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robert koldewey

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2<br />

Das Ischtar-Tor in Babylon<br />

den, vorläufigen Betrachtung ausschließlich zugrunde gelegt werden. Erst der Abschluß der<br />

weiteren, noch im Gange befindlichen Untersuchung wird die eingehendere Darlegung der<br />

Verhältnisse aus früherer und aus späterer Zeit ermöglichen.<br />

Wie die Lage am Fluß es für eine Festung bedingt, ist das Profil auf der Flußseite ein anderes<br />

als das aufder Landseite, es ist schwächer. Auf der Landseite verlaufen dicht nebenein-<br />

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dickere innere und eine dünnere äußere.<br />

Davor liegt ein 20 m breiter Umgang,<br />

gestützt durch eine Kaimauer, welche<br />

die Eskarpe eines 40 m breiten nassen<br />

Grabens bildet. Die Flußseite ist nur<br />

durch die Kaimauer gedeckt, die, durch<br />

Nabonid etwas in den Fluß vorgeschoben,<br />

wahrscheinlich bis zum Hügel<br />

I3abil hinaufreichte. Diese Verhältnisse<br />

erfuhren im Norden und im Westen<br />

der Südburg des Kasr durch spätere<br />

Erweiterungen des Palastes Nebukadnezars<br />

und dessen "mächtige Befesti-<br />

Abb. 2. Die alte Nordwesasbastion von Westen gesehen. Im Hinter- gungen im Flusse" nicht unwesentliche<br />

grund das runde Postament<br />

Komplikationen.<br />

Die dicke Lehmziegelmauer hat abwechselnd stärker und schwächer vortretende<br />

Kavaliertürme in gleichmäßigen Entfernungen, die dünnere ebenfalls Kavaliertürme, aber gleichmäßige,<br />

in gleichmäßigen Entfernungen. In diesen Mauern sind, wie zuerst Ielitzsch, dem<br />

ich längere Zeit - wie sich jetzt herausstellt, mit Unrecht - widersprochen hatte, richtig<br />

erkannt hat, ,Imgurbel und Nimittibel, die großen Mauern Babils" fast mit Sicherheit zu erkennen:<br />

an der Ostfront sind, allerdings nicht in situ, zwei Ziegel Sargons und Adad-aplu-iddina's (1096<br />

-1079) gefunden, deren Inschriften den Bau von Imgurbel und Nimittibel betreffen.<br />

Die Kaimauer, ursprünglich, nach in situ gefundenen Schriftziegeln, von Nabupolassar<br />

gebaut, verläuft glatt und ist an den Ecken abgerundet. Die außen daran als Verstärkung<br />

sich unmittelbar anlehnende Kaimauer, nach den Stempeln ihrer Ziegel von Nebukadnezar errichtet,<br />

hat an den Ecken starke Bastionen .und in den Kurtinen einseitig nach außen stark vortretende<br />

Türme (,sarati") in weiten Abständen. Diese Kaimauer aus gebrannten Ziegeln diente<br />

vielleicht nur als Fundament für eine Lehmziegelmauer, die natürlich schwächer und niedriger als die<br />

beiden Hauptmauern war. An der Nordseite vor der Südburg des Kasr und noch etwas über dieses<br />

hinaus nach Osten hat Nebukadnezar die Kaimauer verdoppelt. An der Flußseite ist die Mauer später,<br />

wie aus eingebauten Ziegeln mit dem Stempel Nabonids hervorgeht, durch letzteren etwas weiter<br />

nach Westen hinaus in den Fluß vorgeschoben, als richtige Festungsmauer mit abwechselnd stärker<br />

und schwächer vortretenden Kavaliertürmen.<br />

In der Mauer am Flusse, die fast ihrer ganzen Länge nach ausgegraben ist, liegt,<br />

abgesehen von vielen in den Türmen angeordneten Pforten, nur ein Tor, das Urasch-Tor(?),<br />

welches auf die Euphratbrücke führte. In der Südfront haben wir in den Hügeln von Ischin

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