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Leben im Vierkanthof Leben im Vierkanthof - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 110 / 02. 08. 2012<br />

Innenpolitik<br />

15<br />

Versorgungssysteme in den Regionen nachdenken,<br />

die Nahtstelle zwischen Spitalsambulanz<br />

und niedergelassenem Bereich verbessern<br />

sowie sich Anreizsysteme überlegen,<br />

damit mehr Ärzte in die Peripherie gehen,<br />

schlug der Generaldirektor vor.<br />

Arthur Wechselberger<br />

Auch Präsident der <strong>Österreich</strong>ischen Ärztekammer<br />

kam <strong>im</strong> Bundesrat zu Wort – seine<br />

Stellungnahme war bereits auf der Seite<br />

zuvor zu lesen.<br />

Erwin Rebhandl<br />

In der Umsetzung eines „Pr<strong>im</strong>ary Health<br />

Care Modells“ sah Universitätslektor Erwin<br />

Rebhandl, der viele Jahre Präsident der <strong>Österreich</strong>ischen<br />

Gesellschaft für Allgemeinmedizin<br />

war, eine Verbesserung und Lösung<br />

vieler aktueller Probleme. Dabei geht es um<br />

die Schaffung eines modernen, wohnortnahen<br />

und extramuralen Versorgungsnetzwerkes,<br />

das auch schon von einigen Ländern<br />

realisiert wurde. Der Hausarzt, der Teil eines<br />

multidisziplinären Teams ist, fungiere dabei<br />

als Koordinator bzw. Ansprechstelle und<br />

werde in seiner Arbeit von Vertretern verschiedenster<br />

Gesundheitsberufe unterstützt.<br />

Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen<br />

sollten jedoch eigene Modelle für die<br />

Stadt und für das Land entwickelt werden,<br />

argumentierte Rebhandl. Da für ein solches<br />

System auch mehr Allgemeinmediziner<br />

erforderlich sind, müßte der Beruf attraktiver<br />

gestaltet und Anreizsysteme überlegt<br />

werden.<br />

Norbert Mutz<br />

Schließlich beleuchtete noch Universitätsprofessor<br />

Norbert Mutz (Vizerektor der<br />

Medizinischen Universität Innsbruck) die<br />

Thematik von der Ausbildungsseite. Ein<br />

Problem sah er auch darin, daß viele ausländische<br />

Medizinstudenten wieder in ihr He<strong>im</strong>atland<br />

zurückkehren und österreichische<br />

Jungmediziner von anderen Staaten abgeworben<br />

werden.<br />

•<br />

Quellen: BMG, BMWF, Parlamentskorrespondenz<br />

Ein Drittel sieht die Piraten<br />

2013 <strong>im</strong> Parlament<br />

Laut einer Oekonsult-Umfrage exklusiv<br />

für die Regionalmedien Austria ist die<br />

Sehnsucht nach Veränderung in der Parteienlandschaft<br />

<strong>Österreich</strong>s besonders groß: 34,6<br />

Prozent der Befragten wollen „ganz sicher“<br />

neue Parteien <strong>im</strong> Parlament sehen; 44,6 Prozent<br />

antworteten mit „eher ja“. „Das ist aus<br />

Sicht aller etablierten Parteien ein Armutszeugnis“,<br />

faßt Politik-Experte Thomas Hofer<br />

die Umfrage zusammen.<br />

31,5 Prozent der Befragten sehen die Piratenpartei<br />

ab 2013 <strong>im</strong> Nationalrat, nur 21,1<br />

Prozent Frank Stronach. Knapp ein Viertel<br />

der <strong>Österreich</strong>er geben einer liberalen Wirtschaftspartei<br />

eine Chance; nur 15,9 Prozent<br />

glauben daran, daß eine linke Protestpartei<br />

bei den kommenden Nationalratswahlen die<br />

Fünf-Prozent-Hürde schaffen könnte.<br />

Den Grünen wird mit 20 Prozent Zust<strong>im</strong>mung<br />

Regierungsfähigkeit attestiert, der<br />

FPÖ nur 9,3 Prozent.<br />

•<br />

1,6 Millionen Menschen in <strong>Österreich</strong><br />

haben Migrationshintergrund<br />

Im Durchschnitt des Jahres 2011 lebten<br />

rund 1,569 Millionen Personen (18,9%)<br />

mit Migrationshintergrund in <strong>Österreich</strong>.<br />

Davon waren etwa 1,153 Millionen selbst <strong>im</strong><br />

Ausland geboren. Weitere 415.000 Personen<br />

