LN29 D - Portail de l'Agriculture wallonne
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Dossier<br />
20<br />
<strong>de</strong>nen wie<strong>de</strong>rum organischer Stickstoff<br />
in Form von Mineralsalzen zugeführt<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Das Nitrat, das daraus<br />
hervorgeht, kann – wenn <strong>de</strong>m nicht<br />
entgegengewirkt wird - durch Auswaschung<br />
in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n gelangen.<br />
Diese Elemente haben dazu veranlasst,<br />
sich beson<strong>de</strong>rs mit <strong>de</strong>r Optimierung <strong>de</strong>r<br />
Ratschläge zur Stickstoffdüngung je Parzelle<br />
sowie <strong>de</strong>r Stellung von Industriegemüsekulturen<br />
innerhalb <strong>de</strong>r Fruchtfolge<br />
in Bezug auf herkömmliche Kulturen<br />
(Rüben, Weizen, usw.) zu befassen.<br />
Die ersten Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />
laufen<strong>de</strong>n Forschungsarbeiten<br />
sind sehr Erfolg versprechend<br />
Nach 3 Jahren <strong>de</strong>r geplanten vierjährigen<br />
Forschungsarbeiten konnten fünf Standorte<br />
mit Jungspinat, zwei Standorte mit<br />
Herbstspinat, drei mit Bohnen und einer<br />
mit Futtererbsen überprüft wer<strong>de</strong>n. Für<br />
diese ist die Folge von Jungspinat, gefolgt<br />
von Bohnen drei Mal und die Folge von<br />
Futtererbsen o<strong>de</strong>r Jungspinat gefolgt von<br />
Herbstspinat, ein Mal untersucht wor<strong>de</strong>n.<br />
Für je<strong>de</strong> untersuchte Gemüseart sind die<br />
dank <strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>r französischen<br />
Software AZOBIL erhaltenen Ergebnisse<br />
und Ratschläge zur Kontrolle <strong>de</strong>r Stickstoffdüngung<br />
zur Bewertung vorgelegt<br />
wor<strong>de</strong>n. Unterschiedliche Dosen Stickstoffdünger<br />
sind getestet wor<strong>de</strong>n.<br />
Die ersten Ergebnisse dieser Versuche<br />
Futtererbsen, Blick auf ein Feld, das durch<br />
Beregnung bewässert wird, Detail (Juli 2001).<br />
zeigen auf, dass das Wachstum von Jungspinat<br />
sehr stark von <strong>de</strong>r Stickstoffdüngung<br />
abhängt. Die Pflanzenproben, die<br />
im Laufe einer Vegetationsperio<strong>de</strong> bis hin<br />
zur Ernte entnommen wor<strong>de</strong>n sind, boten<br />
die Möglichkeit, die Wachstumsphasen<br />
<strong>de</strong>r Pflanze besser zu begrenzen. Bis zum<br />
Stadium von 4 Blättern ist das Wachstum<br />
– unabhängig von <strong>de</strong>r angewen<strong>de</strong>ten<br />
Stickstoffdüngung - langsam. Ab <strong>de</strong>m 6-<br />
blättrigen Stadium (etwa 40 Tage nach<br />
Einsaat) zieht das Wachstum <strong>de</strong>utlich an,<br />
mit <strong>de</strong>m Unterschied, dass <strong>de</strong>r Bezugswert<br />
ohne Stickstoff sich in begrenztem Maße<br />
entwickelt. Beim Stadium <strong>de</strong>r 8-10 Blätter<br />
beschleunigt sich das Wachstum nicht nur,<br />
son<strong>de</strong>rn hängt eng mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Pflanze<br />
zugeführten Stickstoffmenge zusammen.<br />
Diese Studie zeigt ebenfalls, dass die von<br />
AZOBIL empfohlene Dosis von 180 – 200<br />
kg N/ha ein guter Kompromiss für die<br />
Kultur ist. Neben dieser Kultur „zahlt“ sich<br />
<strong>de</strong>r eventuelle Ertragsgewinn durch einen<br />
erhöhten Rückstand an Mineralstickstoff<br />
„aus“, <strong>de</strong>r bei Ausklang <strong>de</strong>s Wachstums im<br />
Bo<strong>de</strong>n hinterlassen wird.<br />
Bohnen, die einige Tage auf die Ernte <strong>de</strong>s<br />
Spinats folgen, reagieren allerdings nicht so<br />
positiv auf die Stickstoffdüngung wie ihr<br />
