Leben im Vierkanthof Leben im Vierkanthof - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 110 / 02. 08. 2012<br />
Kultur<br />
82<br />
ministerin Claudia Schmied in ihrer Ansprache<br />
ein: „Die Salzburger Festspiele haben<br />
über Jahrzehnte ihre hohe Qualität behalten<br />
und sind ein Ort internationaler Kunst<br />
geblieben. Das wäre schon viel über die vielen<br />
Jahre hin. Aber Salzburg beschert den<br />
Besucherinnen und Besuchern, die sich darauf<br />
verstehen, auch etwas, was wir in der<br />
besinnungslos dahinrasenden Zeit vermissen:<br />
Besinnung, Festlichkeit, Konzentration,<br />
aber auch Genuß. Sie bieten nicht nur Kunst,<br />
sie haben Kultur.“<br />
Damit die Kunst frei ist, müsse sie auch<br />
ökonomisch abgesichert werden. 0,6 Prozent<br />
des österreichischen Bundesbudgets gehen<br />
derzeit in Kunst und Kultur. Das sind rund<br />
450 Millionen Euro. Schmied: „Und jeder<br />
Euro ist gut angelegt! Es macht die Stärke<br />
unserer österreichischen Gesellschaft aus,<br />
daß wir die Freiheit der Kunst in der Verfassung<br />
verankert haben. Wer die Gesellschaft<br />
weiterentwickeln will, wird hier nicht über<br />
Einsparungen reden, sondern Möglichkeiten<br />
suchen, diese Budgets zu erhöhen.“<br />
Bundespräsident Heinz Fischer bei seiner Begrüßungsansprache<br />
Fischer: Weltklasse-Festspiele mit<br />
europapolitischer Programmatik<br />
Bundespräsident Fischer erinnerte in seiner<br />
Eröffnungsansprache an die politische<br />
Zielsetzung der Salzburger Festspiele, die<br />
sich, so Fischer, zu Weltklasse-Festspielen<br />
entwickelt hätten und „eines der ganz wenigen<br />
Festivals sind, die seit ihrer Gründung<br />
vor mehr als 90 Jahren neben ihrer künstlerischen<br />
Programmatik auch eine – <strong>im</strong> weitesten<br />
Sinn des Wortes – politische Programmatik<br />
aufweisen: und zwar den europäischen<br />
Gedanken, also eine europapolitische Programmatik“.<br />
Man könne die Menschen nicht<br />
für Europa gewinnen ohne Antworten auf<br />
die Probleme Europas zu geben. Zu diesen<br />
Problemen gehören nach Meinung des Bundespräsidenten<br />
beispielsweise Fragen der<br />
Demokratie auf europäischer Ebene, wachsende<br />
Ungleichgewichte in Europa, aber<br />
auch die ungerechte Lastenverteilung innerhalb<br />
einzelner europäischer Staaten.<br />
„In einer globalisierten Welt und erst<br />
recht in einem Europa der Integration müssen<br />
wir alle lernen, die Perspektive des jeweils<br />
anderen in die eigene Perspektive einzubeziehen.<br />
Auch die Kunst kann dazu Beiträge<br />
leisten: Theater wird nicht nur gesehen,<br />
Musik nicht nur gehört, sondern auf vielfache<br />
Weise reflektiert. Sich einzulassen auf die<br />
Bühnenschicksale fremder Menschen kann<br />
unsere Empathie für reale Schicksale vertiefen<br />
und uns fremde Kulturen näherbringen.<br />
Das trägt dazu bei, forcierte nationale Ego-<br />
Fotos: LPB/Neumayr/MMV<br />
Claudia Schmied, Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur<br />
Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller<br />
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