Notenbanken und Fundamentale Analyse - Finance Trainer
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Anders die Situation in den sechziger Jahren. Zu Beginn der sechziger Jahre führten<br />
massive Zahlungsbilanzdefizite der USA zu einem Sturmlauf auf Gold in nahezu allen<br />
Märkten, was den Goldpreis hochschnellen ließ. Die <strong>Notenbanken</strong> entschlossen sich daher,<br />
im Jahre 1961 einen Goldpool zu bilden, um den Preis per Unze auf stabilem Niveau halten<br />
zu können (35 USD die Feinunze). Ebenso war die internationale Währungssituation<br />
aufgr<strong>und</strong> des unterschiedlichen Wirtschaftswachstums einzelner Länder äußerst unruhig.<br />
Teilweise hohe Zahlungsbilanzüberschüsse führten diesmal zu einer Aufwertung einzelner<br />
Währungen, was in einem erneuten Ungleichgewicht des Währungsgefüges resultierte.<br />
Nachdem das Pf<strong>und</strong>, nach jahrelangen Stützungsaktionen, im Jahre 1967 massiv<br />
abgewertet werden musste, entstand wieder einmal ein Run auf die Goldmärkte. Die<br />
dadurch entstandenen Verluste der <strong>Notenbanken</strong> führten dazu, dass der 1961 eingeführte<br />
Goldpool 1968 wiederaufgelöst werden musste.<br />
Darüber hinaus kam es in einigen wichtigen europäischen Ländern zu politischen <strong>und</strong> in<br />
weiterer Folge zu wirtschaftspolitischen Problemen. Beispielsweise lösten die Unruhen von<br />
Paris im Jahre 1968 eine Kapitalflucht aus, die die Banque de France zwang, den<br />
französischen Franc um über 10% abzuwerten. Gleichzeitig veranlassten umfangreiche<br />
Kapitalzuflüsse die Deutsche B<strong>und</strong>esbank dazu, ihre Interventionen auf dem Devisenmarkt<br />
einzustellen. Anstatt die D-Mark sofort aufzuwerten, zog es die Deutsche B<strong>und</strong>esbank vor,<br />
den Kurs eine Zeitlang frei schwanken zu lassen. Erst im Oktober 1969 wertete die<br />
B<strong>und</strong>esbank die D-Mark offiziell um fast 10% auf.<br />
1961 wurde die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit <strong>und</strong> Entwicklung<br />
(OECD) geschaffen als Nachfolgeorganisation der Organisation für Europäische<br />
Wirtschaftliche Zusammenarbeit (OEEC) mit Sitz in Paris. Der OECD gehören derzeit 30<br />
Mitglieder an.<br />
Ziele der OECD sind die Förderung einer optimalen Wirtschaftsentwicklung in den<br />
Mitgliedsstaaten <strong>und</strong> die Ausweitung des Welthandels in einem System des<br />
Multilateralismus. Die OECD befasst sich mit der Koordination der Entwicklungshilfe, vor<br />
allem aber ist sie als Diskussionsforum der westlichen Industrieländer mit der Untersuchung<br />
<strong>und</strong> informellen Vorabklärung vieler internationaler Fragen befasst.<br />
2.4 Zusammenbruch des Systems fester Wechselkurse (1971-1973)<br />
Durch eine Krise des internationalen Währungssystems brach das System von Bretton<br />
Woods schließlich zu Beginn der siebziger Jahre in sich zusammen. Hohe<br />
© FINANCE TRAINER International <strong>Notenbanken</strong> <strong>und</strong> f<strong>und</strong>amentale <strong>Analyse</strong> / Seite 12 von 57