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Der Dritte Weg auf dem Prüfstand

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Diakonie als Kirche – Kirche als Diakonie<br />

Übrigen auch den – geistlich wohl begründeten – Erwartungen an die kirchliche<br />

Institution entsprochen, wie sie institutionsnahe wie -ferne Menschen zum<br />

Ausdruck bringen.<br />

- Schließlich gehört auch der (Wieder-)Aufstieg der Kybernetik, der praktischtheologischen<br />

Kirchentheorie zu den Charakteristika einer theologischen Aus-<br />

und Fortbildung, die die pastorale Leitungskompetenz verbessern soll. Denn zu<br />

dieser Kompetenz gehört eine vertiefte Kenntnis der Institution selbst, die geleitet<br />

werden soll – und zwar eine Kenntnis, die wiederum theologisch verantwortet<br />

werden kann.<br />

Auch im Blick <strong>auf</strong> diejenigen Formen kirchlichen Lebens, die sich primär als<br />

„Diakonie“ verstehen, kann und muss die Frage nach den spezifischen Leitungskompetenzen<br />

und nach ihrer angemessenen Aneignung gestellt werden. Dass zur<br />

Leitung diakonischer (Groß-) Institutionen juristische und ökonomische<br />

Kenntnisse unerlässlich sind, das erscheint inzwischen selbstverständlich.<br />

Gleichwohl wäre zu prüfen, ob solche Institutionen, wenn sie sich denn mit guten<br />

Gründen als „Kirche“ verstehen, nicht ebenfalls wesentlich mittels theologischer<br />

Kompetenzen zu leiten sind.<br />

<strong>Der</strong> im Sommersemester 2006 erstmals angel<strong>auf</strong>ene Studiengang „Führungskompetenz<br />

in theologischer Sicht“ (MA) der Göttinger Theologischen Fakultät<br />

verfolgt dezidiert ein entsprechendes theologisches Weiterbildungsprogramm.<br />

Dazu gehört die wissenschaftliche Kenntnisnahme der Ursprungstraditionen des<br />

christlichen Glaubens, dazu gehört die Wahrnehmung der sozialen und religiösen<br />

Kontexte gegenwärtigen kirchlich-diakonischen Handelns, und dazu gehört nicht<br />

zuletzt die theologische Reflexion der je eigenen diakonischen Institution selbst –<br />

mittels der Analyse konkreter ethischer wie konkreter kybernetischer Konflikte<br />

und Handlungs<strong>auf</strong>gaben. Dies alles zielt <strong>auf</strong> eine persönliche Aneignung, mittels<br />

derer die künftig Leitenden die Wahrheit des christlichen Glaubens auch im<br />

diakonischen Leitungsalltag überzeugend zur Darstellung bringen können.<br />

Auf diese Weise – mittels einer profunden wissenschaftlich-theologischen<br />

Ausbildung – könnte deutlich werden, dass Diakonie auch in ihrer Leitungskultur<br />

von Einsichten und Überzeugungen lebt, die <strong>dem</strong> christlichen Glauben<br />

entstammen – und dass sie sich eben darum ganz zu Recht als integraler Teil von<br />

„Kirche“ versteht.<br />

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