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LN29 D - Portail de l'Agriculture wallonne

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Muster- und Versuchszentrum<br />

Haltung nach<br />

<strong>de</strong>m Rein-Raus-<br />

Kleintierzucht<br />

Für <strong>de</strong>n Sektor Kaninchenzucht bestehen die Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

vor allem in <strong>de</strong>r Senkung von Futterkosten<br />

und Sterblichkeitsrate.<br />

Verfahren<br />

41<br />

Die Analysen, die <strong>de</strong>r Wallonische Geflügel-<br />

und Kaninchenzuchtverband durchführen<br />

ließ, zeigten, dass die Futterkosten zur<br />

Aufzucht eines Fleischkaninchens um 16 %<br />

höher liegen als beim Hühnchen mit wallonischem<br />

Gütesiegel sowie 47 % über <strong>de</strong>nen<br />

<strong>de</strong>s Standard-Huhns. Es ist daher ausgesprochen<br />

wichtig, diesen Kostenfaktor zu<br />

senken, allerdings unter Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>s Bedarfs <strong>de</strong>r Tiere in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Zuchtstadien (trächtige und säugen<strong>de</strong><br />

Weibchen, weiblicher Vorzuchtbestand,<br />

Jungkaninchen vor <strong>de</strong>m Absetzen usw.).<br />

Zusätzlich führen verschie<strong>de</strong>ne Krankheitserreger<br />

zu einer absoluten Sterberate<br />

von etwa 25 % (vor und nach <strong>de</strong>m Absetzen)<br />

und tragen so ebenfalls zum Anstieg<br />

<strong>de</strong>r Produktionskosten bei. Die Umsetzung<br />

aller Maßnahmen und Innovationen,<br />

die <strong>de</strong>n Gesundheitsschutz <strong>de</strong>s Tierbestan<strong>de</strong>s<br />

verbessern, ist für diesen Sektor<br />

als vorrangig zu betrachten.<br />

Christian et Carine Teller-Herens, producteurs<br />

<strong>de</strong> lapins à Aubel.<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r sanitären<br />

Bedingungen<br />

Die Wallonische Region trägt durch ihre<br />

Zulassungsgenehmigung dazu bei, dass<br />

<strong>de</strong>r Zuchtbetrieb von Carine und Christian<br />

Teller-Herens in Aubel als Musterund<br />

Versuchszentrum die Übernahme<br />

von Innovationen för<strong>de</strong>rt, die <strong>de</strong>n sanitären<br />

Schutz verbessern. Auf diesem Konzept<br />

beruht auch das Rein-Raus-Verfahren.<br />

Der Zuchtbetrieb blickt auf dreizehn<br />

Jahre Erfahrung zurück und hält heute<br />

tausendzweihun<strong>de</strong>rt Weibchen.<br />

Zusammenhang<br />

Bis jetzt wird die Zuchtmetho<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

“Rein-Raus-Verfahrens” für belgische<br />

Fleischkaninchen kaum angewen<strong>de</strong>t. An<br />

an<strong>de</strong>ren Orten, wo die sanitären Vorteile<br />

sowie günstigere Betriebskostenabrechnungen<br />

bereits bestätigt sind, fin<strong>de</strong>t<br />

sie hingegen viel Verwendung. So ist<br />

das sechswöchige Rein-Raus-Verfahren<br />

vor allem in Frankreich sehr beliebt. Die<br />

Anwendung dieser Metho<strong>de</strong> ist <strong>de</strong>shalb<br />

so günstig, weil <strong>de</strong>r französische Markt<br />

“Leichtgewichte” verlangt, die einem<br />

Lebendgewicht von ca. 2,4 kg entsprechen.<br />

Prinzip <strong>de</strong>r Haltung nach <strong>de</strong>m<br />

Rein-Raus-Verfahren<br />

Um die Zucht auf das Rein-Raus-Verfahren<br />

umzustellen, wird das Gebäu<strong>de</strong><br />

zunächst in zwei i<strong>de</strong>ntische Blöcke aufgeteilt.<br />

Das Zuchtprinzip besteht in einer<br />

abwechseln<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>nnoch gleichzeitigen<br />

