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Algebraische Strukturen

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3. Untergruppen 21<br />

genau die Untergruppe ist, die wir bereits in Beispiel 3.5 (a) gesehen haben. In der Tat ist<br />

dies mit dem Kriterium aus Lemma 3.12 sehr schnell überprüft:<br />

(1) Nach Beispiel 3.5 (a) ist {a k : k ∈ Z} eine Untergruppe von G, und natürlich enthält<br />

sie das Element a.<br />

(2) Ist U eine beliebige Untergruppe von G, die a enthält, so muss sie wegen der Abgeschlossenheitskriterien<br />

aus Lemma 3.3 natürlich auch alle Verknüpfungen von a und<br />

a −1 , also alle Potenzen a k mit k ∈ Z enthalten.<br />

Als konkretes Beispiel ist also in (Z,+) (wieder in additiver Schreibweise)<br />

〈n〉 = nZ = {k · n : k ∈ Z}<br />

für alle n ∈ Z. 03<br />

(b) Analog ist die in (R,+) von zwei Zahlen a,b ∈ R erzeugte Untergruppe gleich<br />

〈a,b〉 = {ka + lb : k,l ∈ Z}.<br />

Die Begründung hierfür ist völlig analog zu (a):<br />

(1) Die rechte Seite dieser Gleichung enthält offensichtlich die Zahlen a und b. Sie ist auch<br />

eine Untergruppe von R, denn sie enthält das neutrale Element 0 sowie mit ka + lb<br />

und k ′ a + l ′ b (für k,k ′ ,l,l ′ ∈ Z) auch deren Verknüpfung (k + k ′ )a + (l + l ′ )b und das<br />

Inverse (−k)a + (−l)b.<br />

(2) Ist U eine beliebige Untergruppe von R, die a und b enthält, so muss U natürlich auch<br />

alle Verknüpfungen von a und b und ihren Inversen enthalten, also alle Zahlen der<br />

Form ka + lb mit k,l ∈ Z.<br />

In manchen Fällen ist für die von einer Menge M erzeugte Untergruppe 〈M 〉 auch die folgende<br />

explizite ”<br />

Formel“ nützlich:<br />

Aufgabe 3.14. Es sei M eine Teilmenge einer Gruppe G. Zeige, dass dann<br />

〈M 〉 = {a 1 · ··· · a n : n ∈ N, a i ∈ M oder a −1<br />

i ∈ M für alle i = 1,...,n}<br />

gilt, d. h. dass M aus allen Verknüpfungen besteht, die man aus den Elementen von M und ihren<br />

Inversen bilden kann.<br />

Aufgabe 3.15. Es sei n ∈ N mit n ≥ 3. Zeige, dass<br />

in S n gilt.<br />

〈(1 3),(1 2 3)〉 = {σ ∈ S n : σ(i) = i für alle i ≥ 4}<br />

Aufgabe 3.16 (Diedergruppen). Für eine gegebene Zahl n ∈ N ≥3 betrachten wir die Permutationen<br />

( )<br />

( )<br />

1 2 3 ··· n<br />

1 2 3 ··· n<br />

σ =<br />

und τ =<br />

n 1 2 ··· n − 1<br />

n n − 1 n − 2 ··· 1<br />

in S n . Man zeige:<br />

(a) σ n = τ 2 = id und τσ = σ −1 τ.<br />

(b) τσ k = σ −k τ für alle k ∈ N.<br />

(c) Es ist<br />

〈σ,τ 〉 = {σ k τ l : k = 0,...,n − 1 und l = 0,1},<br />

und diese Untergruppe von S n hat genau 2n Elemente. Wir bezeichnen sie im Folgenden mit<br />

D 2n .<br />

Die Gruppe D 2n hat eine einfache geometrische Interpretation: betrachten wir einmal (wie im Bild<br />

unten links für n = 5 dargestellt) ein regelmäßiges n-Eck in der Ebene, dessen Eckpunkte der Reihe<br />

nach mit den Zahlen 1,...,n bezeichnet sind. Die Permutation σ, aufgefasst als Permutation der<br />

Eckpunkte dieses n-Ecks, entspricht dann genau einer Drehung um den Winkel 2π n<br />

, die Permutation<br />

τ einer Spiegelung.

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