Herbsttreffen 2011 - GRH
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Gestatten Sie mir abschließend zu unterstreichen:<br />
Wir hielten es für notwendig und zweckmäßig, in unserem Buch klar und beweisbar folgende<br />
Fragen zu behandeln und zu dokumentieren, und ich weiß, worüber ich spreche, denn ich war<br />
11 Jahre Stellvertreter des Oberkommandierenden der Vereinten Streitkräfte des Warschauer<br />
Vertrages für die NVA der DDR:<br />
1. Die Maßnahmen des 13. August 1961 in Berlin wurden im Interesse und auf<br />
Empfehlung bzw. Beschluß der Regierungen aller Warschauer Vertragsstaaten durchgeführt.<br />
2. Die militärische Grenzsicherung der Staatsgrenze der DDR zur BRD und zu Westberlin<br />
erfolgte in der 40-jährigen Periode des Kalten Krieges nicht nur im Interesse der DDR,<br />
sondern auch im Auftrage des Warschauer Vertrages, im Interesse des Warschauer Vertrages<br />
und zum Schutz der Staaten des Warschauer Vertrages. Diese Einschätzung und die<br />
große Kriegsgefahr im Sommer 1961 in Zentraleuropa beweisen die beiden Befehle von<br />
Marschall der Sowjetunion Gretschko und von Marschall der Sowjetunion Konjew, die<br />
sich als Anlage 1 und 2 in unserem Buch befinden.<br />
3. Die DDR war in der 40 jährigen Periode des Kalten Krieges der wichtigste und der zuverlässigste<br />
Bündnispartner der Sowjetunion im Warschauer Vertrag. Sie leistete einen<br />
aktiven Beitrag zur Friedenssicherung in Europa.<br />
4. Kein Land im Warschauer Vertrag hatte so umfassende Verpflichtungen bei der Landesverteidigung<br />
gegenüber den Streitkräften des Warschauer Vertrages, vor allen Dingen<br />
auch gegenüber der GSSD, wie die DDR. Kein Land im Bündnis hat so gewissenhaft<br />
und so termingerecht die militärischen Verpflichtungen erfüllt, wie die DDR.<br />
Aber auch das gehört zur historischen Wahrheit, kein Land des Warschauer Vertrages<br />
wurde 1989/90 von Gorbatschow und Schewardnadse so hinterhältig verraten und verkauft,<br />
wie die DDR.<br />
Es sei mir folgender Hinweis gestattet. Obwohl unser Buch schon fünf Monate im Handel ist,<br />
und auch die 2. Auflage bereits vergriffen ist, hat sich nach meiner Kenntnis bis heute kein<br />
westlicher Politiker oder Historiker, kein früherer Bürgerrechtler, zum Inhalt des Buches geäußert.<br />
Auch aus dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt Potsdam und dem Militär –<br />
Archiv in Freiburg sind keine Stellungnahmen zu unserer Veröffentlichung bekannt, obwohl<br />
wir die Spaltung Deutschlands, die Remilitarisierung im Westen und die aggressive NATO-<br />
Politik behandelten.<br />
Im Gegenteil, still und leise wird unsere Einschätzung akzeptiert. Man hört nur die Schlagworte<br />
des Kalten Krieges: Schießbefehl, Selbstschußanlagen, Verhöhnung der Mauer-Toten<br />
usw.<br />
Wir hoffen, dass wir mit unserem Buch einen bescheidenen Beitrag zur historischen Aufarbeitung<br />
einer wichtigen Etappe der Geschichte der DDR leisten konnten.<br />
Liebe Genossinnen und Genossen, jeder Angehörige der Grenztruppen der DDR kann auch<br />
heute erhobenen Hauptes und mit Stolz auf seinen geleisteten Ehrendienst zurückblicken. Er<br />
hat seine Aufgaben nach dem Recht und den Gesetzen des Staates erfüllt, der von 138 Staaten<br />
dieser Welt anerkannt war. Die internationale Autorität der DDR war nicht schlechter als die<br />
der BRD. Keiner von uns hat in einem „Unrechtsstaat“ gedient!<br />
Ich bin fest davon überzeugt:<br />
Trotz der vielen Verleumdungen, Diskriminierungen und Kriminalisierungen wird die<br />
Geschichte ein gerechtes Urteil über den Beitrag der DDR und der Grenztruppen zur Erhaltung<br />
des Friedens in Europa fällen.<br />
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.