Notenbanken und Fundamentale Analyse - Finance Trainer
Notenbanken und Fundamentale Analyse - Finance Trainer
Notenbanken und Fundamentale Analyse - Finance Trainer
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Spitzenrefinanzierungsfazilität<br />
Die Geschäftspartner können sich zu einem vorgegebenen Zinssatz <strong>und</strong> gegen<br />
refinanzierungsfähige Sicherheiten overnight Liquidität beschaffen <strong>und</strong> so kurzfristige<br />
Liquiditätsengpässe ausgleichen. Sofern ausreichend refinanzierungsfähige<br />
Sicherheiten vorhanden sind, gibt es keine Kreditobergrenze für diese Fazilität. Der<br />
Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität bildet im allgemeinen die Obergrenze des<br />
Taggeldsatzes.<br />
<br />
Einlagefazilität<br />
Die Geschäftspartner können überschüssige Liquidität bei den nationalen<br />
Zentralbanken anlegen. Der Zinssatz für diese Einlagen wird im Voraus festgesetzt <strong>und</strong><br />
bildet üblicherweise die Untergrenze des Taggeldsatzes.<br />
3.3 Mindestreservepolitik<br />
Die Ausgestaltung des Mindestreservesystems<br />
Die Mindestreserveregelung verpflichtet Banken dazu, einen gewissen Prozentsatz ihrer<br />
Einlagen als Guthaben bei der Zentralbank zu halten (auf die Unterschiede zwischen den<br />
einzelnen Ländern geht das vorliegende Skriptum nicht ein).<br />
Diese Rahmenvorschrift diente ursprünglich der Liquiditätssicherung der K<strong>und</strong>eneinlagen bei<br />
den Banken. Das derzeit bestehende Mindestreservesystem soll dagegen den <strong>Notenbanken</strong><br />
von vornherein als flexibles <strong>und</strong> wirksames liquiditätspolitisches Instrument zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Die Mindestreserve-Erfüllungsperioden beginnen am Abwicklungstag des ersten<br />
Hauptrefinanzierungsgeschäfts, das auf die Sitzung des EZB-Rats folgt, in der die<br />
monatliche Erörterung der Geldpolitik stattfindet, <strong>und</strong> enden am Tag vor dem<br />
entsprechenden Abwicklungstag im Folgemonat. Die EZB veröffentlicht drei Monate vor<br />
Beginn des Jahres einen Mindestreserveperioden-Kalender.<br />
Daher können die Banken ihre Zentralbankguthaben für Zahlungszwecke verwenden. Falls<br />
erforderlich, können sie kurzfristig abdisponieren, vorausgesetzt, dass sie an anderen Tagen<br />
des Erfüllungszeitraums entsprechend höhere Guthaben halten. Die Banken sind nicht<br />
gezwungen, zusätzlich zu den Mindestreserven besondere Guthaben bei der Zentralbank<br />
zur Abwicklung des laufenden Zahlungsverkehrs zu halten („working balances").<br />
© FINANCE TRAINER International <strong>Notenbanken</strong> <strong>und</strong> f<strong>und</strong>amentale <strong>Analyse</strong> / Seite 26 von 57