Leben im Vierkanthof Leben im Vierkanthof - Österreich Journal
Leben im Vierkanthof Leben im Vierkanthof - Österreich Journal
Leben im Vierkanthof Leben im Vierkanthof - Österreich Journal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ÖSTERREICH JOURNAL NR. 110 / 02. 08. 2012<br />
Vorsichtig opt<strong>im</strong>istisch blicken die <strong>Österreich</strong>erInnen<br />
in die Zukunft. Laut aktueller<br />
Generali-Studie über die Zukunftsängste<br />
2012 geben 77 % der <strong>Österreich</strong>erInnen<br />
an, wenig bis gar keine Angst vor der<br />
Zukunft zu haben. Im Vorjahr waren es<br />
79 %. Dennoch ist die Unsicherheit in der<br />
Bevölkerung wieder größer geworden: So<br />
fühlen sich die <strong>Österreich</strong>erInnen von allen<br />
abgefragten Risiken stärker bedroht als vor<br />
einem Jahr. Seit der ersten Erhebung 2005<br />
haben sich die <strong>Österreich</strong>erInnen auch noch<br />
nie um ein Risiko so gesorgt, wie aktuell um<br />
den Anstieg der <strong>Leben</strong>shaltungskosten:<br />
67 % fürchten eine Teuerung, bei den Frauen<br />
sind es sogar 70 % der Befragten. Sechs weitere<br />
Werte liegen bei über 50 %. Im Vorjahr<br />
gab es nur einen Wert (schwere Krankheit)<br />
mit 50%. Im Rahmen der Studie wurden<br />
1372 <strong>Österreich</strong>erInnen ab 15 Jahren <strong>im</strong> Juni<br />
von einem Markt- und Meinungsforschungsinstitut<br />
zu ihren Sorgen befragt.<br />
Teuerung ist die größte Sorge<br />
67 % der <strong>Österreich</strong>erInnen fühlen sich<br />
vom Anstieg der <strong>Leben</strong>shaltungskosten in<br />
ihrer Existenz bedroht. Das sind um 21 Prozentpunkte<br />
mehr als noch <strong>im</strong> Vorjahr. Jeweils<br />
57 % fürchten sich vor einer schweren<br />
Krankheit und der globalen Umweltverschmutzung.<br />
Beschäftigte die <strong>Österreich</strong>erInnen<br />
<strong>im</strong> Vorjahr sehr stark das Risiko eines<br />
Atomunfalls (nach der Katastrophe von Fukush<strong>im</strong>a)<br />
und eines Pflegefalls, so sind diese<br />
Themen aktuell nicht so präsent. Dafür haben<br />
die Kürzungen der staatlichen Gesundheits-<br />
(56 %) und Sozialleistungen (55 %)<br />
wieder an Bedeutung gewonnen. Ebenso bereitet<br />
die Verschlechterung der Wirtschaftslage<br />
den <strong>Österreich</strong>erInnen mit 55 % deutlich<br />
mehr Sorgen als in der Vergangenheit<br />
(2011: 38 %).<br />
Sorge um Arbeitsplatz<br />
und Geld konstant niedrig<br />
Mit einer geringfügigen Steigerung von<br />
23 % auf 25 % ist die Angst vor dem Verlust<br />
des Arbeitsplatzes konstant niedrig geblieben.<br />
Und auch die Sorge vor Zahlungsunfähigkeit<br />
und Privatkonkurs liegt bei 23 %<br />
nach 18 % <strong>im</strong> Vorjahr.<br />
Innenpolitik<br />
Zukunftsängste 2012<br />
Zwei Drittel fürchten Anstieg der <strong>Leben</strong>shaltungskosten. Sorge um Gesundheit und<br />
Umwelt wieder gestiegen. Haushaltsbudget der <strong>Österreich</strong>erInnen geringer als <strong>im</strong><br />
Vorjahr. Das zeigt eine aktuelle Studie der Generali.<br />
<strong>Österreich</strong>erInnen haben weniger<br />
Geld in der Haushaltskassa<br />
Die Zunahme der Sorgen der <strong>Österreich</strong>erInnen<br />
geht mit einem schmäleren Haushaltsbudget<br />
einher. 37 % der Befragten<br />
geben an, gegenüber 2011 weniger Geld zur<br />
Verfügung zu haben; bei knapp jedem zweiten<br />
<strong>Österreich</strong>erInnen (47 %) ist das Budget<br />
gleich geblieben. Zum Vorjahr gibt es hier<br />
deutliche Veränderungen: 2011 verfügten<br />
nur 29 % der <strong>Österreich</strong>erInnen über ein<br />
kleineres Budget, und bei 48 % blieb die<br />
Haushaltskassa gleich gefüllt wie 2010.<br />
Frauen sorgen sich mehr<br />
Im Geschlechtervergleich sind die Frauen<br />
mit einer Ausnahme weitaus ängstlicher als<br />
die Männer. Einzig bei der Angst vor Verschuldung<br />
bzw. Zahlungsunfähigkeit eines<br />
