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Das Bodenleben

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• Pflanzliches Wachstum ist nur auf fruchtbarem Boden möglich. Viele Faktoren müssen<br />

hier zusammenwirken. Jeder hat seine eigene Bedeutung und keiner kann<br />

durch einen anderen ersetzt werden. D.h. jedes Glied in einer Kette ist wichtig.<br />

• Alles Leben auf der Erde basiert auf einem Kreislauf der Natur. Der Mensch als Teil<br />

dieses Kreislaufes muss sich bewusst sein, dass er nur im Einklang mit der Natur<br />

leben kann. Für den Landwirt bedeutet dies, dass er das <strong>Bodenleben</strong> schützen und<br />

fördern muss, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und die Erträge zu sichern.<br />

• Fachkompetentes Handeln ist nur mit entsprechendem Handlungswissen über das<br />

sehr komplexe und stark vernetzte System Boden mit dem darin verankerten <strong>Bodenleben</strong><br />

möglich. Beide Eigenschaften dieses Realitätsbereiches stellen hohe Ansprüche<br />

an die Qualifikation und Problemlösefähigkeit eines Landwirts.<br />

• Um in stark vernetzten Realitätsbereichen wie Boden, <strong>Bodenleben</strong> und Bodenfruchtbarkeit<br />

richtig handeln zu können, bedarf es einer ganzheitlichen und themenübergreifenden<br />

Betrachtungsweise, wobei ständig Nebenwirkungsanalysen anzustellen<br />

sind.<br />

• Eine umweltbewusste Denkweise ist Grundlage für Bodenfruchtbarkeit und Erträge<br />

kommender Generationen.<br />

1.3.3 Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung<br />

Durch die immer intensivere Bodenbearbeitung wurde im Ackerbau die obere, durchwurzelbare<br />

Bodenschicht verändert. Dies führte zu einem gesteigerten Humusabbau<br />

sowie zu einer deutlichen Reduzierung der für die Bodenfruchtbarkeit notwendigen Bodenlebewesen.<br />

Mit dieser Problematik sehen sich auch bereits landwirtschaftliche Berufsschüler<br />

während ihrer Ausbildung konfrontiert. Sie müssen daher mit folgenden<br />

neuen Erkenntnissen vertraut sein:<br />

Zur Aufrechterhaltung eines gesunden Lebensraumes für alle Bodenlebewesen sollte<br />

der Boden so wenig wie möglich und so schonend wie möglich bearbeitet werden. Zu<br />

häufige Bodenbearbeitung stört die Bodenruhe und zu intensive Bodenzerkleinerung<br />

zerschlägt zum Teil das Bodengefüge. Jeder Pflugeinsatz reduziert nachweislich die<br />

Regenwurmpopulation um ein Vielfaches.<br />

Eine Störung oder Verarmung des <strong>Bodenleben</strong>s wirkt sich nachteilig auf die Ertragsfähigkeit<br />

und Erosionsfähigkeit des Bodens aus. Verdichtungen, Verschlämmungen und<br />

Erosionen werden immer auffälliger. Umgekehrt werden sich durch Intensivierung des<br />

<strong>Bodenleben</strong>s immer ertragssteigernde Bodeneigenschaften einstellen.<br />

Damit ihm der Boden, mit dem der Landwirt arbeitet, auch weiterhin eine ertragreiche<br />

Ernte bringt, darf er keine Fehler in der Bearbeitung seiner Felder machen. Durch jeden<br />

unüberlegten Fehlgriff in der Menge an Düngemitteln oder Pflanzenschutzmitteln kann<br />

das <strong>Bodenleben</strong> so nachhaltig geschädigt sein, dass er noch Jahre später unter den Ertragseinbußen<br />

leidet.<br />

Die Schüler müssen deshalb für die Tätigkeit der Bodenlebewesen sensibilisiert werden,<br />

damit sie deren wichtige Aufgabe erkennen und schätzen lernen. Nur dann werden<br />

sie einen Sinn darin sehen, auf diese Lebewesen zu achten, d.h. sie zu schützen und<br />

zu fördern.<br />

Die aktuellen Probleme, die durch die immer intensiver werdende Bewirtschaftung geschaffen<br />

werden, kann man nur durch ein theoretisch fundiertes Wissen in den Griff<br />

bekommen. Je früher sie hierüber Grundeinsichten gewinnen, desto eher können sie<br />

Störungen des <strong>Bodenleben</strong>s entgegenwirken und auch entsprechende Haltungen ausbilden.<br />

Darüber hinaus ist es gerade heute für den jungen Landwirt auch im Sinne der<br />

Allgemeinbildung unabdingbar, sich so kenntnisreich und objektiv wie eben möglich mit<br />

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