Leben im Vierkanthof Leben im Vierkanthof - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 110 / 02. 08. 2012<br />
<strong>Österreich</strong>ischer Film<br />
96<br />
ließen sich die Filmpremiere nicht entgehen<br />
und nützten die seltene Gesprächsgelegenheit,<br />
mit Ehrengast Ari Rath.<br />
Ari Rath<br />
gehört zu den großen alten Männern der Publizistik<br />
wie auch der Nahost-Politik. Der<br />
1925 in Wien geborene Historiker war langjähriger<br />
Chefredakteur und Herausgeber der<br />
„Jerusalem Post“. Bereits in Kindheitstagen<br />
und als Schüler des Gymnasiums Wasagasse<br />
in Wien Alsergrund erfuhr er die Grausamkeiten<br />
des Nationalsozialismus. Sein Vater<br />
wurde <strong>im</strong> Mai 1938 verhaftet und ins KZ<br />
Buchenhe<strong>im</strong> deportiert, die Mutter war bereits<br />
verstorben. Wenige Monate später, <strong>im</strong><br />
November 1938, flüchtete Ari Rath mit seinem<br />
Bruder nach Palästina. Erst 1946 traf<br />
die Familie in New York einander wieder. In<br />
Palästina verbrachte Ari Rath die erste Zeit<br />
in einem Kinder- und Jugendhe<strong>im</strong>, danach<br />
war er Mitbegründer eines Kibbuz, in dem er<br />
viele Jahre lebte und arbeitete. 1957 trat er in<br />
die Redaktion der „Jerusalem Post“ ein und<br />
gemeinsam mit Sh<strong>im</strong>on Peres und Yitzhak<br />
Rabin gehörte Ari Rath zum innersten Zirkel<br />
um den ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten<br />
David Ben Gurion. 1975 übernahm<br />
er die Leitung der „Jerusalem Post“,<br />
vier Jahre später wurde er deren Herausgeber.<br />
In dieser Phase – Rath schied 1989 aus –<br />
schuf er mit „seiner“ Zeitung ein weithin,<br />
auch international angesehenes liberales<br />
Blatt, welches sich für Versöhnung <strong>im</strong> Nahen<br />
Osten engagierte. Ebenso machte er sich um<br />
den Dialog zwischen Israel und <strong>Österreich</strong><br />
bzw. Deutschland verdient. Er ist ein „Mahner<br />
für Vernunft und Mäßigung“, so Bundesminister<br />
a.D. Rudolf Scholten anläßlich<br />
einer Laudatio auf Rath.<br />
Eric Pleskow<br />
wurde 1924 als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie<br />
in Wien geboren. 1939, drei<br />
Tage vor Kriegsausbruch, flüchtete er mit seiner<br />
Familie vor dem Nazi-Reg<strong>im</strong>e über Frankreich<br />
in die USA. In New York nahm er zunächst<br />
verschiedene Gelegenheitsarbeiten an,<br />
um sein Ingenieursstudium zu finanzieren. So<br />
kam er auch zum ersten Mal mit der Filmbranche<br />
in Kontakt. Anfang 1945 kehrte er<br />
als Soldat nach Europa zurück und wurde als<br />
US-Filmoffizier mit dem Aufbau der Bavaria<br />
Studios in München betraut. Pleskow blieb<br />
be<strong>im</strong> Filmgeschäft: Ab 1951 war er bei United<br />
Artists für den Verleih amerikanischer Filme<br />
in Europa und Südafrika zuständig und begann<br />
erste Filme zu produzieren. Pleskow<br />
kann auf mehr als ein Dutzend Oscars in den<br />
Fotos: neulandfilm & medien GmbH<br />
Ari Rath<br />
Eric Pleskow<br />
Hauptkategorien verweisen: darunter für Milos<br />
Formans „Einer flog über das Kuckucksnest“,<br />
Woody Allens „Der Stadtneurotiker“<br />
und „Rocky“ von John G. Avildsen bei United<br />
Artists, für die er ab 1951 arbeitete und<br />
deren Präsident er von 1973 bis 1978 war.<br />
Weiters für „Amadeus“ von Milos Forman,<br />
„Platoon“ von Oliver Stone, „Der mit dem<br />
Wolf tanzt“ von Kevin Costner und „Das<br />
Schweigen der Lämmer“ von Jonathan Demme<br />
bei der von ihm selbst 1978 gegründeten<br />
Firma Orion Pictures, der er bis 1992 angehörte.<br />
1998 nahm er das Angebot an, Präsident<br />
der „Viennale“ zu werden. In dieser<br />
Funktion hat er sich dank seiner vielfachen<br />
internationalen Verbindungen erfolgreich für<br />
das Wiener Filmfestival eingesetzt.<br />
Die neulandfilm & medien GmbH<br />
ist eine unabhängige Film- und Fernseh-<br />
Produktionsfirma mit Sitz in 1010 Wien. Die<br />
Produktionen sind in den verschiedensten<br />
Bereichen angesiedelt: Von Dokumentar- und<br />
Spielfilm, über Serien, Talk-Formate bis hin<br />
zu 3D-Inszenierungen.<br />
•<br />
http://www.neulandfilm.at<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at