11.10.2013 Aufrufe

Protokoll der 8. Sitzung - Evangelische Landeskirche in Württemberg

Protokoll der 8. Sitzung - Evangelische Landeskirche in Württemberg

Protokoll der 8. Sitzung - Evangelische Landeskirche in Württemberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

13. <strong>Evangelische</strong> Landessynode <strong>8.</strong> <strong>Sitzung</strong> 2<strong>8.</strong> November 2002 311<br />

(Maier, Philippus)<br />

Oberkirchenrat und weniger bei den Verwaltungsstellen<br />

geben wird. Wie wird das verrechnet o<strong>der</strong> bedacht o<strong>der</strong><br />

ausgeglichen? Dann denke ich, dass die Kommunikation<br />

zwischen Schuldekan<strong>in</strong>nen und Schuldekanen und dem<br />

Oberkirchenrat gut se<strong>in</strong> muss, weil man ja den E<strong>in</strong>satz vor<br />

Ort koord<strong>in</strong>iert, aber die Anstellung zentral geregelt ist. Wie<br />

wird das gewährleistet? Und wenn so e<strong>in</strong>e gute Kommunikation<br />

vorhanden ist, g<strong>in</strong>ge es dann nicht doch mit e<strong>in</strong>er<br />

dezentralen Anstellung weiter? – Ich danke für die Beantwortung<br />

<strong>der</strong> Fragen.<br />

Kafka: Liebe Synode! Ich f<strong>in</strong>de es gut, dass bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Vorlage und <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung darauf h<strong>in</strong>gewiesen wurde,<br />

dass den Mitarbeitervertretungen auf <strong>der</strong> Bezirksebene<br />

wichtige Persönlichkeiten fehlen, wenn e<strong>in</strong>e zentrale Mitarbeitervertretung<br />

e<strong>in</strong>gerichtet wird. Ich bitte, diesen Punkt <strong>in</strong><br />

den weiteren Beratungen noch e<strong>in</strong>mal ausdrücklich zu prüfen;<br />

denn e<strong>in</strong>e B<strong>in</strong>dung an die Kirchenbezirke wird weitgehend<br />

auch <strong>in</strong> Zukunft bestehen.<br />

Des Weiteren bitte ich zu prüfen, wie diese zentrale<br />

Anstellungsregelung umgesetzt wird. In dem Fall zum Beispiel,<br />

dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kirchenbezirk durch die Anstellung von<br />

staatlichen Lehrkräften weniger Religionsunterricht durch<br />

kirchliche Angestellte erteilt werden muss, ergibt sich e<strong>in</strong>e<br />

Flexibilität dah<strong>in</strong>gehend, dass diese Mitarbeiter<strong>in</strong> o<strong>der</strong> dieser<br />

Mitarbeiter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Kirchenbezirk tätig werden<br />

könnte. Wie ist das im Verfahren dann zu handhaben?<br />

Es kann aber auch se<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong>e Religionspädagog<strong>in</strong> –<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Religionspädagoge – aus Gründen, die sie nicht<br />

zu verantworten hat, etwa aus beruflichen Gründen <strong>der</strong><br />

Ehepartner<strong>in</strong> o<strong>der</strong> des Ehepartners, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en Kirchenbezirk<br />

umzieht. Wie wird dann verfahren? Hat sie dort<br />

e<strong>in</strong> Anstellungsrecht o<strong>der</strong> gibt es da auch e<strong>in</strong>e Weiterbeschäftigungsverpflichtung<br />

des landeskirchlichen Arbeitgebers<br />

<strong>in</strong> diesem an<strong>der</strong>en Kirchenbezirk?<br />

Ruhl: Herr Präsident, liebe Synode! Bei <strong>der</strong> Anstellung<br />

von Religionspädagogen <strong>in</strong> den Kirchenbezirken ist es<br />

bereits jetzt so, dass zwischen Schuldekan<strong>in</strong>nen und<br />

Schuldekanen und Oberkirchenrat e<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit<br />

nötig ist. Es ist so, dass eigentlich niemand angestellt<br />

wird, ohne dass wir im ganz engen Kontakt mit Dezernat<br />

2 stehen. Da än<strong>der</strong>t sich eigentlich nichts. Von daher<br />

begrüße ich es, dass die Religionspädagog<strong>in</strong>nen und Religionspädagogen<br />

zentral angestellt werden, vor allem unter<br />

dem Aspekt <strong>der</strong> Steuerung. In früheren Zeiten, bei diesem<br />

ganz unterschiedlichen Geflecht von Kirchenbezirken und<br />

Oberkirchenrat, war es nicht möglich <strong>in</strong>sgesamt zu sagen,<br />

wie viele Menschen denn überhaupt Religionsunterricht<br />

erteilen. Ich empf<strong>in</strong>de es als e<strong>in</strong>e Stärkung <strong>der</strong> Berufsgruppe,<br />

und dies an<strong>der</strong>s als Kollege Ell<strong>in</strong>ger o<strong>der</strong> me<strong>in</strong> Vorredner,<br />

wenn diese Berufsgruppe durch e<strong>in</strong>e zentrale Mitarbeitervertretung<br />

vertreten wird. Auch unter dem Aspekt,<br />

dass wir ja e<strong>in</strong>en PfarrPlan haben, <strong>der</strong> versucht auszurechnen,<br />

wie die Entwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pfarrerschaft ist, ist es<br />

dr<strong>in</strong>gend nötig, dass wir auch e<strong>in</strong>en Diakonatsplan, e<strong>in</strong>en<br />

