Vollversion (6.59 MB) - Forschungsjournal Soziale Bewegungen
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wendig ist, um eine Initiative<br />
bekannt zu machen, die Bedeutung<br />
der Vereinsarbeit herauszustellen,<br />
ein positives<br />
Image zu bilden bzw. zu festigen<br />
.Vertrauen auf zubauen und<br />
von den Anliegen einer Organisation<br />
zu überzeugen.<br />
Der Autor zeigt, wie man verständliche<br />
und interessante<br />
Pressemitteilungen, Selbstdarstellungen,<br />
Faltblätter, Leserbriefe<br />
und Einladungen<br />
schreibt. Er erläutert, was bei<br />
einer Pressekonferenz zu beachten<br />
ist, wie ein Interview<br />
gemeistert werden kann und<br />
wie eine Gegendarstellung formuliert<br />
werden muß. Im letzten<br />
Kapitel gibt er einen Überblick<br />
über Mittel und Medien<br />
der Öffentlichkeitsarbeit - von<br />
Anzeige bis Zeitung. Insgesamt<br />
demonstriert Franck - das<br />
macht neben einer lockeren<br />
Schreibe den Vorzug des Buchs<br />
aus -, daß auch bei wenig Zeit<br />
und knappen Ressourcen Presse-<br />
und Öffentlichkeitsarbeit<br />
machbar ist, und daß dieses<br />
Machen gelernt werden kann.<br />
Christine Tillner, Osnabrück<br />
U<br />
FORSCHUNGSJOURNAL NSB, JG. 9, HEFT 4, 1996<br />
Richard Münch:<br />
Dynamik der<br />
Kommunikationsgesellschaft<br />
Frankfurt/M.: Suhrkamp 1995<br />
Die soziologische Zeitdiagnose<br />
drohte sich in den siebziger<br />
und frühen achtziger Jahren in<br />
eine Ansammlung von Bindestrich-Soziologien<br />
aufzulösen<br />
- geschrieben von Experten für<br />
Experten. Inzwischen mehren<br />
sich wieder die Versuche, einzelne<br />
Phänomene zusammenzudenken<br />
und die Resultate einem<br />
breiteren Publikum mitzuteilen.<br />
Ulrich Becks „Risikogesellschaft"<br />
ist ein prominentes<br />
Beispiel. Der Soziologe<br />
Richard Münch hat mit seiner<br />
„Dialektik der Kommunikationsgesellschaft"<br />
(1992) einen<br />
ähnlichen Weg eingeschlagen<br />
und mit der „Dynamik der<br />
Kommunikationsgesellschaft"<br />
fortgesetzt. Anders als Beck<br />
hatte sich Münch zunächst als<br />
theoretischer Soziologie profiliert,<br />
wobei er eng an die Arbeiten<br />
von Talcott Parsons anschloß.<br />
Diese Art des Soziologisierens,<br />
sinnfällig verkörpert<br />
durch komplizierteTaxonomien<br />
und Diagramme, wie sie<br />
noch dem Buch von 1992 angehängt<br />
sind, drohte sich in<br />
großer Flughöhe zu verlieren.<br />
Doch Parsons bleibt nun im<br />
Hintergrund. Das machen<br />
schon die Proportionen im Li<br />
teraturverzeichnis deutlich.<br />
Füllte die Leitfigur Parsons drei<br />
Seiten des Literaturverzeichnisses<br />
in Münchs „Struktur der<br />
Moderne" (1984), so sind es<br />
im hier zu besprechenden Buch<br />
nur noch wenigeTitel. Demgegenüber<br />
werden jetzt über 50<br />
Ausgaben diverser Datenkompendien<br />
des Statistischen Bundesamtes,<br />
der UNESCSO und<br />
ähnlicher Institutionen aufgereiht.<br />
Hinzu kommt ein fünfzigseitiger<br />
Anhang mit Tabellen<br />
undAbbildungen, während<br />
wir auf jegliches analytisches<br />
Schema verzichten müssen. Ist<br />
Münch zum empirischen Sozialforscher,<br />
gar zum „Fliegenbeinzähler"<br />
mutiert?<br />
Gewiß nicht. Vielmehr wird<br />
sein beharrlicherVersuch einer<br />
Analyse der Moderne auf andere<br />
Art fortgesetzt. Ging es in<br />
früheren Schriften darum, die<br />
Moderne in ihrer Struktur, in<br />
ihrer langfristigen Entwicklung<br />
und in ihren unterschiedlichen<br />
nationalen Pfaden darzustellen,<br />
so scheint jetzt - zugespitzt<br />
formuliert - die Tagespolitik<br />
den Stoff für eine Diagnose der<br />
Moderne abzugeben: der Golfkrieg,<br />
die Inflation zivilgerichtlicher<br />
Verfahren, die Moralisierung<br />
des Umweltschutzes,<br />
die Probleme der EU-Politik.<br />
Der Blick auf die Moderne verengt<br />
sich auf die jüngsten Beschleunigungen<br />
der „modernen<br />
Gegenwartsgesellschaft", genauer:<br />
auf die atemberaubende<br />
Beschleunigung ihrer Kommunikationen,<br />
von der „wir mit-