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Protokoll der 8. Sitzung - Evangelische Landeskirche in Württemberg

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13. <strong>Evangelische</strong> Landessynode <strong>8.</strong> <strong>Sitzung</strong> 2<strong>8.</strong> November 2002 317<br />

(Frau Fuhr)<br />

Wir bitten, dem Antrag zuzustimmen und diesen <strong>in</strong> den<br />

zuständigen Ausschuss zu verweisen. Vielen Dank. (Beifall)<br />

Präsident: Die kirchliche Gesetzgebung ist ja e<strong>in</strong>e orig<strong>in</strong>äre<br />

Aufgabe <strong>der</strong> Landessynode. Deshalb wird vorgeschlagen,<br />

auch hier wie<strong>der</strong> den Rechtsausschuss (Große<br />

Heiterkeit) mit <strong>der</strong> Behandlung dieses Antrags zu beauftragen.<br />

Das Päckchen, das wir für den Rechtsausschuss vorgesehen<br />

haben, wird also immer größer. – E<strong>in</strong> Zwischenruf.<br />

Kl<strong>in</strong>gler: Herr Präsident! Ich halte dafür, dass dieser<br />

Antrag sehr viel mehr <strong>in</strong>haltliche als rechtliche Aspekte enthält,<br />

und möchte deshalb darum bitten, dass er auch an<br />

den Ausschuss Bildung und Jugend überwiesen wird. (Beifall)<br />

Präsident: Dagegen gibt es sicher ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>wendungen.<br />

O<strong>der</strong> erhebt die Synode E<strong>in</strong>wendungen? – Synodaler Ruhl.<br />

Ruhl: Man kann erweitert darum bitten, dass dieser<br />

Antrag nur dem Ausschuss für Bildung und Jugend zugewiesen<br />

wird (Großer Beifall).<br />

Präsident: Der Rechtsausschuss muss auf jeden Fall<br />

beteiligt werden, denn <strong>der</strong> Rechtsausschuss hat die Aufgabe,<br />

gesetzgeberische Regelungen vorzubereiten. Von<br />

daher schlage ich <strong>der</strong> Synode vor, dass sowohl <strong>der</strong> Rechtsausschuss<br />

als auch <strong>der</strong> Ausschuss für Bildung und Jugend<br />

sich mit diesem Antrag befasst. Wir stimmen über die Verweisung<br />

wie vorgeschlagen ab. Wer stimmt zu? – Gegenstimmen?<br />

– Stimmenthaltungen? – E<strong>in</strong>e Stimmenthaltung.<br />

Damit so an den Rechtsausschuss und den Ausschuss für<br />

Bildung und Jugend verwiesen.<br />

Sie haben schon e<strong>in</strong>er Erweiterung <strong>der</strong> Tagesordnung<br />

zugestimmt, <strong>in</strong>dem Sie zugestimmt haben, dass <strong>der</strong><br />

Antrag zur Situation diakonischer Arbeitslosenhilfe,<br />

<strong>der</strong> auf Ihren Tischen liegt und die Nr. 49/02 trägt, noch<br />

unter diesem Tagesordnungspunkt aufgenommen wird.<br />

Nachdem er e<strong>in</strong>e Än<strong>der</strong>ung erfahren hat, schlage ich vor,<br />

diesen Antrag „Nr. 49a/02“ zu benennen und ihn jetzt e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Erstunterzeichner<strong>in</strong> ist die Synodale Danner.<br />

Frau Danner: Sehr geehrter Herr Präsident, liebe Mitsynodale!<br />

Ich möchte zu diesem Punkt 1 noch etwas sagen,<br />

und zwar möchte ich e<strong>in</strong>en herzlichen Dank zum Ausdruck<br />

br<strong>in</strong>gen all denen, die diese Resolution unterstützen,<br />

beson<strong>der</strong>s Herrn Landesbischof Dr. Gerhard Maier, allen<br />

Prälaten und den Gesprächskreisen. Ich denke, wir haben<br />

damit e<strong>in</strong> wichtiges Signal <strong>in</strong> die Öffentlichkeit gesetzt.<br />

Der Ausschuss für Diakonie hat sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er letzten <strong>Sitzung</strong><br />

vom Leiter des Fachverbandes für <strong>Evangelische</strong><br />

Arbeitslosenhilfe über die Dramatik <strong>in</strong>formieren lassen, die<br />

entsteht, wenn die Vorschläge <strong>der</strong> Hartzkommission umgesetzt<br />

werden. Insbeson<strong>der</strong>e haben wir große Sorge darüber<br />

geäußert, dass Menschen e<strong>in</strong>fach ausgegrenzt werden,<br />

wenn sie <strong>in</strong> Kategorien e<strong>in</strong>geteilt werden und<br />

e<strong>in</strong>e Kategorie dann praktisch gar nicht mehr zum Zuge<br />

kommt.<br />

Deshalb bitten wir um Unterstützung für unseren Antrag,<br />

<strong>der</strong> lautet:<br />

Die Landessynode möge beschließen:<br />

Die Landessynode bittet den Ausschuss für Diakonie,<br />

sich mit dem Thema zu befassen und bei <strong>der</strong> Frühjahrssynode<br />