waren hingegen in <strong>Österreich</strong> geborene<br />

Nachkommen von Eltern mit ausländischem<br />

Geburtsort und werden daher auch als „zweite<br />

Generation“ bezeichnet. Dies geht aus<br />

dem Statistischen Jahrbuch für Migration und<br />

Integration hervor, das von Statistik Austria<br />

in Zusammenarbeit mit der Kommission für<br />

Migrations- und Integrationsforschung der<br />

<strong>Österreich</strong>ischen Akademie der Wissenschaften<br />

zusammengestellt wurde.<br />

Von den 1,569 Mio. Menschen mit<br />

Migrationshintergrund kam ein Drittel<br />

(523.000) aus einem anderen EU-Staat, ein<br />

weiteres Drittel (513.000) stammte aus den<br />

Nachfolgestaaten Jugoslawiens (ohne Slowenien,<br />

das seit 2004 EU-Mitglied ist).<br />

Personen mit einem türkischen Migrationshintergrund<br />

machten knapp 18% (280.000<br />

Personen) aus, während etwa 16% auf Menschen<br />

aus den übrigen europäischen Staaten<br />

sowie anderen Erdteilen (insgesamt 252.000<br />

Personen) entfielen.<br />

Statistisches Jahrbuch für Migration & Integration 2012<br />

Personen mit Migrationshintergrund sind<br />

in den höchsten und niedrigsten Bildungsschichten<br />

überproportional vertreten. Der<br />

überdurchschnittliche Anteil hoch qualifizierter<br />

MigrantInnen ist vor allem auf die<br />

Zuwanderung aus der EU (in erster Linie aus<br />

Deutschland) zurückzuführen.<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

Schwächere Position der<br />

Zugewanderten auf dem Arbeitsmarkt<br />

Die Erwerbsbeteiligung (gemessen <strong>im</strong><br />

Verhältnis der Beschäftigten zur Zahl der<br />

Personen <strong>im</strong> Erwerbsalter zwischen 15 und<br />

64 Jahren) war bei Personen mit Migrationshintergrund<br />

mit 65% deutlich niedriger als<br />

bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund<br />

(74%). Insbesondere waren zugewanderte<br />

Frauen (zu 58%) deutlich weniger oft<br />

erwerbstätig als <strong>Österreich</strong>erinnen (69%).<br />

Auch war die Arbeitslosenquote nach nationaler<br />

Definition 2011 bei ausländischen<br />

Staatsangehörigen mit 9,4% deutlich höher<br />

als bei <strong>Österreich</strong>erinnen und <strong>Österreich</strong>ern<br />

(6,3%).<br />

Zugewanderte verdienten zudem deutlich<br />

weniger: Lag 2010 das mittlere Netto-Jahreseinkommen<br />

(Median) der ganzjährig unselbständig<br />

erwerbstätigen österreichischen<br />

Staatsangehörigen bei 22.448 €, standen ausländischen<br />

Staatsangehörigen <strong>im</strong> Mittel nur<br />

rund 82% dieses Wertes (18.361 €) zur Verfügung.<br />

Mit 16% war ein wesentlich größerer<br />

Teil der ausländischen Staatsangehörigen<br />

von manifester Armut betroffen als bei der<br />

inländischen Bevölkerung (5%).<br />

Integrationskl<strong>im</strong>a verbessert sich<br />

Das „Integrationskl<strong>im</strong>a“ wird von der<br />

inländischen Bevölkerung eher pess<strong>im</strong>istisch<br />

eingeschätzt: Über zwei Drittel (67%)<br />

sind der Ansicht, daß Integration in <strong>Österreich</strong><br />

eher schlecht oder sehr schlecht funktioniere.<br />

Die zugewanderte Bevölkerung<br />

teilt diesen Pess<strong>im</strong>ismus nicht, denn die<br />

überwiegende Mehrheit (87%) fühlt sich in<br />

<strong>Österreich</strong> bereits völlig oder eher he<strong>im</strong>isch.<br />

Im Vergleich mit den Befragungen von<br />

2010 und 2011 zeigt sich gemäß Einschätzung<br />

eine Verbesserung: 2010 meinten noch<br />

17,8%, die Integration funktioniere sehr<br />

schlecht, 2011 waren es 13,1% und 2012 sind<br />

es nur noch 12,0%. Umgekehrt erhöhte sich<br />

auch der Anteil derer, die meinen, Integration<br />

funktioniert sehr gut oder eher gut. •

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