Vorgänger. 30 bis 45 Tage nach Einsaat, zu<br />
Anfang <strong>de</strong>r intensiven Vegetationsperio<strong>de</strong><br />
Fotos: CRA<br />
<strong>de</strong>r Kultur, unterschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Bezugswert<br />
sich nicht von <strong>de</strong>n zunehmend untersuchten<br />
Stickstoffdüngern. Das Gleiche gilt für<br />
die Ernte (ungefähr 75 Tage nach <strong>de</strong>r Einsaat),<br />
wo <strong>de</strong>r Ertrag an Bohnen mit allen<br />
getesteten Stickstoffdosen i<strong>de</strong>ntisch ist. Zu<br />
diesem Zeitpunkt sind Stickstoff bin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Nodositäten auf <strong>de</strong>n Wurzeln <strong>de</strong>r nicht<br />
gedüngten Setzlinge stärker entwickelt und<br />
zahlreicher. Die Größe <strong>de</strong>r Bohnenhülsen<br />
und die Proportion zwischen Hülsen und<br />
Bohnen sind ebenfalls nicht zu unterschätzen<strong>de</strong><br />
Elemente.<br />
Es scheint also möglich zu sein, einer<br />
Bohnenkultur, die auf eine wohl kontrollierte<br />
Jungspinatkultur folgt, keinen Stickstoff<br />
zuzuführen (AZOBIL Empfehlung).<br />
Futtererbsen, die oftmals vor Herbstspinat<br />
angebaut wer<strong>de</strong>n, verhalten sich<br />
ähnlich wie Bohnen: sie zeigen keine<br />
Reaktion auf Stickstoffdünger. Man stellt<br />
jedoch einen erhöhten Mineralstickstoffrückstand<br />
im Bo<strong>de</strong>n fest, wenn ein Dünger<br />
zugeführt wor<strong>de</strong>n ist, <strong>de</strong>r die AZOBIL<br />
Empfehlung überschreitet (im getesteten<br />
Fall um 80 kg N/ha höher).<br />
Forschung im Obst- und Gartenbau,<br />
Dem wallonischen Obst- und Gartenbau, insbeson<strong>de</strong>re die in<br />
diesem Bereich in wissenschaftlichen Einrichtungen, Universitäten<br />
und <strong>de</strong>m Zentrum für Agrarforschung unternommene Forschung<br />
wird beachtliche Unterstützung zuteil, die von <strong>de</strong>r Forschungsabteilung<br />
<strong>de</strong>r DGA verwaltet wird. All’ diese Forschungsarbeiten,<br />
<strong>de</strong>ren Auswirkungen auf Ebene <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen<br />
Praxis kurz- o<strong>de</strong>r mittelfristig erwartet wer<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n im<br />
Kontext eines „nachhaltigen“ Obst- und Gartenbaus getätigt.<br />
Beim Gemüseanbau wer<strong>de</strong>n Arbeiten zu drei Themen durchgeführt:<br />
die Optimierung <strong>de</strong>r Wirksamkeit <strong>de</strong>s Stickstoffs bei Fruchtfolgen,<br />
die Industriegemüsekulturen in Haspengau einglie<strong>de</strong>rn,<br />
die Entwicklung von innovativen Techniken zur Bekämpfung<br />
<strong>de</strong>r Möhrenfliege und<br />
die Verwendung nützlicher Entomofauna zur Bekämpfung<br />
diverser Schadinsekten.<br />
Beim Kleinobst sind die Forschungsarbeiten auf Physiologie<br />
und Genetik ausgerichtet. Dabei wer<strong>de</strong>n einerseits die Physiologie<br />
<strong>de</strong>r Blüte und <strong>de</strong>r Winterruhe <strong>de</strong>s Erdbeerstocks und an<strong>de</strong>rerseits<br />
die I<strong>de</strong>ntifikation und Kontrolle von Genen untersucht,<br />
welche die Verfahren <strong>de</strong>r Erweichung bei <strong>de</strong>r Reifung von Erdbeeren<br />
verursachen.<br />
Dem Sektor „Großobst“ (Äpfel und Birnen) kommt beson<strong>de</strong>re<br />
Aufmerksamkeit zu.<br />
Eine Methodik zur Markierung von Molekularmarkern wird<br />
zurzeit entwickelt, um Apfelbaumsorten und -mutanten zu<br />
erkennen.<br />
Bei <strong>de</strong>r Auf<strong>de</strong>ckung und Diagnose von Krankheitserregern<br />
entwickeln Forscher Molekularkits und Stichprobenvor-<br />
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