Anthropozentrisches Weltbild? - Katholische-theologie.ph-gmuend.de

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die Erde nach 100, einigen Millionen oder fünf Milliarden Jahren endet, ist nur
noch ein gradueller Unterschied. Kann von diesem Faktum nicht eine beruhigende
oder - je nach Temperament - beunruhigende Relativierung ausgehen: ob
Atomkrieg, Umweltchaos oder nichts dergleichen - schon jetzt steht fest (wenn
der Physik zu trauen ist): in etwa fünf Milliarden Jahren ist Schluß. Frei nach
Heidegger eine neue Variation von "Sein zum Tode"... jedenfalls aber ein
Beispiel, daß uns astrophysikalische Theorien nicht unberührt lassen, sondern
zurückwirken können auf das Verständnis unserer Rolle im Theatrum mundi.
Kosmologische Erkenntnisse können anthropologische Aussagen über "Wesen"
und "Sinn" von Menschsein beeinflussen. Wo es um die Frage eines "anthropozentrischen
Weltbildes" geht, ist entsprechend zu fragen, ob es dabei um
kosmologische, anthropologische, theologische oder philosophische Fragen
geht. Dies führt uns zur folgenden These.
These 2:
Unterschiedliche Bedeutungen von Anthropozentrik in Theologie, Philosophie
und Physik verwirren die Diskussion um ein anthropozentrisches
Weltbild.
Die einleitenden Überlegungen zeigten bereits, daß dabei von der "Stellung",
der "Position" und dem "Ort" des Menschen in ganz unterschiedlichem Sinn die
Rede war. Wer darum dem Menschen eine "zentrale Stellung" zuweist und
entsprechend von einem anthropozentrischen Weltbild spricht, kann damit
Verschiedenes aussagen wollen. Schon ein erster Blick in philosophische,
theologische oder naturwissenschaftliche Handbücher und Lexika zeigt, daß der