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Das nördliche Torgebäude (Taf. 9. 9 ).<br />
Das Gebäude des nördlichen Tores tritt vor die äußere Festungsmauer beträchtlich (6 m)<br />
vor (Abb. 19). Die Frontmauer ist etwas stärker (4, 2 m) als die übrigen (3, o m) Umfassungsmauern.<br />
Diese umschlossen den querliegenden Torraum (Abb. I7) von 21,90 m Länge und<br />
3,68 m Breite, durch welchen zwei Türen (Abb. 4) mit den mächtigen lichten Öffnungen<br />
von 4,50 Im führen. Die Eingangstür wird von 2,05 m vorspringenden und 6,20 m breiten<br />
Türmen flankiert (Abb. 8).<br />
Die alte ursprüngliche Idee des Festungstores, wie sie in den Sendschirlier Stadttoren<br />
in so überzeugend klarer Weise auftritt, ist am Ischtar-Tor schon ziemlich stark entartet.<br />
Dort in Sendschirli geht die Festungsmauer einfach glatt durch, außen liegen daran die<br />
Flankierungstürme und innen der Torraum. Hier am Ischtar-Tor dagegen ist das Torgebäude<br />
ganz selbständig in den Zug der Festungsmauer hineingesetzt.<br />
An der Ecke des östlichen Turmes steht ein kleines viereckiges Postament aus gebrannten<br />
Ziegeln, welches ebenso konstruiert ist wie das oben beschriebene runde Postament<br />
im Vorplatz: es steckt mit seinem unteren Teile in einem brunnenförmigen Schacht aus Lehm-<br />
ziegeln, in welchen es genau hineinpaßt (Taf. 4). Seine jetzige Oberkante liegt bei 6,5om über<br />
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stele oder ein Bildwerk - kann daher schon<br />
das Ziegelpflaster der vorletzten Periode überragt<br />
haben.<br />
Ein weiteres, größeres Postament steht<br />
im westlichen Teil des Torraumes. Seine<br />
jetzige Oberkante liegt bei + 9,70 m. Es ist<br />
zu großer Tiefe hinab geführt, mindestens bis<br />
auf + 2,0 m, jedoch ist die Unterkante nicht<br />
von uns freigelegt worden.<br />
Die vortrefflich gebrannten Ziegel von<br />
Abb. i6. Ende der westlichen Verbindungsmauer am Nordwest- gleichmäßig 33 bis 33,5 cm im Quadrat tragen<br />
schenkel, mit Fundamcntabs;tz. I.inks die Südwand der meist dreizeiligen, selten vierzeiligen, einige<br />
.,Parallelmauer" vor dem Nordwestschenkel.<br />
auch siebenzeiligenNebukadnezar-Stempel. Der<br />
Ton ist fein und gleichmäßig und von bräunlich rötlicher Farbe Beimischungen von Stroh,<br />
die kaum zu bemerken sind, waren gewiß nicht beabsichtigt. Selten kommen überbrannte<br />
Exemplare vor, die mehr oder weniger zu grünlicher Fritte versintert sind.<br />
Die Lagerfugen sind mit flissigem Asphalt übergossen, der auch in die Stoßfugen<br />
eindrang. Er haftet an der unteren Ziegellage, auf die er ja heiß aufgetragen werden mußte,