich<br />

Euch noch in New-Orleans sagte, nämlich, daß meine brave Mutter<br />

mich auf den Weg zum Glück gesetzt, ich aber dasselbe auf<br />

einem ganz andern Weg gesucht habe?«

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