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Herbsttreffen 2011 - GRH

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Wahrscheinlich wirkt hier noch die Schocktherapie nach.<br />

Leider sieht das Rolf Ziegenbein ganz anders. In der genannten Broschüre äußert er sich dazu<br />

wie folgt: „Die Titelbehauptung 'Ohne die Mauer hätte es Krieg gegeben' wird jedoch nicht<br />

schlüssig belegt.“ Er führt dazu Fakten und Beispiele an, die meisten jedoch als Spekulation<br />

und im Konjunktiv. Für mich aber und meinem Kenntnisstand zur Sache ist das Buch in<br />

Gänze ein schlüssiger Beleg für die Option der militärischen Grenzsicherung. Ich hatte mich<br />

dazu in einem Leserbrief an das „Neue Deutschland“ gewandt, der zu meiner Überraschung<br />

sogar veröffentlicht wurde. Darin habe ich es als Fels in der Brandung von Lügen, Verleumdungen<br />

und Geschichtsklitterei bezeichnet. Das war schon am 11. Mai <strong>2011</strong>, kurz nach<br />

dem Erscheinen. Harald Hentschel, der Vorsitzende der Kameradschaft „Florian Geyer e.V.“,<br />

dem Traditionstruppenteil Grenzregiment 3 in Dermbach / Röhn bezeichnete es bei einer<br />

Veranstaltung, an der auch Hans Modrow und Hans Bauer teilnahmen, als Balsam für die<br />

Seele jedes Grenzers.<br />

3. Rolf Ziegenbein nimmt auch in der genannten Broschüre sowie in anderen Publikationen<br />

den früheren Verteidigungsminister, Armeegeneral Heinz Hoffmann, ins Visier. Er zitiert eine<br />

Rede aus dem Jahr 1961: „Unsere Grenzsoldaten stehen dem Feind Auge in Auge gegenüber.<br />

Ihr Dienst zum Schutze der Staatsgrenze ist Frontdienst in Friedenszeiten.“ Im gleichen<br />

Atemzug kriegen Klaus-Dieter Baumgarten und Peter Freitag eins auf die Mütze, weil sie<br />

dieses Zitat in ihrem Buch „Die Grenzen der DDR“ benutzt haben. Heinz Hoffmann hätte<br />

dazu bei getragen, militärische Begriffe zu überhöhen. Auch darauf haben das Grenzertreffen<br />

in Bestensee und die Ausführungen von Fritz Streletz eine eindeutige Antwort gegeben. Unser<br />

Dienst war Grenz-, Front- und Friedensdienst zugleich. Wir stehen zu unserer Biographie und<br />

sind darauf stolz. Wir nehmen den Kopf hoch statt die Hände. Die Deutungshoheit für die<br />

Sicherung der Staatsgrenzen der DDR gehört jenen 500.000 Grenzern, die die Grenzsicherungsorgane<br />

der DDR aufgebaut, entwickelt und verteidigt haben.<br />

Gotthold Schramm<br />

Es lag von Anfang an in der Zielsetzung der Adenauer-Regeierung, den territorialen,<br />

politischen und militärischen Status quo in Europa zu verändern. Die Politik der Stärke und<br />

des „roll back“ bestimmten das Geschehen.<br />

BRD - Außenminister Brentano erklärte schon im Januar 1958 im Bundestag, dass die<br />

militärischen Anstrengungen der NATO auf nuklearem Gebiet dem Ziel der Wiederherstellung<br />

der Einheit Deutschlands dienten.<br />

Im Jahre 1958 wurde ein geheimes Dokument der USA mit dem Titel „Gedanken zu Berlin“<br />

bekannt. Darin war zur Rolle Westberlins folgendes wörtlich formuliert:<br />

„Berlin ist für uns in dreifacher Hinsicht wichtig:<br />

- als strategische Vorwärtsposition im Kampf mit der Sowjetunion,<br />

- für unser Verhältnis zur BRD,<br />

- als Schaukasten westlicher Freiheit.<br />

Während des Kalten Krieges hat Berlin eine herausragende Bedeutung für verschiedene<br />

Aufgaben: als Basis für offene und geheime Aktionen gegen Ostdeutschland und gegen den<br />

Ostblock – für den Betrieb von Rundfunksendern ebenso wie für das Einschleusen von<br />

Geheimagenten.“<br />

Permanent gab es Forderungen nach einem Deutschland in den Grenzen von 1937. Adenauer<br />

und sein Verteidigungsminister Strauß wollten die Verfügungsgewalt über Kernwaffen, ent-

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