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robert koldewey

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30<br />

Das Ischtar-Tor in Babylon. Baubeschreibung<br />

Die Technik ist als<br />

„,Eiiaille mit toten Rändern"<br />

zu bezeichnen. Mit ,Fayence"<br />

oder ,Majolika" hat sie nichts<br />

weiter gemein, als daß bei<br />

beiden undurchsichtige sogenannte<br />

Zinnglasur verwendet<br />

wird. Außer Bleioxyd, welches<br />

eine durchsichtige Masse<br />

ergibt, enthält diese auch noch<br />

Zinnoxyd, was die Masse undurchsichtig<br />

macht. Aber die<br />

Fayence arbeitet mit "Scharffeuermalerei",<br />

bei der "fresko-<br />

\bb. 31. Drache ain nördlichen Ostschcnkel init dcr Pforte. mäßig auf die noch unge-<br />

brannte Glasur, die die Farbe<br />

sofort aufisaugt," getmalt wird (vgl. Führer durch die Berliner Museen, Das Kunstgewerbe-<br />

Museum, Berlin 190I, S. 59), während hier nur in der Masse gefärbte Glasflüsse zur Verwen-<br />

dung kommenn.<br />

I)ie Emaille liegt durchgängig in Stärke von i--2 mm auf. I)er Auftrag ist in der<br />

Weise besorgt, daß die einzelnen Felder verschiedener Farbe mit heißweichen, schwarzen<br />

Glasfäden ("toten iändern") in der S. 27 geschilderten WVeise umzogen wurden. In die dadurch<br />

hergestellten Felder wurde deren Farbmaterial eingetragen, und dann das Ganze noch einmal<br />

im Ofen zum Flußl gebracht. Hierbei kommt alles darauf an, ldaß sämtliche Farben, einschließlich<br />

der schwarzen Umränderungsfäden, ein und denselben Schmelzpunkt haben und - bei den Reliefs<br />

-daß die Masse beim Schmelzen nicht so hochgradig flüssig wird, (laß sie etwa von den er-<br />

habeneren Teilen des Reliefs her-<br />

unterfließt. Das ist eine eigne<br />

IKunst, vor deren in den letzten<br />

Jahren von Nebukadnezar ge-<br />

machten E1rfindung wohl bunte<br />

Flachemaille hergestellt werden<br />

konnte, aber kein emailliertes Re-<br />

lief. Die Flachemaille reicht, wie<br />

die assyrischen Produkte dieser<br />

Art bezeugen, in weit ältere Zeit<br />

zurück. Auch Nebukadnezar<br />

mußte sich ja, wie die Flach-<br />

emaillen vom Ischtar-Tor be-<br />

weisen, anfangs noch mit der<br />

pinf'.qrfht>n IT'trhniL hpcrniitrr, n<br />

ei de säteren* e ... n Abb. 32. Die Pforte im Nordostschenkel von Süden her. Neben der Laibungs-<br />

Bei den späteren (altpersisch h en ecke sieht man den Ansatz d des Tre Turmes neben der er Pforte.

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