kommunal - Österreichischer Gemeindebund
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Kommunal: Interview<br />
23<br />
Umweltminister Berlakovich im Gespräch<br />
Kernanliegen ist<br />
ein vitaler<br />
ländlicher Raum<br />
Nach der Errichtung des Zentralen<br />
Personenstandsregister (ZPR) und<br />
des Zentralen Staatsbürgerschaftsregister<br />
(ZSR) werden zukünftig die<br />
zentralen Informationen über einen<br />
Menschen, etwa die Geburt, die Ehe<br />
oder die Staatsbürgerschaft, direkt<br />
abrufbar sein.<br />
einer gesamthaften Überführung<br />
der bestehenden elektronischen<br />
Datenbestände (Datenmigration).<br />
Zwar ist eine Datenmigration<br />
mit Einmalkosten für die<br />
Kommunen verbunden, eine<br />
fortlaufende Nacherfassung aller<br />
Daten würde aber zu einem<br />
unverhältnismäßigen Zeit- und<br />
damit Kostenaufwand führen.<br />
Darüber hinaus wäre mangels<br />
migrierter Datenbestände eine<br />
sinnvolle und effiziente Nutzung<br />
dieser Register beeinträchtigt.<br />
Allein um den Aufwand für eine<br />
manuelle Nacherfassung so gering<br />
wie möglich zu halten, wird<br />
die Datenmigration dringend<br />
empfohlen. Dazu ist es erforderlich,<br />
dass Gemeinden bzw. Verbände<br />
– so sie dies nicht schon<br />
getan haben – mit ihren IT-<br />
Dienstleistern in Kontakt treten.<br />
Sollte der IT-Dienstleister keine<br />
Datenmigration in das neue System<br />
durchführen können, wird<br />
ersucht, mit dem Bundesministerium<br />
für Inneres (Ref. IV/2/d,<br />
bmi-IV-2-d@bmi.gv.at) direkt in<br />
Kontakt zu treten.<br />
Nicht migrierte Daten bzw. noch in den<br />
Büchern vorhandene Daten müssen bei<br />
Vorliegen eines Anlassfalls (z. B. einer<br />
Ehe) manuell nacherfasst werden.<br />
Umweltminister Niki Berlakovich ist einer der wichtigsten<br />
Ansprechpartner für die Kommunen. Verpackungen,<br />
Siedlungswasserwirtschaft und Katastrophenschutz sind<br />
nur drei Themen aus einer breiten Palette. Im<br />
KOMMUNAL-Gespräch erzählt Minister Berlakovich über<br />
seine Ziele und Absichten.<br />
KOMMUNAL: Herr Minister, die<br />
Verpackungsverordnung ist seit<br />
Anfang Jänner in Begutachtung.<br />
Welche Ziele verfolgt das Lebensministerium<br />
mit der Novellierung<br />
des Abfallwirtschaftsgesetzes und<br />
wie schaut der Fahrplan für die<br />
Umsetzung aus?<br />
Umweltminister Niki Berlakovich:<br />
Wir sind Weltmeister im gewerblichen<br />
Verpackungsbereich. Im<br />
engen Dialog mit Kommunen,<br />
der Wirtschaft, den Verbänden<br />
Wir streben eine Beschlussfassung<br />
der AWG-Novelle im Parlament bzw.<br />
eine Herstellung des Einvernehmens<br />
zur Verpackungsverordnung mit dem<br />
Wirtschaftsminister vor dem<br />
Sommer 2013 an.<br />
Niki Berlakovich zum Fahrplan in<br />
Sachen Verpackungsverordnung<br />
und den Stakeholdern wollen<br />
wir allerdings Verbesserungen<br />
im Wettbewerb erreichen. Die<br />
Öffnung des Marktes sollte im<br />
Sinne des Interessenausgleichs<br />
erfolgen und intelligente Lösungen<br />
mit sich bringen. Die bestehenden<br />
Regelungen für Verpackungen<br />
im Haushaltsbereich ermöglichen<br />
zwar prinzipiell die<br />
Ko-Existenz mehrerer Sammelund<br />
Verwertungssysteme, aber<br />
zur Sicherstellung eines fairen<br />
Wettbewerbs, der auch den<br />
EU-Wettbewerbsvorgaben entspricht,<br />
brauchen wir eine Neuregelung.<br />
Wir streben eine Beschlussfassung<br />
der AWG-Novelle<br />
im Parlament bzw. eine Herstellung<br />
des Einvernehmens zur Verpackungsverordnung<br />
mit dem<br />
Wirtschaftsminister vor dem<br />
Sommer 2013 an. Wir streben<br />
eine rasche Umsetzung an, denn<br />
erst wenn die Regelungen erlassen<br />
sind, können Anträge für<br />
neue Sammel- und Verwertungssysteme<br />
gestellt und bearbeitet<br />
werden.<br />
Das Thema „ländlicher Raum“ ist<br />
für den <strong>Gemeindebund</strong> ein sehr<br />
wesentliches. In dem Zusammenhang<br />
ist vor allem die Siedlungswasserwirtschaft<br />
wichtig, obwohl<br />
Foto: KOMMUNAL