EU-Landes liegen die Männer mit 46 %<br />
knapp vor den Frauen mit 44 %. Die größten<br />
Unterschiede gibt es mit 17 Prozentpunkten<br />
bei der Angst vor dem Verlust der Kinder<br />
(Frauen 51 %, Männer 34 %) und mit 16<br />
Prozentpunkten Unterschied bei der Kürzung<br />
der staatlichen Pension (Frauen 56 %,<br />
Männer 40 %). Auch sorgen sich deutlich<br />
mehr Frauen um den Kl<strong>im</strong>awandel (Frauen<br />
53 %, Männer 38 %) sowie um die globale<br />
Umweltverschmutzung und die eigene<br />
Gesundheit (jeweils Frauen 64 %, Männer<br />
50 %).<br />
Insgesamt haben auch die Existenzängste<br />
der Männer von 2011 auf 2012 beträchtlich<br />
zugenommen. Angeführt werden die Top 5<br />
von der Furcht vor einem Anstieg der <strong>Leben</strong>shaltungskosten<br />
mit 64 % (2011: Platz 2<br />
mit 46 %). Die Ängste vor Verschlechterung<br />
der Wirtschaftslage und vor der Kürzung der<br />
Sozialleistungen sind vom gemeinsamen<br />
Platz 10 <strong>im</strong> Jahr 2011 nun in die Top 5<br />
gerückt.<br />
25- bis 30jährige sorgen<br />
sich am wenigsten<br />
Sehr opt<strong>im</strong>istisch blicken die 25- bis<br />
30jährigen in die Zukunft. In dieser Altersgruppe<br />
geben 81 % der Befragten an, wenig<br />
bis gar keine Angst vor der Zukunft zu haben.<br />
Bei den 15- bis 24jährigen sind es lediglich<br />
74 %. Auch sorgen sich die 15- bis<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
24jährigen am stärksten um den Anstieg der<br />
<strong>Leben</strong>shaltungskosten sowie um die Verschlechterung<br />
der Wirtschaftslage. Die zuversichtliche<br />
Haltung der 25- bis 30jährigen<br />
spiegelt sich bei den einzelnen Risiken<br />
wider. So gibt es in dieser Altersgruppe die<br />
häufigsten Min<strong>im</strong>alwerte (14 von 34). Die<br />
meisten Höchstwerte finden sich hingegen<br />
bei den 50 bis 59jährigen (16 von 34). Die<br />
größten Unterschiede zwischen den einzelnen<br />
Altersstufen gibt es be<strong>im</strong> Verlust des Arbeitsplatzes,<br />
be<strong>im</strong> Verlust der Kinder und bei<br />
einem Atomunfall. 42 % der 15- bis 25jährigen<br />
und lediglich 10 % der über 60jährigen<br />
(Durchschnittswert: 25%) fürchten, ihren<br />
Job zu verlieren, während sich um die Kinder<br />
vor allem die älteren <strong>Österreich</strong>erInnen<br />
sorgen (51 % der 50- bis 59jährigen, 22 %<br />
der 15- bis 24jährigen, Durchschnittswert:<br />
43 %). Von einem Atomunfall bedroht fühlen<br />
sich 55 % der 50- bis 59jährigen und nur<br />
34 % der 25- bis 30jährigen.<br />
Burgenländer sorgen sich am meisten<br />
Am gelassensten in die Zukunft blicken<br />
die Bewohner des Ländle. Laut der Studie<br />
haben 84 % der Vorarlberger grundsätzlich<br />
wenig bis gar keine Angst vor der Zukunft.<br />
Danach folgen die Tiroler und Salzburger<br />
mit je 79 %. Deutlich unter dem <strong>Österreich</strong>-<br />
Durchschnitt von 77 % liegt das Burgenland:<br />
Hier blicken lediglich 68 % der Befragten<br />
ohne Angst und Sorge in die Zukunft. Betrachtet<br />
man die einzelnen Risiken, dann liegen<br />
die Wiener mit ihren Ängsten um 10 %<br />
unter dem österreichischen Durchschnitt.<br />
Bei einem Drittel aller abgefragten Risiken<br />
haben die Wiener den niedrigsten Wert. Sie<br />
weisen insgesamt die geringste Furcht auf,<br />
selbst einmal ein Pflegefall zu sein (45 %,<br />
Burgenland: 70 %) oder die Kinder zu verlieren<br />
(34 %, Burgenland: 59 %). Mit 25 %<br />
fühlen sie sich österreichweit auch am wenigsten<br />
von einem Verkehrsunfall bedroht<br />
(Burgenland: 49 %). Am stärksten vor den<br />
einzelnen Risiken ängstigen sich die Burgenländer.<br />
Sie liegen um 22 % über dem österreichischen<br />
Durchschnitt bzw. haben die<br />
Burgenländer von 32 abgefragten Risiken 24<br />
Mal den Höchstwert erreicht. •<br />
Quelle: Generali-Studie über Zukunftsängste 2012<br />
21