Anthropozentrisches Weltbild? - Katholische-theologie.ph-gmuend.de

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ihnen die mehr physikalischen Teile weitgehend schleierhaft. Theologen
merken aber auf, wenn in diesen Büchern plötzlich aus heiterem physikalischem
Himmel von "Gott", "Metaphysik" usw. die Rede ist. Als Nichtspezialisten fehlt
ihnen hier der Zusammenhang, der es ermöglichen würde, diese Aussagen
angemessen einzuordnen und zu bewerten.
Darum sind hier m. E. die Physiker selbst gefordert: Noch vor dem Gespräch
einzelner Physiker mit Philosophen und Theologen würde ich mir in diesen
Fragen das öffentliche (und für die Öffentlichkeit verständliche) Gespräch
zwischen Physikern wünschen. Eine Diskussion insbesondere über die theologischen
und metaphysischen Aussagen, die einzelne Physiker im Zusammenhang
mit ihrer Forschungstätigkeit treffen: Ist das noch wissenschaftlich fundierte
Physik? Oder reine, von redlicher Forschung längst abgehobene Spekulation?
Manche spektakuläre Außenseiterposition, die gleichwohl von einigen Journalisten,
Literaten und Theologen begierig aufgegriffen wird, könnte damit schon
im Vorfeld relativiert werden.
3. An Naturwissenschaften und Theologie
Theologen und Philosophen haben davon gehört, daß Physiker versuchen, eine
möglichst einheitliche Beschreibung der fundamentalen Naturkräfte aufzufinden.
Die anspruchsvollen Namen, die dafür verwendet werden ("Große vereinheitlichte
Theorie", "Theorie für Alles" 66 , "Allumfassende Theorie der Natur" 67
usw.) wirkten offensichtlich anregend, in dieser Richtung noch etwas weiterzuspekulieren
und es einmal mit einem "Denken" zu versuchen, das naturwissenschaftlich
fundiert tatsächlich "alles, was ist" umfassen würde. Dieses neue
66
John D. Barrow, Theorien für Alles. Die philosophischen Ansätze der modernen Physik,
Heidelberg u. a. 1992.
67
Paul Davies und Julian R. Brown, Superstrings. Eine allumfassende Theorie der Natur in
der Diskussion, München 1992 (engl. Originalausg. 1988).