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robert koldewey

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I8<br />

Das Ischtar-Tor in Babylon. Baubeschreibung<br />

An anderen Bauten kommen, selten, auch vertiefte Striche vor, zu deren Hervorbringung dann der<br />

Rahmen an den betreffenden Stellen mit hervortretenden Leisten versehen gewesen sein muß.<br />

Durch diese IBezeichnung mit Strichen war die Möglichkeit gegeben, die Herkunft jedes der<br />

so markierten Ziegel aus einer bestimmten Fabrikationsstelle zu erkennen. Gerade hier an<br />

unserem Torbau sind diese Striche in der Mitte des Steines nur äußerst selten zu bemerken.<br />

l)ie Schmalseiten sind durchgängig glatt. Einige wenige zeigen den dreizeiligen, einer den<br />

vierzeiligen, langen Nebukadnezar-Stempel auf der äußeren Seite, so an dem jetzt untersten<br />

sichtbaren Stier auf der nach Westen blickenden Laibung der südlichen Tür.<br />

Abb. 18. Front des Nordtores vom iilteren Pflaster aus, das rechts vorn sichtbar ist.<br />

Die Herstellung der mit Relief ausgestatteten Ziegel muß man sich in der \eise denken,<br />

daß dem Rahmen ein besonderes, die Iorm enthaltendes Stück aus gebranntem Ton oder derglcichen<br />

an der einen Schmalseite eingelegt wurde. Der feuchte Ton konnte dann in der<br />

besprochenen Weise in den Rahmen gestampft werden. Nach Beendigung des Vorganges beim<br />

Hintiberziehen des Rahmens blieb das Forrnstück zunächst an der Seite des Ziegels haften und<br />

wurde danach erst von dem fertigen Ziegel abgenommen. Dazu mußte der Rahmen etwas<br />

größer sein als für die gewöhnlichen Ziegel; denn die Reliefs springen über die durch die<br />

Ziegc(lfläche dargestellte \Vandfläche vor. Das heißt, der Reliefgrund ist die Wandfläche.<br />

Daraus folgt, daß die Standfläche der Füße der Tiere um so viel wie das Relief beträgt, aus<br />

der \andfläche frei hervortritt.

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