1 TEIL KAPITEL & Abschnitt 1. 4 5 5 6 3. 7 7 3.1.1 Die Entwicklung ...
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<strong>3.</strong> Heimpädagogik - <strong>Entwicklung</strong>, Adressaten und Arbeitsmethoden<br />
<strong>3.</strong><strong>3.</strong>3 Klare Grenzsetzungen und Stärkung des Selbstwertgefühls<br />
Natürlich stellt ein Heim für Kinder und Jugendliche in erster Linie einen Schutz- und Schonraum<br />
dar. Sie werden dort einerseits vor gewalttätigen Elternteilen oder sexuellem Mißbrauch,<br />
sowie vor den Folgen von Vernachlässigung geschützt (indem sie gesund ernährt und vernünftig<br />
gekleidet werden, Unterstützung und Hilfe bei schulischen und persönlichen Problemen<br />
erhalten, im Krankheitsfall rechtzeitig zu Ärzten geschickt oder dorthin begleitet werden etc.).<br />
Andererseits werden sie geschont, weil sie Fehler machen und auch einmal 'etwas ausfressen'<br />
dürfen, ohne dafür immer in vollem Umfang zur Verantwortung gezogen zu werden. Als Fallbeispiel<br />
sei hier auf Thorsten verwiesen, der einmal aus Frustration 20 Fensterscheiben einschlug<br />
und dafür zwar empfindlich sanktioniert wurde, den angerichteten Schaden aber natürlich<br />
nicht wirklich vollständig bezahlen mußte (s. Kapitel 6.2). <strong>Die</strong>ser Teil der heimpädagogischen<br />
Arbeit beinhaltet eine Vielzahl von organisatorischen und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten<br />
(Einkaufen, Führen von Kassenbüchern, Erstellen von Monats- und Jahresabrechnungen)<br />
ebenso, wie die Kommunikation mit dem Jugendamt, (bestohlenen) Ladenbesitzern, der Polizei,<br />
Ärzten, den Eltern und so weiter. Zusammen mit den anderen bereits angesprochenen Tätigkeiten<br />
(Schreiben von Berichten zur Vorbereitung von HPGs, Team - Besprechungen, Teilnahme<br />
an Supervisionen und Fortbildungsmaßnahmen) dürfte dieser Versorgungs - und Verwaltungsaspekt<br />
mindestens 1 3 der Arbeitszeit der pädagogischen Fachkräfte ausmachen.<br />
Trotz dieser relativ hohen Belastung mit nicht - pädagogischen Aufgaben steht der erzieherische<br />
Aspekt der Arbeit in stationären Jugendhilfeeinrichtungen aber nach wie vor im Vordergrund.<br />
Ausgangspunkt aller pädagogischen Bemühungen sind dabei die folgenden Erkenntnisse:<br />
Kinder brauchen klare Grenzen, auf deren Einhaltung konsequent geachtet wird<br />
Kinder sollten ein gesundes Selbstwertgefühl (bzw. ein starkes ICH) entwickeln<br />
Beide Aspekte sind besonders für Kinder alkoholabhängiger Eltern von großer Bedeutung,<br />
weshalb sie in Kapitel 5.1 ausführlich diskutiert werden. An dieser Stelle soll daher nur ein<br />
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