05.11.2013 Aufrufe

1 TEIL KAPITEL & Abschnitt 1. 4 5 5 6 3. 7 7 3.1.1 Die Entwicklung ...

1 TEIL KAPITEL & Abschnitt 1. 4 5 5 6 3. 7 7 3.1.1 Die Entwicklung ...

1 TEIL KAPITEL & Abschnitt 1. 4 5 5 6 3. 7 7 3.1.1 Die Entwicklung ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>3.</strong> Heimpädagogik - <strong>Entwicklung</strong>, Adressaten und Arbeitsmethoden<br />

<strong>3.</strong><strong>3.</strong>4 Elternarbeit und therapeutische Zusatzmaßnahmen<br />

Mit der (letztlich auf Erkenntnissen der Lerntheorie beruhenden) konsequenten Sanktionierung<br />

von Grenzverletzungen einerseits und ICH - stärkender, ermutigender Arbeit andererseits<br />

läßt sich oft sehr viel erreichen. Es gibt jedoch auch Kinder, die so stark verhaltensgestört<br />

sind, daß sie neben diesen soziotherapeutischen bzw. pädagogischen Interventionen eine professionelle,<br />

tiefenpsychologisch fundierte Einzeltherapie benötigen. Besonders sexuell<br />

mißbrauchte Kinder sind häufig so stark traumatisiert, daß sie über mehrere Jahre hinweg eine<br />

Gesprächs-, Mal- oder Spieltherapie brauchen. In manchen Heimen gibt es daher gruppenübergreifend<br />

arbeitende Psychotherapeuten oder Psychologen, die nicht nur solche einzeltherapeutischen<br />

Maßnahmen anbieten, sondern auch den in den Gruppen arbeitenden Erziehern,<br />

Heil- und Sozialpädagogen beratend zur Seite stehen (Grüttner 1992). Da sich die damit verbundene<br />

Doppelfunktion jedoch auch als sehr problematisch erweisen kann (s. <strong>Abschnitt</strong><br />

5.<strong>1.</strong>2), arbeiten viele Jugendhilfeeinrichtungen, die sich solche teuren Fachkräfte zudem oft<br />

nicht leisten können, in diesen Fällen lieber mit ortsansässigen, selbständigen Psychologen<br />

oder Psychotherapeuten zusammen.<br />

Da der Heimaufenthalt vernachlässigter oder mißhandelter Kinder in den letzten Jahren nicht<br />

zuletzt aus Kostengründen zunehmend zur Übergangslösung wurde und stationäre Jugendhilfeeinrichtungen<br />

infolgedessen immer häufiger rückführungsorientiert arbeiten müssen, gewinnt<br />

der Aspekt der Elternarbeit in der Heimpädagogik ständig an Bedeutung (s. <strong>Abschnitt</strong><br />

<strong>3.</strong><strong>1.</strong>2). Ziel dieser Arbeit ist es, bislang überforderte Eltern oder Elternteile für die schwierige<br />

Aufgabe der Kindererziehung zu 'trainieren'. <strong>Die</strong> eingesetzten Methoden sind vielfältig, sie<br />

reichen von Verhaltensbeobachtungsbögen für Heimfahrtwochenenden (Was hat mein Kind<br />

gut gemacht? Was war schlecht? Wie habe ich darauf reagiert?) und schriftlichen Anleitungen<br />

zum Thema 'So begrenze ich mein Kind' über geeignete Rollenspiele bis hin zu gemeinsam<br />

verbrachten Wochenenden, an denen die Eltern sozusagen 'am Modell' des Erziehers lernen<br />

können, wie sie auf die Verhaltensauffälligkeiten ihres Kindes reagieren sollten. Alle diese<br />

Maßnahmen haben jedoch nur dann einen Sinn, wenn die betroffenen Eltern tasächlich (und<br />

nicht nur verbal) zur Zusammenarbeit bereit sind. Vielfach haben sie jedoch so große (psychische<br />

oder gesundheitliche) Probleme, daß sie zunächst einmal dazu gebracht werden müssen,<br />

selbst professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. <strong>Die</strong>s gilt in besonderem Maße für alko-<br />

48

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!