Belegung bei<strong>de</strong>r Blöcke. Während <strong>de</strong>r<br />

eine Block <strong>de</strong>r Zucht gewidmet ist, dient<br />

<strong>de</strong>r zweite <strong>de</strong>r Mast. Ist die Mastphase<br />

been<strong>de</strong>t und die Tiere auf <strong>de</strong>m Weg zum<br />

Schlachthof, so wird <strong>de</strong>r Bereich gründlich<br />

gereinigt und <strong>de</strong>sinfiziert. Danach<br />

wer<strong>de</strong>n die trächtigen Weibchen dort<br />

untergebracht. Bei diesem System bleiben<br />

die Jungkaninchen nach <strong>de</strong>r Absetzung<br />

und mit Einsetzen <strong>de</strong>r Mastphase in<br />

<strong>de</strong>m Block, in <strong>de</strong>m sie geboren wur<strong>de</strong>n.<br />

Die Muttertiere hingegen wechseln in <strong>de</strong>n<br />

Block über, <strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>r Beendigung <strong>de</strong>r<br />

Mast gera<strong>de</strong> gereinigt und <strong>de</strong>sinfiziert<br />

wur<strong>de</strong>. Dort werfen sie ihre Jungen, die<br />

wie<strong>de</strong>rum in diesem Block verbleiben,<br />

während die Muttertiere erneut umziehen.<br />

Ziele<br />

Mit Hilfe <strong>de</strong>s Muster- und Versuchszentrums<br />

sollen die Vorteile <strong>de</strong>s Rein-Raus-<br />

Verfahrens mit Zahlen untermauert wer<strong>de</strong>n,<br />

die einen Vergleich mit <strong>de</strong>r bisher<br />

L e s n o u v e l l e s W I N T E R – 1 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 4<br />

üblichen Haltung zulassen. Die gewonnenen<br />

Erkenntnisse müssten eigentlich<br />

Argument genug sein, um überzeugend die<br />

Übernahme dieser Metho<strong>de</strong> zu verfechten.<br />

Das Programm <strong>de</strong>s Zentrums umfasst<br />

auch Überlegungen hinsichtlich einer<br />

großflächigen Einsatzmöglichkeit dieser<br />

Zuchtmetho<strong>de</strong> in Wallonien. Dazu müssen<br />

jedoch zuvor zuverlässige Angaben<br />

ermittelt wer<strong>de</strong>n über <strong>de</strong>n Rentabilitätsgrad,<br />

<strong>de</strong>n das Rein-Raus-Verfahren in<br />

einem siebenwöchigen Zyklus erbringt.<br />

Das Rein-Raus-Verfahren im siebenwöchigen<br />

Zyklus ist a priori flexibler als dasselbe<br />

Verfahren mit nur sechswöchigem<br />

Zyklus. Der kürzere Rhythmus macht es<br />

wesentlich schwieriger, alle Jungkaninchen<br />

im selben Zeitrahmen auf das vom<br />

Markt vorgeschriebene Gewicht zu bringen.<br />

Außer<strong>de</strong>m besteht je nach Kundschaft<br />

auch Nachfrage nach Kaninchen<br />

mit höherem Schlachtgewicht. Legt man<br />

die heutigen Wachstumsraten <strong>de</strong>s Fleischkaninchens<br />

zugrun<strong>de</strong>, so sind sieben<br />

Wochen notwendig, um ein Schlachtgewicht<br />

von ca. 2,7 bis 2,8 kg zu erreichen.<br />

MICHEL JACQUET, WALLONISCHE<br />

GEFLÜGEL- UND KANINCHENPRODUKTION<br />

(FILIÈRE AVICOLE ET CUNICOLE WALLONNE)<br />

BENOÎT GEORGES, DIREKTION<br />

ENTWICKLUNG UND BERATUNG<br />

Weitere Auskünfte:<br />

Muster- und Versuchszentrum<br />

(Centre <strong>de</strong> Référence et d’Expérimentation)<br />

Carine und Christian Teller-Herens<br />

T. : 04 / 381.21.77<br />

Filière avicole et cunicole <strong>wallonne</strong><br />

Michel Jacquet<br />

47, chaussée <strong>de</strong> Namur<br />

5030 Gembloux<br />

T. : 081 / 62.73.11<br />

Generaldirektion Landwirtschaft<br />

Division Forschung, Entwicklung und Qualität<br />

Direktion Entwicklung und Beratung<br />

Benoît Georges<br />

Außendienste Malmédy<br />

T. : 0497 / 51.64.89

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