Anthropozentrisches Weltbild? - Katholische-theologie.ph-gmuend.de

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V. Abschließende Bemerkungen zum Verhältnis von Theologie und Physik
1. An die Theologie
Für ein christliches Verständnis von "Anthropozentrik" (im Sinn von A. Auer),
"Theozentrik" (im Sinn von J. Moltmann) oder "Physiozentrik" ist keine naturwissenschaftliche
Erklärung möglich - aber auch nicht erforderlich. Es geht hier
in Bezug auf die biblischen Schöpfungsberichte um exegetische Fragen und
darüber hinaus um theologische und metaphysische Fragen über die Deutung
der Welt im Ganzen.
Insbesondere sollten sich Theologen hüten, einzelne physikalische (oder biologische)
Erkenntnisse herauszugreifen, um sie als Belege für ihr christliches
Weltbild zu verwenden. Wiederholt wurde schon auf die physikalisch erstaunliche
"Feinabstimmung" der fundamentalen Naturkonstanten hingewiesen.
Theologen machen es sich aber zu einfach, wenn sie jeweils aus dem, was die
Naturwissenschaften (noch) nicht erklären können, eine Art Gottesbeweis oder
auch nur Gotteshinweis konstruieren wollen.
2. An die Physik
Physiker müssen sich bewußt bleiben, daß physikalische Forschungsergebnisse
nur von einer sehr kleinen Minderheit angemessen verstanden und beurteilt
werden können. Dies gilt selbst für sogenannte populärwissenschaftliche
Darstellungen, die in den vergangenen Jahren zu Themen der Astrophysik
veröffentlicht wurden. Nicht wenige Theologen beispielsweise lesen mit
großem Interesse die "allgemeinverständlichen" Darstellungen von Hawking,
Davies, Weinberg usw. - doch trotz aller Bemühungen der Autoren bleiben