robert koldewey

Baubeschreibung.
Allgemeines.
Es sind zwei Torgebäude (Taf. 2. 3), die durch Zwischenstücke miteinander in Verbindung
gesetzt sind. I)as nördliche führt durch die dünnere (Nimittibel), das südliche durch die dickere
Mauer (Imgurbel). Das Letztere zeigt daher in allen Abmessungen, der Mauer(rdicke und den
Türmen, eine bedeutend größere Stärke, die auf höheres Aufragen des südlichen Tores ebenso 0un-
bedingt schließen läßt wie man annehmen muß, daß die dickere, innere, Iehmziegel-Mauer
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Oluiier war ais ult auuDre,
dünnere. Beiden ist die
Eigenschaft gemeinsam,
daß ihr Eingang durch
zwei weit vortretende
Türme gedeckt wird, und
daß unmittelbar hinter
dem Eingang ein Binnenraum
oder Binnenhof liegt,
der nach innen eine zweite
Tür enthält (Taf. 2). Diese
Haupteigenschaften kehren
bei allen altorientali-
schen Toren, die wir bisher
kennen (Assur, Khorsabad,
Sendschirli u. a.)
wieder. Der Binnenraum
des nördlichen Tores liegt Abb. 8. Die Südwand des nördlichen Torraunis mit dei grobe'n l'ostiinent.
indessen quer, der des südlichen
längs zur MIittelachse der Gesamtanlage. l)ieser Unterschied der beiden Torräumc findet
sich in derselben Weise bei den letzthin ausgegrabenen Toren der südlichen und der östlichen
inneren Stadtmauer, sodaß wir darin ein Charakteristikum der Toree der inncren Stadt von
Babylon erkennen dürfen. Die Tore der äußeren Stadtmauer kennen wir noch nicht. An
die Tore treten vier, wie die Tore aus gebrannten Ziegeln g(ebaute Schenkelmaucrn, durch
welche die Verbindung mit den an ihre Enden anschließenden Lehmziegelmnauern hergestellt wird.
Vor dem Tore ist durch zwei Verbindungsmauern mit den Bastionen der älteren
Grabenmauer ein großer Vorplatz geschaffen. Uber diesen Platz und durch die Tore führt
die ,Prozessionsstraße Marduks" in der gewöihnlichen Breite hinüber. An den mit Zwischen-
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