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kommunal - Österreichischer Gemeindebund

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Kommunal: Finanzen 17<br />

Verpflichtende Maßnahmen wären<br />

durch die Länder im Rahmen<br />

der Gemeindeordnungen<br />

oder anderer Rechtsvorschriften<br />

zu beschließen. Nicht zu verwundern<br />

ist, dass in Niederösterreich<br />

bereits sehr strenge<br />

Regelungen für Finanzgeschäfte<br />

in die Niederösterreichische Gemeindeordnung<br />

eingeflossen<br />

sind, zumal der Vizepräsident<br />

des <strong>Gemeindebund</strong>es Bürgermeister<br />

Alfred Riedl, federführend<br />

an der Erarbeitung der<br />

Richtlinien mitgearbeitet hat.<br />

Teilweise wurden auch in Oberösterreich,<br />

Salzburg und der<br />

Steiermark Bestimmungen über<br />

Veranlagungsgeschäfte in die<br />

Gemeindeordnungen aufgenommen<br />

bzw. im Burgenland bereits<br />

Wurden in den<br />

„sogenannten<br />

guten Zeiten“, in<br />

denen am Finanzparkett<br />

viel Geld verdient<br />

werden konnte,<br />

die Gebietskörperschaften<br />

sogar aufgefordert, sich bei<br />

ihrer Finanzgebarung auch<br />

moderner Instrumente des<br />

Finanzmanagements zu<br />

bedienen, ist nunmehr ein<br />

Umschwung eingetreten.<br />

Jetzt gilt es eine wirkungsvolle und vernünftige<br />

Regelung zu finden, die einerseits der Finanzautonomie<br />

der Länder und Gemeinden<br />

Rechnung trägt, andererseits aber Auswüchse<br />

wie in Salzburg unterbindet.<br />

2008 eine Verordnung für Richtlinien<br />

über den Einsatz von Finanzinstrumenten<br />

der Gemeinden<br />

erlassen.<br />

Eine neue Dimension<br />

Eine neue Dimension hat die<br />

Thematik allerdings mit dem<br />

„Finanzskandal“ in Salzburg erfahren.<br />

Im Dezember des Vorjahres<br />

wurde bekannt, dass das<br />

Foto: iStock/fotosipsak<br />

Land durch Jahre hindurch äußerst<br />

riskante Finanzgeschäfte<br />

getätigt hat. Bemerkenswert in<br />

diesem Zusammenhang ist nicht<br />

nur, dass nach Wochen der Aufarbeitung<br />

noch immer nicht<br />

feststeht, ob Verluste oder nicht<br />

doch Gewinne aus den Veranlagungsgeschäften<br />

rühren, sondern<br />

vielmehr, dass die verantwortlichen<br />

Stellen zumindest<br />

Medienberichten entsprechend<br />

entweder nicht oder nicht ausreichend<br />

eingebunden waren.<br />

Dass derartige Vorfälle den Ruf<br />

nach strengen Regelungen<br />

rechtfertigen, liegt auf der<br />

Hand. Beabsichtigt ist nun, dass<br />

einerseits eine verfassungsrechtliche<br />

Zielbestimmung über „risikoaverse<br />

Finanzgebarung“ in<br />

die Finanzverfassung aufgenommen<br />

und zwischen dem Bund,<br />

den Ländern und den Gemeinden<br />

eine 15a-Vereinbarung abgeschlossen<br />

werden soll. Der<br />

Verhandlungsstand und die näheren<br />

Bestimmungen werden in<br />

einem gesonderten Beitrag erläutert.<br />

Jetzt gilt es eine wirkungsvolle<br />

und vernünftige Regelung<br />

zu finden, die einerseits<br />

der Finanzautonomie der Länder<br />

und Gemeinden Rechnung<br />

trägt, andererseits aber Auswüchse<br />

wie in Salzburg unterbindet.<br />

Eine sicher nicht ganz<br />

einfache Aufgabe, da auch heute<br />

noch in der öffentlichen Diskussion<br />

die Finanzgebarung immer<br />

ergebnisorientiert diskutiert<br />

wird. Wie sonst wäre es zu erklären,<br />

dass die Pensionskassen<br />

im vergangenen Jahr einen<br />

Gewinn von 8,4 Prozent erzielt<br />

haben, hier aber in der öffent -<br />

lichen Berichterstattung nicht<br />

von Spekulation oder<br />

Zockerei gesprochen<br />

wird. Wie aber im vergangenen<br />

Jahr ein Veranlagungsgewinn<br />

von<br />

8,4 Prozent zu erzielen<br />

war, ohne dass riskante Finanzprodukte<br />

im Spiele waren, bedarf<br />

wohl einer näheren Betrachtung.<br />

Die Gemeinden werden jedenfalls<br />

wie bisher konstruktiv an<br />

der Erarbeitung der neuen Regelungen<br />

mitarbeiten und sind<br />

sich ihrer Verantwortung – wie<br />

dies bereits 2009 zum Ausdruck<br />

gebracht wurde - sorgsam mit<br />

öffentlichem Geld umzugehen,<br />

bewusst.

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