Notenbanken und Fundamentale Analyse - Finance Trainer
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Übersteigungen zu begrenzen. Stabile Wechselkursverhältnisse lassen sich dauerhaft nur<br />
erreichen, wenn es gelingt, ausgeprägte <strong>und</strong> anhaltende Ungleichgewichte in der<br />
Weltwirtschaft zu vermeiden <strong>und</strong> die wirtschaftliche Entwicklung in den einzelnen Ländern<br />
stärker zu harmonisieren bzw. sich abzeichnenden Fehlentwicklungen entgegenzuwirken.<br />
Diesen Zielen dienen auch die in den letzten Jahren gesetzten intensiven Bemühungen zur<br />
besseren Koordinierung der Wirtschafts- <strong>und</strong> Währungspolitik durch die sieben führenden<br />
westlichen Industrienationen (G-7) <strong>und</strong> die EWWU-Staaten (Europäische Wirtschafts- <strong>und</strong><br />
Währungsunion).<br />
3.2 Refinanzierungspolitik<br />
Mit dem Begriff Refinanzierung wird zum einen die Gewährung der Kredite durch die<br />
Notenbank an die Kreditinstitute im Wege des Ankaufs von Wechseln (Diskontpolitik) <strong>und</strong><br />
der Beleihung von Wertpapieren (Lombardpolitik) bezeichnet. Zum anderen gehört zur<br />
Refinanzierung auch die laufende Mittelbereitstellung über die revolvierend abgeschlossenen<br />
Wertpapierpensionsgeschäfte mit Kreditinstituten (Offenmarktgeschäfte).<br />
Diskontpolitik<br />
Im Rahmen der Diskontpolitik haben <strong>Notenbanken</strong> das Recht, von Geschäftsbanken<br />
Wechsel zu einem von ihnen festgelegten Diskontsatz zu kaufen. Wechsel, die<br />
diesbezügliche Mindesterfordernisse erfüllen, bezeichnet man als rediskontierbare Wechsel<br />
(in GB als „Eligible Bill”).<br />
Für die Wechsel sollen gr<strong>und</strong>sätzlich drei als zahlungsfähig bekannte Verpflichtete haften.<br />
Die eingereichten Papiere müssen ferner bei Ankauf durch die Notenbank innerhalb von drei<br />
Monaten fällig werden <strong>und</strong> sollen gute Handelswechsel sein. Die detaillierten<br />
Voraussetzungen für die Ankaufsfähigkeit von Wechseln sind in den kreditpolitischen<br />
Regelungen festgelegt.<br />
Für die Höhe des Diskontsatzes gibt es für gewöhnlich keine Ober- oder Untergrenze. Die<br />
jeweilige Notenbank ist somit bei seiner Festsetzung autonom. Sie kann sich nach den<br />
jeweiligen geldpolitischen Erfordernissen richten. Als traditionell niedrigster Refinanzierungssatz<br />
enthält der Diskontsatz eine Art Subventionselement, dessen Ausmaß vom<br />
Abstand zu den übrigen Marktzinssätzen bestimmt wird. Die Diskontpolitik ist eines der<br />
wesentlichen Steuerungsinstrumente der Federal Reserve Bank.<br />
© FINANCE TRAINER International <strong>Notenbanken</strong> <strong>und</strong> f<strong>und</strong>amentale <strong>Analyse</strong> / Seite 24 von 57