Notenbanken und Fundamentale Analyse - Finance Trainer
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Veränderung von Angebot <strong>und</strong> Nachfrage nach Gütern <strong>und</strong> daher auch nach Devisen<br />
verursachen. Sie lösen also eine Devisenkursänderung aus. Man spricht von<br />
Güterarbitrageprozessen, wenn Güter im Ausland preisgünstig eingekauft werden, um sie im<br />
Inland zu einem höheren Preis zu verkaufen.<br />
Die Kaufkraftparitätentheorie besagt dass durch den Devisenkurs garantiert ist, dass man in<br />
beiden Ländern für einen bestimmten Geldbetrag die gleiche Gütermenge erwerben kann.<br />
Steigt z.Bsp. das Preisniveau im Inland (relativ zu einem anderen Land) so führt dies dazu<br />
dass weniger der inländischen Güter <strong>und</strong> mehr der jetzt relativ günstigeren ausländischen<br />
Güter nachgefragt werden. Folglich wird weniger der heimischen Währung <strong>und</strong> mehr der<br />
ausländischen Währung nachgefragt. So wird beispielsweise die Währung des Landes,<br />
dessen Preisniveau sich erhöht, abgewertet. Auf die Zahlungsbilanz umgelegt bedeutet dies<br />
dass durch eine Steigerung des heimischen Preisniveaus die Leistungsbilanz negativ wird<br />
<strong>und</strong> so langfristig zu einer Abwertung der Währung führt.<br />
7.2.2 Zinsparitätentheorie<br />
Die Zinsparitätentheorie ist ein kurzfristiges Erklärungsmodell für Wechselkursbewegungen.<br />
Die Theorie basiert auf der Annahme dass Anleger dort investieren wo die höchste Rendite<br />
erwartet wird, wobei bei funktionierenden Märkten die Normalsituation die einer Zinsparität<br />
ist. Eine Zinsparität im Sinne der Zinsparitätentheorie bezeichnet die „Gleichheit der<br />
erwarteten Renditen auf Einlagen in zwei beliebigen Währungen“. Kurzfristige<br />
Wechselkursänderungen können daher durch Veränderungen der (relativen) Zinsniveaus<br />
erklärt werden.<br />
Steigen beispielsweise die Zinssätze der heimischen Währung so werden internationale<br />
Investoren aufgr<strong>und</strong> der jetzt fehlenden Zinsparität vermehrt ihr Geld in dieser<br />
Volkswirtschaft veranlagen. Die höhere Nachfrage nach der heimischen Währung hat damit<br />
ein Ansteigen dieser Währung zur Folge.<br />
Auf die Zahlungsbilanz umgelegt bedeutet dieses Beispiel Kapitalimporte <strong>und</strong> eine Zunahme<br />
der Devisenreserven, also eine positive Kapitalbilanz <strong>und</strong> eine negative Devisenbilanz.<br />
Achtung: Da höhere Zinsen üblicherweise auch mit höherer Inflation einhergehen, ist nach<br />
der Kaufkraftparitätentheorie langfristig eine zur von der Zinsparitätentheorie kurzfristig<br />
vorhergesagten Wechselkursbewegung, entgegengesetzte Bewegung zu erwarten.<br />
Beispielsweise bedeuten (relativ) steigende inländische Zinsen den Zufluss von kurzfristigen<br />
Geldern <strong>und</strong> damit eine Aufwertung der Währung. Langfristig würde das mit den hohen<br />
© FINANCE TRAINER International <strong>Notenbanken</strong> <strong>und</strong> f<strong>und</strong>amentale <strong>Analyse</strong> / Seite 48 von 57