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Abb. i. Kalksteinblock mit der Inschrift vom Ischtar-Tor.<br />
Einleitung.<br />
Eine der größten und eindrucksvollsten Ruinen von Babylon ist das Ischtar-Tor, dessen<br />
Name durch die im Schutt des Gebäudes gefundene Inschrift, Abb. i, gesichert ist.<br />
Die Ausgrabung des Gebäudes selbst fand statt von Februar bis November I902.<br />
Der Festungsabschnitt, in welchem das Tor liegt, ist jedoch erst im Laufe der späteren<br />
Grabungsabschnitte, zum Teil bis in die jüngste Zeit, freigelegt. Diese Festungsanlagen: die<br />
an das Tor anschließenden Lehmziegelmauern und die vor ihm im Norden liegenden Grabenmauern<br />
mit ihren Endbastionen, an denen gegenwärtig* noch gegraben wird, können passender<br />
Weise erst behandelt werden, nachdem die Grabung beendigt sein wird. Indessen dürfen<br />
wir wenigstens einen kurzen Überblick über die Festung als Ganzes auch an dieser Stelle<br />
schon nehmen.<br />
Das Ischtar-Tor ist eines von den Toren der inneren Stadtmauer, durch welche<br />
die Stadt auf dem linken Euphratufer eingeschlossen wurde (Taf. 35). Inwiefern und unter<br />
welchen Verhältnissen diese Befestigungsanlage sich etwa auf das rechte Euphratufer ausdehnte,<br />
ist bisher noch nicht erforscht. Einige Ruinenwälle beim Dorfe Sindschar scheinen<br />
darauf hinzudeuten. Aber ehe die Untersuchung jener westlichen Mauerruinen ausgeführt ist,<br />
müssen wir uns, namentlich an dieser Stelle, mit der Betrachtung der östlichen inneren Stadtmauer<br />
genügen lassen.<br />
Was ausgegraben ist, läßt überall die starke Bautätigkeit besonders Nebukadnezars<br />
erkennen. Der Zustand der Festung zu Nebukadnezars Zeit wird daher bei der vorliegen-<br />
*) Im Jahre 1914.<br />
Kolde e w y, IschtarTTor. I