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DIPLOMARBEIT - Institut für Germanistik - Universität Wien

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Berichterstattung in den Kriegen am Golf und in Jugoslawien” 33 und Michael Lorenz<br />

“`Serbien muss sterbien` - Tradierung publizistisch vermittelter Vorurteile” 34 . In einer<br />

kritischen Analyse wird zum einen die Berichterstattung des Golfkrieges mit jener im<br />

ehemaligen Jugoslawien verglichen und zum anderen ein Vergleich zwischen den Reportagen<br />

während des 1. Weltkrieges und den Ereignissen Anfang der 90er Jahre hergestellt.<br />

Auch beim Forschungsstand zu den zentralen AutorInnen vorliegender Arbeit verhält es sich<br />

nicht ganz unproblematisch. Während Dubravka Ugre!i"s Arbeiten innerhalb der<br />

deutschsprachigen Literaturwissenschaft bisher wenig bzw. eher im Hinblick auf Exil- und<br />

postmoderne Literatur untersucht wurden, gibt es zu Peter Handke eine Vielzahl von<br />

literaturwissenschaftlichen Analysen, die sich mit seinem Werk auseinandergesetzt haben.<br />

Lediglich eine wissenschaftliche Arbeit lässt sich zu Ugre!i" im österreichischen<br />

<strong>Universität</strong>skatalog finden, welche sich mit der Schriftstellerin als postmoderne Exilautorin<br />

befasst: Sonja Prli" “Wir alle sind Museumsstücke. Dubravka Ugre!i"s Exilliteratur der<br />

1990er als Radikalisierung postmodernen Schreibens”. Vereinzelt finden sich auch Artikel,<br />

wie jener von Svetlan Lacko Viduli" “Sonderposten im jugoslawischen Erinnerungskrieg. Zur<br />

Exil-Prosa von Dubraka Ugre!i"”. Aber auch hier liegt der Fokus mehr auf Ugre!i"s Exil-<br />

Prosa, als auf ihrer Auseinandersetzung mit dem ehemaligen Jugoslawien.<br />

Handkes umstrittener Serbientext wurde bislang kaum bzw. sehr oberflächlich aus<br />

literaturwissenschaftlicher Perspektive analysiert und wenn, dann standen dessen politische<br />

Aussagen oder dessen Rezeption 35 im Vordergrund der Untersuchungen. Zudem spielte sich<br />

die Diskussion um den Text hauptsächlich im Feuilleton ab 36 .<br />

Obwohl die Sekundärliteratur aus literaturwissenschaftlicher Sicht eher dürftig ausfällt, gibt<br />

es eine Reihe von Primärwerken, welche Antworten bzw. Reaktionen auf Handkes<br />

Serbientexte liefern. Der slowenische Autor Drago Jan$ar nimmt sich Handkes Thematik<br />

äußerst kritisch und polemisch an, wie der Titel “Kurzer Bericht über eine belagerte Stadt.<br />

Gerechtigkeit <strong>für</strong> Sarajevo” erkennen lässt, an. Ebenso der Text, des 1999 verstorbene<br />

33 Anja Liedtke: Zur Sprache der Berichterstattung in den Kriegen am Golf und in Jugoslawien. - Frankfurt am<br />

Main: Peter Lang Verlag. 1994. (=Europäische Hochschulschriften: Deutsche Sprache und Literatur. 1461.)<br />

34 Michael Lorenz: “Serbien muss sterbien” - Tradierung publizistische vermittelter Vorurteile. Vergleichende<br />

Analyse der Balkan-Berichterstattung österreichischer Tageszeitungen der Jahre 1924 und 1991. - <strong>Wien</strong>:<br />

Diplomarbeit. 1992.<br />

35 Vgl. Kurt Gritsch: Peter Handke und „Gerechtigkeit <strong>für</strong> Serbien“.<br />

36 Vgl. Thomas Deichmann (Hg.): Noch einmal <strong>für</strong> Jugoslawien: Peter Handke. und Tilman Zülch (Hg.): Die<br />

Angst des Dichters vor der Wirklichkeit. 16 Antworten auf Peter Handkes Winterreise nach Serbien. – Göttingen:<br />

Steidl Verlag. 1996.<br />

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