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Der Dritte Weg auf dem Prüfstand

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Manfred Freyermuth, Peter Fündeling, Lothar Stempin<br />

vergleichbare Systeme in der freien Wirtschaft. Und daran sollten wir gemeinsam<br />

arbeiten, vielen Dank!<br />

Peter Fündeling:<br />

1. Dienstgemeinschaft als „geglaubtes Bild“ und als erfahrbare Realität<br />

Dienstgemeinschaft verstehe ich in zweierlei Hinsicht: Sie ist einerseits „geglaubtes<br />

Bild“ und andererseits erfahrbare Realität.<br />

Zum „geglaubten“ Bild: Jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin dient <strong>dem</strong><br />

Verkündigungs<strong>auf</strong>trag der Kirche. Jeder und jede übt diesen Dienst aber nicht<br />

allein, sondern in der Gemeinschaft aller kirchlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

aus. Diese Dienstgemeinschaft ist damit Stärkung und Halt für den<br />

einzelnen Mitarbeiter; sie bietet die Chance zu geschwisterlichem Gespräch und<br />

gibt die Möglichkeit, im Umgang der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

untereinander das Evangelium zu leben.<br />

Das Bild orientiert sich am Priestertum aller Gläubigen und an <strong>dem</strong> neutestamentlichen<br />

Bild vom einen Leib, an <strong>dem</strong> viele Glieder je nach ihrem Können und<br />

ihrer besonderen Funktion Dienst tun. <strong>Der</strong> Dienst ist zwar verschieden, aber die<br />

Verantwortung für die rechte Verkündigung tragen alle gemeinsam. Das gilt<br />

unabhängig davon, aus welchen Motiven der Einzelne tätig ist: Mit <strong>dem</strong> Eintritt in<br />

den kirchlichen Dienst wird er unweigerlich ein Glied dieses Leibes. (Das ist z.B.<br />

ein Grund dafür, dass bei Bewerbern ohne evangelisch-lutherisches Bekenntnis<br />

auch geprüft werden muss, ob ihnen der Dienst überhaupt zugemutet werden<br />

kann.)<br />

Dienstgemeinschaft ist aber ebenso erfahrbare Realität. Oft wird jedoch diese<br />

Realität nur als Konflikt zum Thema: Die meisten Mitarbeiter in der Diakonie und<br />

sehr viele in der verfassten Kirche üben ihre Tätigkeit allein zum Broterwerb aus.<br />

Ihnen ist es mehr oder weniger egal, bei welchem Arbeitgeber sie tätig sind. Es ist<br />

durchaus nachzuvollziehen, dass solche Mitarbeiter verständnislos bis abwehrend<br />

reagieren, wenn sie <strong>auf</strong> den kirchlichen Charakter ihrer Tätigkeit angesprochen<br />

werden. Diese Situation stellt ein erhebliches Problem für das Miteinander in der<br />

Mitarbeiterschaft dar, aber auch für die Außenwahrnehmung kirchlicher Dienste.

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