Notenbanken und Fundamentale Analyse - Finance Trainer
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Die Kapitalbilanz wird bei der Devisenkursanalyse vernachlässigt, da Kapitalströme aus<br />
realwirtschaftlichen Vorgängen resultieren.<br />
Der Devisenkurs entspricht also stets den relativen Preisen in- <strong>und</strong> ausländischer Güter.<br />
Veränderungen des Devisenkurses resultieren entweder aus Änderungen des in- <strong>und</strong><br />
ausländischen Zinsniveaus, die die internationalen Kapitalströme determinieren, oder aus<br />
Realeinkommensänderungen, die die Nachfrage nach Export- bzw. Importgütern<br />
beeinflussen.<br />
7.3.3 Monetärer Ansatz<br />
Der monetäre Ansatz zur Bestimmung des Devisenkurses ist ein Bestandsgrößenansatz, der<br />
insbesondere die Bestände an Geldvermögen einer Volkswirtschaft berücksichtigt.<br />
Die in die Zahlungsbilanz eingehenden Leistungs- <strong>und</strong> Finanztransaktionen resultieren aus<br />
den Portfolioentscheidungen (Aufteilung des Geldvermögens auf Wertpapiere) in- <strong>und</strong><br />
ausländischer Wirtschaftssubjekte. Herrscht ein Ungleichgewicht auf dem Geldmarkt, so<br />
passen die Wirtschaftssubjekte ihre Portfolios entsprechend an. Ein Nachfrageüberschuss<br />
auf dem Geldmarkt führt über eine Umstrukturierung der Portfolios zu einer Zunahme von<br />
Devisen (Devisenbilanzüberschuss). Ein Überangebot am Geldmarkt hat hingegen ein<br />
Devisenbilanzdefizit zur Folge.<br />
7.3.4 Finanzmarktansatz<br />
Mit Hilfe des Finanzmarktansatzes (Asset Market Approach) lassen sich kurzfristige<br />
Devisenkursbewegungen bestimmen. Er gilt als Weiterentwicklung des monetären Ansatzes<br />
<strong>und</strong> basiert daher auf Bestandsanpassungen. Dieser Ansatz unterstellt eine:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
vollständige Substitutionsmöglichkeit in- <strong>und</strong> ausländischer Finanzaktiva<br />
vollkommene Kapitalmobilität<br />
unmittelbare Anpassung auf dem Geldmarkt bei Änderung relevanter Daten<br />
verzögerte Anpassung auf dem Gütermarkt bei Datenänderungen.<br />
Die letzte Annahme führt dazu, dass Volkseinkommen <strong>und</strong> Realvermögen kurzfristig als<br />
konstant angesehen werden können. Kapitalbewegungen beruhen somit ausschließlich auf<br />
den Portfolioentscheidungen der Anleger. Dabei sind die Umstrukturierungsmaßnahmen der<br />
Anleger von den Ertragsaussichten <strong>und</strong> der Charakteristik der Vermögensgegenstände (z.B.<br />
© FINANCE TRAINER International <strong>Notenbanken</strong> <strong>und</strong> f<strong>und</strong>amentale <strong>Analyse</strong> / Seite 50 von 57