Religionspädagogenplan haben, um zu sehen: Was kommt<br />

auf uns zu?<br />

Die Frage <strong>der</strong> Anb<strong>in</strong>dung an die Geme<strong>in</strong>den ist wichtig,<br />

aber dieses Problem stellt sich ja auch bei den staatlichen<br />

Lehrern, die evangelischen Religionsunterricht geben. Da<br />

entdecken wir immer wie<strong>der</strong>, dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Dorf o<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Stadt jemand Religionsunterricht gibt, <strong>der</strong> ke<strong>in</strong>erlei<br />

Anb<strong>in</strong>dung an die Ortsgeme<strong>in</strong>de hat. Da ist es wirklich<br />

wichtig, dass wir auch als Schuldekan<strong>in</strong>nen und Schuldekane<br />

immer wie<strong>der</strong> versuchen klar zu machen, auch den<br />

Geme<strong>in</strong>den klar zu machen, wie wichtig dieser Dienst <strong>der</strong><br />

staatlichen Lehrer an den Schulen ist. (Beifall) Deshalb<br />

kommt an dieser Stelle immer wie<strong>der</strong> me<strong>in</strong>e Anregung:<br />

Wenn Sie als Pfarrer<strong>in</strong> o<strong>der</strong> Pfarrer e<strong>in</strong> Rundschreiben zu<br />

Weihnachten o<strong>der</strong> anlässlich des Jahreswechsels an Ihre<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter schicken, vergessen Sie<br />

nicht die staatlichen Lehrer an Ihrem Ort, die evangelischen<br />

Religionsunterricht geben! Die werden zwar erstaunt<br />

se<strong>in</strong>, wenn sie auch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Weihnachtspräsent bekommen,<br />

aber es ist wichtig, diesen Kontakt zu halten.<br />

Das Letzte ist die Frage nach dem Diakonat, nach dem<br />

geordneten Amt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche für die Diakone. Ich f<strong>in</strong>de es<br />

e<strong>in</strong>e Stärkung, wenn hier klar wird, genauso wie die Pfarrer<br />

zentral angestellt s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d auch die Religionspädagog<strong>in</strong>nen<br />

und Religionspädagogen zentral angestellt. Ich freue<br />

mich, wenn dieses Gesetz so se<strong>in</strong>en Weg geht. – Vielen<br />

Dank<br />

Stellv. Präsident Schubert: Synodaler Dr. Neudorfer<br />

direkt!<br />

Dr. Neudorfer: E<strong>in</strong>e Zwischenfrage: Ist es für e<strong>in</strong>e Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />

datenschutzrechtlich überhaupt möglich,<br />

die Adressen <strong>der</strong> Religionslehrer<strong>in</strong>nen und Religionslehrer,<br />

die beim Staat angestellt s<strong>in</strong>d, zu bekommen? Und auch<br />

<strong>der</strong> kirchlichen? Das ist mir gar nicht so klar.<br />

Stellv. Präsident Schubert: Mir liegen zu diesem Tagesordnungspunkt<br />

ke<strong>in</strong>e weiteren Wortmeldungen mehr vor.<br />

Ich denke, dass wir vom Oberkirchenrat noch die e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>e Antwort bekommen. – Herr Baur, ich darf Sie bitten.<br />

Oberkirchenrat Baur: Herr Präsident, liebe Synodale! Zu<br />

e<strong>in</strong>igen Anfragen hier <strong>der</strong> Versuch e<strong>in</strong>iger Antworten. Herr<br />

Kl<strong>in</strong>ger hat e<strong>in</strong>e Frage im Blick auf das Besetzungsgremium<br />

gestellt. Die Verordnung sieht als örtliches Besetzungsgremium<br />

den Kirchenbezirksausschuss vor. Dies ist uns<br />

wichtig und soll so bleiben. Allerd<strong>in</strong>gs wurde von den KBAs<br />

sehr unterschiedliches Interesse an dieser Aufgabe signalisiert,<br />

so dass es auch die Möglichkeit gibt – und dies sieht<br />

die Verordnung ebenfalls vor -, diese Aufgaben ggf. an die<br />

Schuldekan<strong>in</strong> o<strong>der</strong> den Schuldekan zu delegieren. Aber<br />

das erste verantwortliche Gremium ist <strong>der</strong> Kirchenbezirksausschuss,<br />

und das soll so bleiben, weil sich damit auch<br />

e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Interesse verb<strong>in</strong>det. Es ist das geme<strong>in</strong>same<br />

Interesse des Oberkirchenrats, <strong>der</strong> Schuldekane und<br />

ihr Interesse vor Ort, dass unsere Religionspädagog<strong>in</strong>nen<br />

und Religionspädagogen sehr wohl auf Kirchenbezirksebene<br />

und Geme<strong>in</strong>deebene e<strong>in</strong>gebunden bleiben. Dort haben<br />

sie e<strong>in</strong>en wichtigen Ort, weil sie geme<strong>in</strong>sam mit den Pfarrer<strong>in</strong>nen<br />

und Pfarrern im Unterricht, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule, e<strong>in</strong><br />

außerschulisches Lern- und Erfahrungsfeld erschließen,<br />

auf das wir nicht verzichten dürfen, weil es für die Schule<br />

zunehmend wichtiger wird, und dieses Erfahrungsfeld auch<br />

ganz bewusst nutzen.<br />

Mit <strong>der</strong> Mitarbeitervertretung haben wir deutlich die<br />

Sorge <strong>der</strong> LaKiMAV wahrgenommen. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d wir<br />

sehr wohl <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass die eigenständige Mitarbeitervertretung<br />

noch e<strong>in</strong>mal die deutliche Positionierung <strong>der</strong><br />

Religionspädagogenschaft und <strong>der</strong> Lehrerschaft verstärkt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!