The Legend of Gothic ist aus einer Idee aus dem Story-Forum des ...
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Rune <strong>ist</strong>. Eine Beliarrune. Und die schwarze Kutte war die eines Schwarzmagiers. Warum lag das<br />
alles hier einfach so rum. Zufall? Vorbestimmung? Er wusste keine Antwort. Er hob die Kutte auf<br />
und zog sie an. Er wusste was er nun war.<br />
„Ich werde von nun an ein Schwarzmagier sein!“<br />
Juan bannte sämtliche Gedanken <strong>aus</strong> seinem Kopf und sah nur noch seinen Gegner und <strong>des</strong>sen<br />
Waffe. Diese Technik hatte er bei Brego, <strong>dem</strong> Me<strong>ist</strong>er der Schwertkunst <strong>aus</strong> Varant, gelernt. Brego<br />
hatte es die "Kampfmeditation" genannt. Lange hatte Juan gebraucht, um diese Technik zu erlernen,<br />
doch nun beherrschte er sie beinahe so gut wie damals sein Me<strong>ist</strong>er.<br />
Wie in Zeitlupe sah er nun die Klinge <strong>des</strong> Gard<strong>ist</strong>en auf sich zurasen, doch schnell wie eine<br />
Wildkatze wich er <strong>dem</strong> gekonnten Schlag <strong>aus</strong>. Sein Gegner war anscheinend auch kein Anfänger<br />
und die Tatsache, dass er eine Waffe besaß und Juan nicht, war sein großer Vorteil. Wieder und<br />
wieder ließ er die Waffe auf Juan nieders<strong>aus</strong>en und diesem fiel es immer schwerer, <strong>aus</strong>zuweichen,<br />
bis er schließlich in eine Ecke zwischen zwei steilen Felswänden gedrängt wurde. Auf <strong>dem</strong> Gesicht<br />
<strong>des</strong> Gard<strong>ist</strong>en machte sich wieder dieses ekelhafte Grinsen breit, während er sagte: "Hab ich dich,<br />
du kleines Wiesel! Wenn du meinst, dass mich deine Tanzaufführung hier beeindruckt hat, dann<br />
hast du dich getäuscht. Es hat mir einfach nur Spaß gemacht, dich in deine jetzige <strong>aus</strong>weglose<br />
Situation zu treiben... Und jetzt stirb!" Bei den letzten Worten stürmte er auf Juan zu und ließ seine<br />
Waffe wie eine Sense durch die Luft s<strong>aus</strong>en und wäre Juan nicht mit einem Salto über den<br />
verdutzten Gard<strong>ist</strong>en hinweg gesprungen, dann läge er jetzt sicher in zwei Hälften zerteilt im Staub<br />
der Kolonie. Doch wie es jetzt <strong>aus</strong>sah, standen seine Chancen überhaupt nicht so schlecht, denn er<br />
befand sich hinter seinem Gegner. Mit einem schnellen Fußtritt in die Wirbelsäule fügte er <strong>dem</strong><br />
Gard<strong>ist</strong>en derartige Schmerzen zu, dass <strong>des</strong>sen Beine einknickten und ihm sein Schwert <strong>aus</strong> den<br />
Händen fiel. Aber noch war der Kampf nicht gewonnen, das wusste Juan, also begann er, den<br />
Gard<strong>ist</strong>en nach allen Regeln der Kunst so zu verprügeln, bis er sich nicht mehr bewegen konnte.<br />
Juan wischte sich über die Stirn, auf der sich schon Schweißperlen von den anstrengenden<br />
Ausweichmanövern gebildet hatten. Nun überprüfte er den Gard<strong>ist</strong>en. Er lebte zum Glück noch,<br />
denn ungern tötete Juan einen Menschen, doch wenn es darauf ankam, war er dazu, wenn auch mit<br />
einigem an Überwindung, bereit. Da man anscheinend ohne eine gute Waffe in der Kolonie nicht<br />
bestehen konnte, nahm Juan das Langschwert <strong>des</strong> Gard<strong>ist</strong>en in seinen Besitz. Den ohnmächtigen,<br />
besiegten Gegner ließ er liegen, sein Freund würde ihn sicher dort finden und aufpäppeln. Mit <strong>dem</strong><br />
Schwert im Gürtel zog Juan nun weiter, bis er plötzlich, kurz vor der Stelle, an <strong>dem</strong> sich der andere<br />
Gard<strong>ist</strong> schlafen gelegt hatte, ein beunruhigen<strong>des</strong> Summen, das anscheinend von großen<br />
Insektenflügeln stammte, hörte.<br />
Das hörte sich doch an wie eine Blutfliege, oder auch mehrere...<br />
Langsam schlich sich Juan zu der Stelle hin, woher das Geräusch kam. Und als er um die Ecke der<br />
Holzpalisade schaute, hinter der sich das Lager der beiden Wachen befand, bot sich ihm ein<br />
gr<strong>aus</strong>iges Bild: Fünf Blutfliegen saugten mit ihren riesigen Stacheln den Körper <strong>des</strong> toten Gard<strong>ist</strong>en<br />
<strong>aus</strong>. Bevor Juan reagieren konnte, hatten sie ihn auch schon bemerkt und schlagartig wurde ihm<br />
bewusst, dass er ja überhaupt keine Rüstung trug, welche die tödlichen Stacheln von seinem Körper<br />
abhalten könnte... Doch nun musste es auch ohne Rüstung klappen. Die Blutfliegen waren von ihrer<br />
Beute hochgeflogen und summend flogen sie auf Juan zu, <strong>des</strong>sen gut gearbeitetes Langschwert sie<br />
schon erwartete. Das erste der Biester erledigte er mit einem raschen Hieb, doch zwei andere hatten<br />
ihn umkre<strong>ist</strong> und griffen von hinten an, während er von zwei weiteren Blutfliegen beschäftigt<br />
wurde. Gleichzeitig wurde er jetzt von allen Seiten angegriffen und Juan tat das einzig Richtige: Mit<br />
einem lauten Kampfschrei führte er einen gekonnten Rundumschlag <strong>aus</strong> und schon lagen die<br />
übergroßen Insekten zerfetzt um ihn herum. Doch plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz im<br />
Arm und sah, dass sich ein Stachel tief in seine Haut gebohrt hatte und stecken geblieben war. Mit<br />
einem Ruck zog ihn Juan her<strong>aus</strong>. Irgendwoher musste er doch jetzt eine Rüstung bekommen<br />
können, dann wäre er vor den Gefahren um einiges besser geschützt als mit seinem zerrissenen<br />
Hemd. Da fiel ihm der Gard<strong>ist</strong> wieder ein, den er, durch Glück und seine Kampfstärke, besiegt<br />
hatte. Vielleicht könnte Juan ja <strong>des</strong>sen Rüstung "borgen"...<br />
An <strong>dem</strong> Kampfplatz angekommen, fand er den Mann so vor, wie er ihn verlassen hatte, mit von sich