Vollversion (6.59 MB) - Forschungsjournal Soziale Bewegungen
Vollversion (6.59 MB) - Forschungsjournal Soziale Bewegungen
Vollversion (6.59 MB) - Forschungsjournal Soziale Bewegungen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
26 FORSCHUNGSJOURNAL NSB, JG. 9. HEFT 4, 1996<br />
Für Ausnahmen vgl. Gamson (1975), Piven/Cloward<br />
(1977), Gurr (1980), Kitschelt (1986), Huberts<br />
(1989), Rüdig (1990) und Midttun/Rucht<br />
(1994).<br />
2<br />
Ebenso spielen hierbei die Massenmedien, Vertreter<br />
der staatlichen Umweltpolitik und die unmittelbaren<br />
Erfahrungen der Bevölkerung eine Rolle. Eine<br />
zweite Ergänzung des Einflußmodells bilden sekundäre<br />
Wirkungsketten. Beispielsweise sind<br />
Wechselwirkungen zwischen öffentlichen und individuellen<br />
Meinungen anzunehmen. Schließlich<br />
wirkt staatliche Umweltpolitik nicht nur vermittelt<br />
über die Behandlung von Umweltproblemen auf<br />
die Umweltbewegung zurück, sondern kann diese<br />
auch durch strategische Maßnahmen, etwa finanzielle<br />
Hilfen, direkt beeinflussen.<br />
3<br />
Daneben ist auch auf die unabhängige Rolle von<br />
sozialen Faktoren hinzuweisen, durch die Umweltprobleme<br />
ohne Einbeziehung des Staates angegangen<br />
werden können (Jänicke 1992: 87).<br />
4<br />
Es handelt sich hierbei jeweils um x-Tausend<br />
mobilisierte Protestteilnehmer pro Million Einwohner.<br />
5<br />
Auf Grundlage verschiedener Eurobarometer-<br />
Umfragen wurde dem Umweltschutz in den 1980er<br />
Jahren ein hoher Rang in Dänemark, Luxemburg,<br />
der Bundesrepublik, ein mittlerer Rang in Italien,<br />
Griechenland, den Niederlanden, Spanien und Portugal<br />
und ein niedriger Rang in Frankreich, Belgien,<br />
Großbritannien und Irland eingeräumt. Grundlage<br />
dieser groben Einstufung sind Mittelwerte von<br />
zwei bzw. drei Umfragen (1983, 1987, 1989), deren<br />
einzelne Ergebnisse bei Hofrichter/Reif (1990:<br />
130) ausgewiesen sind. Auf Basis anderer Fragestellungen<br />
ergeben sich teilweise jedoch etwas andere<br />
Rangfolgen der Länder. Gemäß der MORI-<br />
Umfrage existiert eine relativ hohe Problempriorität<br />
des Umweltschutzes in Luxemburg, Deutschland,<br />
den Niederlanden und Dänemark, eine mittlere<br />
Ausprägung in Belgien, Irland, und Frankreich<br />
sowie eine schwache Ausprägung in Portugal,<br />
Italien, Großbritannien, Spanien und Griechenland.<br />
Nach der zweiten Welle des World Value-<br />
Survey ergab sich auf die Frage nach dem Einverständnis<br />
für Steuererhöhungen zugunsten des Umweltschutzes<br />
eine relativ hohe Zustimmung beispielsweise<br />
in Norwegen, Dänemark, den Nieder<br />
landen, Großbritannien und den USA, eine mittlere<br />
Zustimmung in der Bundesrepublik Deutschland<br />
(Ost), Finnland, Spanien, Portugal, Italien und<br />
Frankreich sowie eine geringe Zustimmung in der<br />
Bundesrepublik Deutschland (West), Irland und Japan.<br />
Nach dem Healt of the Planet Survey ist der<br />
Anteil von Befragten, die Umweltprobleme „als<br />
wichtiges bzw. sehr ernstes Problem in unserem<br />
Land" ansehen, besonders hoch in der Bundesrepublik<br />
(West) und Kanada, im mittleren Bereich in<br />
Portugal, den USA, Japan und Norwegen sowie<br />
im unteren Bereich in Großbritannien, Irland, den<br />
Niederlanden, Dänemark und Finnland (vgl. Wissenschaftlicher<br />
Beirat 1996).<br />
6<br />
Andere Indikatoren, etwa die Zahl von Parteimitgliedern<br />
oder Rang und Umfang der durch die<br />
Partei besetzten öffentlichen Ämter, könnten ebenfalls<br />
herangezogen werden.<br />
7<br />
Die Reihenfolge: Japan, Niederlande, Luxem<br />
burg, Schweden, Schweiz, Österreich, Dänemark,<br />
Norwegen, USA, Bundesrepublik Deutschland<br />
(West), Finnland, Belgien, Frankreich, Großbritannien,<br />
Kanada, Italien, Portugal, Irland, Jugoslawien,<br />
Spanien, Griechenland und Türkei (Jänicke<br />
1992).<br />
* AUT: Österreich, BEL: Belgien, CAN: Canada,<br />
DEN: Dänemark, ESP: Spanien, FIN: Finnland,<br />
FRA: Frankreich, GBR: Großbritannien, GER:<br />
Deutschland, GRE: Griechenland, ITA: Italien,<br />
IRL: Irland, LUX: Luxemburg, NEL: Niederlande,<br />
POR: Portugal, SUI: Schweiz, SWE: Schweden,<br />
USA: Vereinigte Staaten von Amerika.<br />
Literatur<br />
Burstein, Paul/Einwohner, Rachel/Hollander, Jocelyn<br />
A. 1995: The Success of Political Movements.<br />
In: Jenkins, J. Craig/Klandermans, Bert<br />
(Eds.): The Politics of Protest. Minneapolis: University<br />
of Minnesota Press, 275-295.<br />
Dietz, Thomas/Kalof, Linda 1992: Environmentalism<br />
Among Nation-States. In: Social Indicators<br />
Research, Vol. 26, 353-366.<br />
Fuchs, Dieter/Rucht, Dieter 1994: Support for New<br />
Social Movements in Five Western European<br />
Countries. In: Rootes, Chris / Davis, Howard