2003 zu berichten.<br />

Ich bitte darum, dass dieser Antrag ausnahmsweise an<br />

den Diakonieausschuss verwiesen wird.<br />

Präsident: Dieser Antrag wird nicht ausnahmsweise an<br />

den Diakonieausschuss verwiesen, son<strong>der</strong>n er wird an den<br />

Diakonieausschuss verwiesen. Gibt es e<strong>in</strong>e gegenteilige<br />

Me<strong>in</strong>ung dazu <strong>in</strong> <strong>der</strong> Synode? – Das ist nicht <strong>der</strong> Fall.<br />

Somit verweise ich diesen Antrag 49 a/02 an den Diakonieausschuss,<br />

und wir erwarten e<strong>in</strong>en Bericht über das,<br />

was behandelt wurde, bei <strong>der</strong> Frühjahrssynode 2003.<br />

Damit s<strong>in</strong>d wir am Ende <strong>der</strong> E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung <strong>der</strong> Anträge und<br />

auch am Ende des Tagesordnungspunktes 1<strong>8.</strong><br />

Wir beg<strong>in</strong>nen nach <strong>der</strong> erfolgten Verständigung heute<br />

Nachmittag um 14.00 Uhr mit dem Tagesordnungspunkt<br />

15. Ich unterbreche die <strong>Sitzung</strong>.<br />

(Unterbrechung <strong>der</strong> <strong>Sitzung</strong> 11.54 Uhr bis 14.02 Uhr)<br />

Stellv. Präsident<strong>in</strong> Knodel: Wir setzen die unterbrochene<br />

<strong>Sitzung</strong> fort und haben noch drei Tagesordnungspunkte<br />

vor uns. Dabei geht es um drei Berichte, die wir entgegennehmen<br />

möchten.<br />

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 15 auf: Verfolgte Christen<br />

und Menschenrechtsverletzungen. Durch Beschluss<br />

<strong>der</strong> Landessynode vom 17. Juli 1991 wurde <strong>der</strong> Oberkirchenrat<br />

gebeten, möglichst jährlich e<strong>in</strong>en Bericht über die<br />

Situation <strong>der</strong> verfolgten Christen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Welt vorzulegen.<br />

Dabei soll auch darauf e<strong>in</strong>gegangen werden, ob und wie<br />

<strong>der</strong> Aufgabe, sich um die verfolgten Christen zu kümmern,<br />

nachgekommen werden konnte. So hieß damals die Bitte<br />

<strong>der</strong> Landessynode. Mit dem Beschluss vom 25. April 1998<br />

wurde dieser Berichtsauftrag erweitert durch die Bitte, auch<br />

von Menschen zu berichten, die aus religiösen, rassischen,<br />

politischen, ethnischen, wirtschaftlichen, kulturellen und<br />

sozialen Gründen Verfolgung leiden. So wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

12.Landessynode bereits verschiedentlich über verfolgte<br />

Christen und Menschenrechtsverletzungen berichtet, z. B:<br />

über die Lage <strong>der</strong> Christen <strong>in</strong> Indonesien, <strong>in</strong> Nigeria und<br />

Ägypten.<br />

In diesem Jahr liegt <strong>der</strong> Schwerpunkt des Berichtes auf<br />

<strong>der</strong> Lage <strong>der</strong> Christen <strong>in</strong> Israel und <strong>in</strong> den paläst<strong>in</strong>ensischen<br />

Autonomiegebieten. „Kirchen <strong>in</strong> Bedrängnis“ lautet<br />

<strong>der</strong> Titel, und Oberkirchenrat Küenzlen wird uns diesen<br />

Bericht jetzt geben.<br />

Oberkirchenrat Küenzlen: Frau Präsident<strong>in</strong>, liebe Synodale!<br />

Menschenrechte s<strong>in</strong>d unteilbar, für alle Menschen<br />

und für Angehörige aller Religionen. Wir denken allerd<strong>in</strong>gs,<br />

dass die Menschenrechte, die die Unverletzlichkeit, die<br />

Würde, die Freiheit, die E<strong>in</strong>maligkeit jedes Menschen<br />

schützen, auch die Frucht <strong>der</strong> Erkenntnis, die Frucht des<br />

Glaubens an die voraussetzungslose Zuwendung Gottes<br />

zu jedem e<strong>in</strong>zelnen Menschen s<strong>in</strong>d, dass die Menschenrechte<br />

also auch e<strong>in</strong>e Frucht des christlichen Menschenbildes<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Wenn wir also über die Verfolgung und Bedrängung von<br />

Christen, von <strong>der</strong> Verletzung ihrer Menschenrechte reden,<br />

so verkürzen wir ke<strong>in</strong>eswegs unseren E<strong>in</strong>satz für die Rech-

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