kommunal - Österreichischer Gemeindebund
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38 Kommunal: Reportage<br />
Wachau: Kooperation bewahrt UNESCO-Natur- und Kulturerbe<br />
Bevölkerung und Experten<br />
arbeiten Hand in Hand<br />
Um das öffentliche Erscheinungsbild des UNSECO-Weltkultur- und<br />
-naturerbes Wachau attraktiv zu halten, setzen Kommunen, Regionalverbände,<br />
Weinbauern und Privatpersonen auf Zusammenarbeit sowie<br />
auf die Unterstützung von Experten. Steht bei der Betreuung des Baumbestands<br />
die Sicherheit im Vordergrund, muss die Grünraumpflege auf<br />
das sensible Ökosystem der Wachau Rücksicht nehmen. Ein Lokal -<br />
augenschein in Spitz an der Donau von Martin Lengauer.<br />
Neben den imperialen Bauten in<br />
Wien und Salzburg zählt die<br />
Wachau wohl zu den am meisten<br />
frequentierten touristischen<br />
Highlights der Alpenrepublik.<br />
Wo sich die Donau tief in die<br />
Granithügel der Böhmischen<br />
Masse einkerbt, locken hervorragende<br />
Weine sowie die unverwechselbare<br />
Mischung aus idyllischem<br />
Naturambiente und einer<br />
seit Frühzeiten geprägten<br />
Kulturlandschaft die Besucherströme<br />
an. Im Jahr 2000 avancierte<br />
die vom Wein- und Obstbau<br />
auf steilen Terrassenlagen<br />
geprägte Wachau zum UNESCO-<br />
Weltkultur- und -naturerbe. Eine<br />
ehrenvolle Auszeichnung, die<br />
die Gemeinden der Region und<br />
ihre Bewohner allerdings auch<br />
in die Pflicht nimmt. Auf ihren<br />
In der Weingemeinde Spitz an der Donau, einem<br />
der zentralen Orte der Wachau, rücken<br />
Verwaltung, Vereine, Weinbauern und Unternehmen<br />
zusammen, wenn es um die Bewahrung<br />
ihres Lebensraumes geht.<br />
Schultern liegt die Verantwortung,<br />
die Natur- und Kulturlandschaft<br />
in ihrem Bestand den<br />
nachfolgenden Generationen zu<br />
erhalten, zugleich aber auch für<br />
eine zeitgemäße touristische Infrastruktur<br />
sowie ein angeneh-<br />
Kooperation für das Natur- und Kulturerbe Wachau. Norbert<br />
Notz, Amtsleiter von Spitz an der Donau, Christian<br />
Wildeis, Geschäftführer Maschinenring NÖ, Andreas<br />
Nunzer, Bürgermeister von Spitz an der Donau (l.)<br />
mes und sicheres Verweilen im<br />
öffentlichen Raum Sorge zu tragen.<br />
In der Weingemeinde Spitz an<br />
der Donau, einem der zentralen<br />
Orte der Wachau, rücken Verwaltung,<br />
Vereine, Weinbauern<br />
und Unternehmen zusammen,<br />
wenn es um die Bewahrung ihres<br />
Lebensraumes geht. Als<br />
Österreichs Politik aufgrund des<br />
wachsenden Energiehungers<br />
zwischen den 50er- und 80er-<br />
Jahren des vergangenen Jahrhunderts<br />
mehrfach ein Donaukraftwerk<br />
Wachau in Betracht<br />
zog, formierte sich, angetrieben<br />
von zahlreichen Wein- und Obstbauern,<br />
massiver Widerstand in<br />
der Region. Ihm ist es zu verdanken,<br />
dass sich das Donautal<br />
zwischen Melk und Krems bis in<br />
unsere Gegenwart als Schmuckkästchen<br />
der Republik ins kollektive<br />
Gedächtnis einschreiben<br />
konnte.<br />
Pflege ökologisch<br />
sensibler Zonen<br />
Der damals gegründete Arbeitskreis<br />
Wachau koordiniert heute<br />
die Interessen der Gemeinden<br />
und hat sich die Bewahrung der<br />
Natur- und Kulturlandschaft auf<br />
die Fahnen geschrieben. Allein<br />
in Spitz an der Donau stehen<br />
über 50 Gebäude und Ensembles<br />
unter Denkmalschutz, deren<br />
Substanz und unmittelbares<br />
Umfeld für die Nachwelt zu erhalten<br />
sind. Im Bereich Naturschutz<br />
gilt die heikle Pflege der<br />
für die Randlage des pannonischen<br />
Klimas typischen Trockenrasenböschungen<br />
als besondere<br />
Herausforderung. Die sensiblen<br />
Ökosysteme sind Heimat seltener<br />
Schmetterlingsarten, die<br />
Mahd erfordert Fingerspitzengefühl<br />
und Spezialgerät. Das bringen<br />
die Experten des Maschinenrings<br />
mit, die der Arbeitskreis<br />
Wachau mit der verantwortungsvollen<br />
Aufgabe betraut.<br />
Baummonitoring: Rechtssicherheit<br />
für die Gemeinde<br />
Auch die Spitzer Gemeindeverwaltung<br />
verlässt sich auf das<br />
Know-how des Maschinenrings<br />
und lagert Monitoring und Pflege<br />
des <strong>kommunal</strong>en Baumbestands<br />
aus. „In diesem Bereich<br />
fehlen uns die ausgebildeten<br />
Fachkräfte und die notwendigen<br />
Gerätschaften“, erläutert der<br />
Spitzer Bürgermeister Dr. Andreas<br />
Nunzer. Ziehe man die mit<br />
der Baumpflege verbundenen<br />
Haftungsfragen in Betracht,<br />
komme die externe Beauftragung<br />
wesentlich günstiger, als<br />
sie im Bauhof der Gemeinde anzusiedeln,<br />
so Nunzer. „Pro Jahr